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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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zuckte er die Achseln.
    »Mich stört es nicht mehr. Seid glücklich miteinander, so lange es geht. Aber macht Agatha bitte nicht zum Stadtgespräch, in Ordnung?«
    »Heißt das, du erteilst uns deinen Segen, Jamie?«, fragte Agatha aus Simons anheimelnder Umarmung.
    »Segen, Zustimmung, Genehmigung – nenn es, wie du willst. Es hat dich ohnehin nie gekümmert.«
    Agatha lächelte, zuckte zusammen und legte die Hand ans Gesicht, weil ihre Lippe wieder aufgesprungen war.
    Jamie beugte sich vor, und seine Augen wurden weit. »Mir war nicht klar, dass sie dich geschlagen haben!«
    Sie zwinkerte. »Wie? Oh, eigentlich nicht. Ich glaube, ich habe das meiste selber angerichtet.«
    James lachte, ein hilfloses erleichtertes Schnauben. »Ich glaube, das will ich gar nicht wissen.«
    Agatha kuschelte sich wieder in ihre warme Zuflucht. Da fiel es ihr wieder ein. Sie setzte sich auf und drehte sich nach Simon um. »Das habe ich ganz vergessen! Lavinia hat einen Attentatsplan erwähnt.«
    Simon nickte nur ruhig. »Ja, wir wissen davon. Der Prinzregent wird bei seinem Besuch heute gut bewacht.«
    Agatha runzelte die Augenbrauen. »Der Prinz? Aber sie hat von einem alten Mann gesprochen.«
    James schüttelte den Kopf. »Im Brief steht ganz deutlich: ›Ich werde die Kugel sein, die auf Prinnys Verstand zielt.‹«
    Agatha betrachtete stirnrunzelnd ihre Teetasse. »Oh, wirklich? Sein Verstand? Ich hatte den Eindruck, Lavinia sei der Ansicht, er habe keinen. Sie glaubt, der Premierminister sei für alles verantwortlich.«
    Als ihren Worten nur fassungsloses Schweigen folgte, sah sie auf. Dann riefen Simon und James gleichzeitig: »Lord Liverpool!«
    Das House of Lords trat erst mittags zusammen, aber es war immerhin schon elf Uhr, als James, Agatha und Simon sich am Hafen in eine Droschke zwängten.
    Es war keine Zeit mehr, die Liars zusammenzurufen, Agatha nach Hause zu bringen oder auch nur eine Nachricht vorauszuschicken. Simon stellte dem Kutscher eine enorme Summe in Aussicht, wenn er sie zur Vordertür des Parlaments brachte, bevor es halb schlug.
    Es war eine wilde Fahrt, aber Simon hatte die Arme fest um Agatha gelegt, während er den Fahrer anfeuerte. Agatha machte die Augen zu, weil ihre Schreckensschreie den Kutscher nur in seiner Konzentration störten.
    Als sie mit Geklapper und einem Ruck vor dem Parlament zum Stehen kamen, entdeckte Simon ein Stück die Straße hinunter eine vertraute Karosse. Während die drei ausstiegen, zerzaust und in Seemannskleidern, sah Simon, wie sich eine glänzende Schuhspitze aus Liverpools Kutsche schob. Es war Dalton Montmorency, der da gerade ausstieg und sich umdrehte, um dem älteren Liverpool behilflich zu sein. Der kleine Mann wirkte neben dem riesigen Etheridge noch schmaler und gebeugter.
    Simon sah sich eilig um, aber seine eigene Droschke und Liverpools Gefährt verstellten ihm die Sicht. Er schickte den Kutscher zum Club, damit er sich von Jackham seine Prämie geben ließ. »Los, Mann, weg hier!«
    Auch Liverpools Karosse fuhr davon, wenn auch gemächlicher. Simon lief los und suchte die Umgebung ab. Nichts Ungewöhnliches zu sehen…
    Er sah im Augenwinkel das dunkle Eisen einer Pistole aufblitzen und blieb stehen, um genauer hinzusehen. »Da drüben – in der Droschke auf der anderen Straßenseite! Eine Pistole!«
    James lief an Simon vorbei auf Liverpool zu. »Du holst die Pistole, ich Seine Lordschaft.«
    Simon drehte sich um und entdeckte Agatha in sicherer Entfernung. Er lief auf den Arm zu, der die Pistole hielt. Noch während seine Füße über das Kopfsteinpflaster stampften, sah er, wie der Lauf sorgsam zielte. Mit unnatürlich scharfem Blick entdeckte er den behandschuhten Finger, der sich um den Abzug krümmte…
    Er schaffte es nicht. Es war zu spät, er war zu erschöpft. Die Pistole feuerte den Bruchteil einer Sekunde, bevor er den Arm des Killers packte, ihn vorwärts und nach unten zog, wobei der Knochen sauber brach.
    Er wusste, dass es Lavinia war, noch bevor ihr schriller Schrei die Luft durchdrang.
    Auf Lavinias Schrei folgte ein anderer, einer, der ihm das Herz zerriss. Agathas Schrei hallte noch lang, nachdem der Ton verklungen war in seinem Herzen wieder, aber er konnte nur einen kurzen Blick in ihre Richtung werfen.
    Auf der anderen Seite der Straße war eine Menschenmenge zusammengelaufen, aber er konnte nichts Genaues erkennen. James war ja da. Er würde sich um Agatha kümmern. Simon hatte zu arbeiten.
    Der Fahrer der Droschke war kein einfacher

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