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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Möglicherweise konnte sie sich auf seine edleren Instinkte verlassen …
    Nein. Es hatte keinen Sinn. Sie hatte Spannung noch nie gut ausgehalten. Sie musste wissen, ob sie ihm die Wahrheit sagen konnte. Sie würde ihn sich direkt nach dem Abendessen vornehmen.

7
    Sobald die Damen den Salon verlassen hatten, flüchtete Ethan an einem Diener vorbei, der sie vor Störungen schützen sollte, in den Flur und um die Ecke. Wenn er erst einmal dieses Irrenhaus verlassen hätte, würde er geradewegs zum Liar’s Club gehen und Lord Herrschsucht sagen, dass er sich seinen kleinen Spionagering …
    »Mr Damont, ich wünsche Sie zu sprechen.«
    Ethan erschreckte sich fast zu Tode, als das Mädchen wie aus dem Nichts plötzlich vor ihm stand. »Gütiger Himmel,
Mylady!« Er griff sich mit einer Hand ans Herz, was nicht nur gespielt war. »Haben Sie Mitleid mit mir!« Er blinzelte sie an, dann ließ er seinen Charme wie einen Felsbrocken fallen. »Ach, Sie sind’s«, sagte er abweisend.
    Lady Jane richtete sich zu voller Größe auf. »Ich verstehe nicht, warum Sie so gereizt sind. Ich habe Ihnen eine absolut glaubwürdige Erklärung für mein Handeln gegeben. Ich musste sichergehen, ob ich Ihnen vertrauen kann.«
    Ethan musterte sie erzürnt. »Und wie lautet das Urteil?«
    Jane verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hielt Sie für charmant und freundlich. Zu dumm, dass ich mich so geirrt habe.«
    »Hm.« Ethan konnte nicht umhin, sich darüber zu freuen, dass sie ihn mochte. Er hatte sie auch gemocht, bis …
    »Was meinen Sie damit? Sie haben sich so geirrt?«
    Jane unterdrückte ein Lächeln. Ganz sicher hatte sie seine Aufmerksamkeit erregt. »Ach, nichts weiter. Wahrscheinlich habe ich mich gar nicht geirrt, sondern wurde … irregeleitet.«
    »Irregeleitet!«
    Mit beiden Händen versuchte sie seinen Ärger abzuwehren. »Friede! Ich gebe zu, dass ich mich nicht geirrt habe.« Sie senkte die Hände und warf ihm ein schüchternes Lächeln zu. »Warum nur regen Sie sich kein bisschen auf, wenn man Ihnen vorhält, Sie würden beim Kartenspielen betrügen, sind aber völlig außer sich, wenn ich behaupte, Sie seien nicht charmant?«
    Ethan verschränkte die Arme. »Nun, ich … äh … ich gebe mir große Mühe, charmant zu sein …«
    Jane legte den Kopf schief. »Und weniger Mühe, nicht zu betrügen?«

    »Was? Nein, ich meine nur … Verdammt! Sie drehen mir die Worte im Mund herum!«
    Jane nickte. »Ja. Ich weiß auch nicht, warum. Es ist, als ritte mich der Teufel.«
    Ethans Lachen glich einem kurzen überraschten Bellen. »Sie und der Teufel – Sie haben nicht das Geringste miteinander zu tun, da bin ich mir ganz sicher.«
    »Wie kommen Sie darauf? Haben Sie mir nicht vorhin vorgehalten, ich würde lügen?«
    »Das war nicht gelogen. Sie haben nur nicht die Wahrheit gesagt.« Er grinste sie an, und sie konnte nicht umhin, sein Lächeln zu erwidern.
    Dann verschränkte Lady Jane die Arme und musterte ihn streng. »Warum haben Sie sich beim Abendessen nicht mit mir unterhalten? Es war sehr unhöflich von Ihnen, mich nicht zu beachten.«
    Ethan wusste darauf nichts zu antworten, denn er hatte sie sehr wohl beachtet. Er war sich ihrer nur allzu bewusst gewesen, jeder ihrer Bewegungen, jedes Atemzuges – und vor allem der Art und Weise, wie ebenjene Atemzüge dafür sorgten, dass sich das Mieder ihres Kleides über ihren üppigen Brüsten spannte.
    Mit einem Mal hätte er sich selbst einen Schlag auf den Hinterkopf versetzen können. Wie konnte er sich von einem so simplen Vorgang wie dem Ein- und Ausatmen derart verzaubern lassen? Es war doch nichts als Luftholen, verdammt! Und doch war er wie gefangen, wenn sie es tat.
    Jane atmete tief ein und hielt inne, als Mr Damont von Herzen stöhnte. »Was ist? Sind Sie krank?«
    »Ja«, sagte er schwach. »Ich bin ganz offenbar ein sehr kranker Mann.«

    Sie beugte sich vor und stierte ihm ins Gesicht. Seine Pupillen weiteten sich, als hätte er Angst. Dann schloss er fest die Augen.
    »Nur atmen, nur atmen …«, schien er immer wieder zu murmeln. Er wich zurück, immer noch blind. Jane ergriff seinen Arm, bevor er gegen ein Tischchen stoßen konnte, auf dessen Marmorplatte eine wertvolle chinesische Vase stand, die sicher älter war als ganz England. Sie zerrte mit aller Kraft an Mr Damont, um ihn aus der Gefahrenzone zu ziehen.
    Er stolperte, stieß gegen sie, Brust an Brust. Jane erstarrte vor Überraschung, dann zwang sie sich, still zu stehen. Aus irgendeinem Grund

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