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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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den anderen Onkel, den furchteinflößenden, wo eben noch nichts als ein leeres Zimmer gewesen war.
    Lord Etheridges Mundwinkel zuckten. »Es tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt habe.«
    Ethan schnaubte. »Nein, tut es Ihnen nicht.« Er wandte sich zur Tür und wollte gehen. »Ich hasse diesen verdammten Club. Das hier ist der unheimlichste, fürchterlichste Ort …«
    Collis hielt ihn mit ausgestreckter Hand zurück. »Ethan, ich finde, du solltest bleiben.«
    »Ja«, sagte Lord Etheridge. »Bleiben Sie.«
    Ethan wäre es lieber gewesen, wenn die Einladung nicht so sehr wie ein Befehl geklungen hätte. Er hatte penibel darauf geachtet, nie in eine Position zu geraten, in der er Befehle entgegennehmen musste. Alles in allem ein vernünftiger Plan. Er war nicht gut im Gehorchen. Befehle machten ihn kribbelig vor Verlangen, genau das Gegenteil des Erwarteten zu tun.
    Lord Etheridge sah aus wie jemand, der erwartete, dass seine Befehle befolgt wurden. Ethan fühlte sich schon jetzt auf dem Sprung. Das war kein gutes Zeichen für die Dinge, die vielleicht noch kommen würden.
    »Ihre Würfel sind gezinkt«, beschuldigte er ihn geradeheraus.
    Etheridge nickte. »Ein befreundeter Erfinder stellt sie für uns her. Der Kampf gegen Napoleon ist teuer. Die Liars finanzieren
sich selbst.« Er schaute Ethan streng an. »Haben Sie etwas dagegen, zum Wohle der Allgemeinheit ein paar Leute zu betrügen?«
    Ethan zuckte die Achseln. »Nein. Ich persönlich betrüge zu meinem eigenen Wohl. Ich hatte nur besser über einen Gentleman Ihres Kalibers gedacht.«
    »Die Bedürfnisse der Nation überschatten solche Nettigkeiten wie persönliche Ehre«, entgegnete Etheridge leichthin.
    Ethan musterte Seine Lordschaft interessiert. Etheridge hörte sich anders an als alle Lords, denen er bisher begegnet war.
    Unberechenbarkeit konnte sich in einer solchen Situation als äußerst übel erweisen. Doch obwohl er das wusste, war er nicht auf Etheridges folgende Worte vorbereitet.
    »Ich habe von ziemlich weit oben die Erlaubnis erhalten, Sie in unseren Dienst zu nehmen, Mr Damont.« Lord Etheridges Mundwinkel zuckten. »Sie gehören jetzt zu uns, mit Haut und Haar.«
    Ethan stand mit offenem Mund da. Nach einer Schrecksekunde fing er sofort an zu protestierten. »Das ist unmöglich. Ich bin ein freier Mann!« Damit hatte er Recht. Er besaß sein Haus, war schuldenfrei und hatte im Moment so viel Geld auf der hohen Kante, dass er sich mindestens ein Jahr lang den feinsten Brandy leisten konnte.
    »Ich befürchte, dass Sie das nicht sind«, sagte Lord Etheridge langsam.
    Collis ergänzte: »Ethan, bitte hör uns zu. Du hast keine Zeit zu verlieren.«
    Ethans Blick wanderte von einem zum anderen, seine inneren Alarmglocken schrillten. »Ich bin nicht interessiert.«
Er wandte sich ab, um zu gehen. Je eher er aus diesem Irrenhaus herauskam, umso besser.
    »Sie scheinen nicht gerade ein eifriger Steuerzahler zu sein, Damont. Ihr Haus könnte beschlagnahmt werden.«
    Lord Etheridges leise gesprochene Worte ließen Ethan innehalten. Er wirbelte herum. »Sie können mir mein Haus nicht nehmen. Ich habe es gewonnen! Es gehört mir! Ich kann heute noch Ihre verdammten Steuern bezahlen, wenn es denn sein muss!«
    »Dann appelliere ich an Ihr Gewissen.« Etheridge setzte sich an den polierten Tisch. »Bitte, setzen Sie sich, Mr Damont.«
    Collis ließ sich neben seinem Onkel nieder. »Ethan, nur eine Viertelstunde, bitte!«, drängte er.
    Nichts lag ihm ferner, aber er zog dennoch einen Stuhl unter dem Tisch heraus und setzte sich. Er musterte beide Männer. »Sie haben noch dreizehn Minuten.«
    Collis schaute seinen Onkel an. »Dalton, überzeuge ihn.«
    Dalton – Ethan entschied sich mit grimmiger Freude für diese unverschämte Vertraulichkeit – Dalton legte die Fingerspitzen aneinander. »Mr Damont, wir befinden uns in einer sehr …«
    »… unangenehmen«, sprang Collis hilfreich ein.
    Dalton warf dem jüngeren Mann einen Blick zu, der jeden anderen vor Scham im Boden hätte versinken lassen. »In einer sehr unangenehmen Situation. Ohne eigenes Verschulden sind Sie vor kurzem in einen Vorfall gezogen worden, bei dem Sie nichts zu suchen hatten.«
    »Oh, das ist ja nett«, sagte Ethan verstimmt zu Collis. »Ich hab dir den Arsch gerettet, oder?«
    Collis nickte zustimmend, aber Dalton hob eine Hand.
»Es war ein Notfall. Wegen Ihrer langen Bekanntschaft mit Collis wurden Sie als vertrauenswürdig eingeschätzt. Aber ich bin mir immer noch nicht

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