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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Hände aus, nur um an Simons kräftiger Brust zu landen. Sie keuchte heftig und sah grinsend zu ihm auf.
    »Sie sind ganz schön verrückt, Mr Rain.«
    »Das ist zu viel der Ehre, Mrs Applequist.« Der förmliche Tonfall, den sie ihm eingebläut hatte, stand im krassen Widerspruch zum spitzbübischen Zucken seiner Mundwinkel.
    Es gefiel Agatha, ihn unter den Händen zu spüren. Er war fest und, wenn man so dicht bei ihm stand, wirklich sehr groß. Sie war immer noch vom Tanzen außer Atem, und mit der Luft, die sie einsog, atmete sie auch seinen Duft.
    Sauber, herb und männlich, Tabak und Zimt.
    »Zimt.«
    »Was?«
    »Sie… riechen nach Zimt.«
    »Ja.«
    Agatha schluckte. Seine Hitze drang durch ihre Kleider, leckte mit Feuerzungen über ihren Busen und ihren Bauch. Er hielt sie an den Ellenbogen umfasst, um ihr Halt zu geben, und da, wo er sie berührte, prickelte die Haut. »Wa… warum?«
    »Warum ich nach Zimt rieche?«, fragte er sanft.
    Agatha nickte. Sonderbar, wie sie einfach nicht zu Atem kam. So ausgelassen hatte sie doch gar nicht getanzt.
    »Zimtpastillen. Diese kleinen roten Zuckerkügelchen aus dem Süßwarenladen. Ich habe eine gewisse Vorliebe dafür.«
    »Oh, natürlich. Pastillen. Zimtpastillen.« Dann fiel ihr etwas auf. »Oh, wunderbar! Wie schön Sie sich ausdrücken!«
    Simon schüttelte den Bann ihres Lächelns und den sanften Druck ihres Körpers ab. Verdammt, er hatte nicht aufgepasst. Er stellte sie fest auf die Füße und wich zurück.
    »Na, ich hab auch ne gute Lehrerin gehabt, oder nich?«
    »Oh. Danke, Mr Rain.« Agatha presste mit verwirrter Miene beide Handflächen aufs Gesicht. »Wo waren wir stehen geblieben? Oh, der Walzer.«
    Sie wedelte mit der Hand in Richtung der Spieldose. »Wenn Sie bitte so freundlich wären, Mr Rain?«
    Sie kehrten zu den festgelegten Schrittfolgen zurück. Simon bewegte sich steif und gab sich große Mühe, ihre dunkler gewordenen Augen und die vor Anstrengung hübsch geröteten Wangen nicht zu bemerken.
    Ihr Atem ging immer noch eine Idee heftiger als sonst, und er spürte ihn an seinem Hals, warm, feucht und duftend, genau wie ihre Haut.
    Ohne nachzudenken zog er sie näher, wollte ihren Busen wieder an seiner Brust spüren.
    »Mr Rain, wir müssen einen gewissen Abstand halten! So, als stünde eine dritte Person zwischen uns.«
    Die Anweisung traf ihn mit der eisigen Wucht der Wirklichkeit. Zwischen ihnen standen eine Unmenge von Hindernissen. Heimlichtuerei. Lügen. Und James. James stand zwischen ihnen, als hätte sich zwischen ihnen ein Berg erhoben.
    Was passierte mit ihm? Wo war sein analytischer Scharfsinn, sein kühler Kopf? War es die Maske? Machte der Jargon seiner Jugend ihn zu dem Mann, der er vielleicht geworden wäre – ein viel simplerer Mann, dem es nur darum ging, eine hübsche Frau zum Lächeln zu bringen?
    Simon löste sich von ihr. »Genug fürs Erste.«
    Agathas Gesichtsausdruck entspannte sich. »Niemand erwartet, dass Sie sofort alles begreifen«, sagte sie. »Wir haben noch vier Tage.«
    »Gut. Dann gehe ich raus. Ich brauche etwas frische Luft.« Er schob sich an ihr vorbei zur Tür. Er war besser als Erster dort. Sie war schnell, wenn sie es darauf anlegte.
    »Mr Applequist…«
    »Rain«, unterbrach Simon sie brüsk. »Ich heiße Rain.«
    »Das weiß ich, Mr…« Agatha schüttelte irritiert den Kopf. »Ich darf mich nicht zu sehr daran gewöhnen, Sie so zu nennen. Ich muss Sie ganz selbstverständlich ansprechen, oder das hier wird nie funktionieren.«
    »Wenn Sie schon meine Frau sind, dann nennen Sie mich ›Simon‹. Oder noch besser: ›Simon, mein Liebling‹.« Er grinste sie an.
    »Oder noch besser ›Mortimer, mein Liebling‹ wollten Sie sagen.«
    »Zur Hölle noch mal. Musste Sie sich so einen Namen aussuchen? Mortimer ist der Bursche mit den zerbrochenen Augengläsern und der laufenden Nase. Sie hätten sich einen starken Namen aussuchen sollen, so wie… wie…«
    Agatha zog eine Braue hoch. »So wie ›Simon‹?«
    »Immerhin schlägt das ›Mortimer‹ um Längen.«
    »Ich habe kein Problem damit, Sie als ›Mr Applequist‹ anzusprechen. Viele Frauen nennen ihre Männer beim Nachnamen.«
    »Woher wollen Sie das wissen? Sie sind doch nich verheiratet, oder doch?«
    »Wenn Sie freundlicherweise an das
t
denken würden, Mr…« Agatha biss sich auf die Lippe. »Es geht hier nicht um meinen Familienstand. Abgesehen davon könnte ich längst verheiratet sein, wenn ich wollte. Ich werde Sie ›Mortie‹ nennen. Und

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