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Die schöne Spionin

Die schöne Spionin

Titel: Die schöne Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Hände aus. »Und all das hier?«
    »Ererbt, das meiste, und mit Mitteln aus eigener Tasche vermehrt.« Etheridge zuckte die Achseln. »Ich bin Verdächtigungen gewohnt, was meinen Reichtum angeht, Simon. Das ist ganz normal.«
    »Die Art und Weise, wie Sie das Schwefelholz angezündet haben, war nicht normal.«
    Etheridge hob ein kleines Holzkästchen hoch und lächelte. »Es ist wirklich recht interessant, da stimme ich Ihnen zu. Es handelt sich um eine Sache, an der ein Freund von mir arbeitet. Er nennt sie Luzifer-Zündhölzer. Man schabt mit dem Schwefelkopf des Hölzchens über ein Sandpapier, und es entzündet sich wundersamerweise von selbst.«
    Welche Freiheiten eine solche Erfindung den Liars verschafft hätte! Simon verspürte eine schlagartige Kauflust. »Ich muss ein paar davon haben. Wo bekomme ich sie her?«
    »Oh, ich bezweifle, dass die Produktion schon angelaufen ist.« Etheridge betrachtete das kleine Kästchen in seiner Hand mit hochgezogener Augenbraue. »Ich verstehe allerdings, dass sie für Sie und Ihre Männer von unschätzbarem Wert wären.« Er warf Simon das Kästchen zu, und der fing es begierig im Flug auf und verstaute es in der Tasche.
    »Besten Dank.«
    »Kleinkram.«
    Für diesen Mann sicher. Simon verspürte einen gewissen Unmut. »Sie sind also ein vermögender, gebildeter, einflussreicher Patriot.« Wie verderbt konnte dieser Mann sein? »Und Sie möchten Agatha Applequist heiraten.«
    »Agatha Cunnington, um genau zu sein.«
    »Ah, ja. Natürlich kennen Sie die familiären Hintergründe. Ich bin überrascht, dass Sie erwägen, die Schwester meines Hauptverdächtigen zu heiraten.«
    »Soweit ich das feststellen konnte, hat sich Miss Cunnington nichts zu Schulden kommen lassen.«
    »Richtig, ihr einziger Fehler ist, dass sie dazu neigt, alles selbst bewerkstelligen zu wollen. Sie dachte, sie könnte den Aufenthaltsort ihres Bruders auf eigene Faust ermitteln.«
    »Warum haben Sie sie nicht davon abgehalten? Wie konnten Sie zulassen, dass sie sich in derartige Gefahr begibt?«
    Simon wurde dunklrot, antwortete aber nicht. Es wäre dem aufgeblasenen Bastard recht geschehen, wenn Agatha ihn geheiratet hätte. Simon gäbe Etheridge eine Woche, dann wäre er genauso wirr und durcheinander wie Simon.
    »Um es auf den Punkt zu bringen, Simon, warum sind Sie hier, wenn nicht, um einem meiner ambitionierten Kollegen den Weg freizuräumen?
    »Ich habe Sie ausgeforscht, weil ich Sie der Spionage verdächtigt habe«, sagte Simon. »Ihr Lebensstil ist verdächtig, Mylord. Extrem zurückgezogen. All diese Auslandsreisen. Nicht besonders feinfühlig.« Er lehnte sich zurück, faltete die Hände vor dem Bauch und fixierte Etheridge. »Sie waren früher Spion, nicht wahr? Eine unabhängige Einsatzkraft.«
    Diesmal war es Etheridge, der rot anlief. »Das ist doch absurd«, stotterte er. »Ich bin im Reedereigeschäft! Und ich veranstalte keine Gesellschaften, weil ich diese dummen Menschen und ihr idiotisches Geschnatter verabscheue und…«
    Als er Simon grinsen sah, zog er eine Grimasse. Er legte die Pistole auf den Tisch und zwar respektvoller, als er zuvor das Glas abgestellt hatte.
    »Sie wissen gar nicht, wie sehr ich Sie beneide, Simon. Ich vermisse die Arbeit im Feld, seit ich Liverpools Posten übernommen habe. Jetzt ist alles nur noch Politik und höfische Intrige.«
    »Ich würde jede Minute hassen, Sir«, sagte Simon mitfühlend. »Waren Sie deshalb in Maywells Arbeitszimmer? Weil sie die Ermittlungsarbeit vermissen?«
    »Zur Hölle, Sie sind doch so gut, wie Liverpool behauptet. Woher wissen Sie es?«
    »Ich war direkt hinter Ihnen.« Simon lachte. »Und Agatha auch.«
    Die Vorderbeine von Lord Etheridges Stuhl bekamen plötzlich Bodenkontakt, und Etheridge saß kerzengerade da.
»Miss Cunnington
spioniert?« »Eine bessere Partnerin habe ich nie gehabt. Sie ist eine überaus kreative Lügnerin und die spontanste Betrugskünstlerin, deren Finesse ich je erlegen bin. Ich habe sie eine ganze Zeit sogar für einen Profi gehalten.«
    Etheridge schürzte beeindruckt die Lippen. »Und das alles auch noch so hübsch verpackt.« Er sah Simon forschend an. »Was sind Sie für Miss Cunnington wirklich?«
    Ihr schlimmster Albtraum. Simon musste wegsehen. »Ein Freund.« Er warf Etheridge einen warnenden Blick zu. »Einer der sehr wütend würde, sollte irgendwer ihr wehtun.«
    Etheridge nickte. »Ein Freund. Und das, obwohl Sie wochenlang unbeaufsichtigt mit ihr zusammengewohnt haben.«
    Mit der

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