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Die schöne Teufelin

Die schöne Teufelin

Titel: Die schöne Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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eingelegt und Ethan gebeten wurde, irgendwo anders zu rauchen. Ethan benutzte diesen Trick eigentlich nur, wenn er glaubte zu verlieren. Er verschaffte ihm die Gelegenheit, notwendige Spielkarten zu ersetzen und beim Raus- und Reingehen einen Blick auf die Blätter seiner Mitspieler zu werfen.

    Ethan verneigte sich vor den Anwesenden. »Mylord, Sirs … wenn die Herren mich für einen Moment entschuldigen wollen?«
    Maywell kniff die Augen zusammen, nickte jedoch kurz. Der Mann mochte keine Unterbrechungen, wenn er erst einmal mit dem Spielen angefangen hatte.
    »Verlaufen Sie sich nicht wieder, Damont«, knurrte Lord Maywell. »Ich will ein bisschen was zurückgewinnen.«
    Ethan gewann nur, weil Maywell es zuließ, aber dennoch nickte Ethan ihm relativ respektvoll zu. Er war kein guter Kriecher, aber gerade das schien ihn in Maywells Gunst wachsen zu lassen.
    Draußen auf der Terrasse zog Ethan seine Zigarre aus der Tasche, zündete sie an und sog nur wenig von dem bitteren Rauch ein. Sie musste lange reichen, bei Gott! Er musste etwas Zeit gewinnen.
    Während er über das Verhalten von Seiner Lordschaft nachdachte, kniff er die Augen gegen den Rauch seiner eigenen Zigarre zusammen. Igitt, das Zeug war wirklich widerlich.
    Vielleicht ergab das alles einen Sinn … wenn Seine Lordschaft irgendeine Art Test durchführte.
    » Schmeicheln Sie ihm«, hatten die Liars gesagt. » Sehen Sie zu, dass er Ihnen vertraut.«
    Es war ein Spiel. Er musste raten, was Lord Maywell hören wollte. Entschied er sich richtig, wurde er in den schlimmsten Alptraum gezogen – Verantwortung! Entschied er sich falsch, würde er nie wieder eingeladen.
    Ethan grinste. Vielleicht war doch alles nicht so schlimm.
    Als er sich umdrehte, um mit einer gewissen olfaktorischen Erleichterung seine Zigarre auszudrücken, schweifte
sein Blick zum gegenüberliegenden Flügel des Hauses, der nach Lord Maywells Aussage nur selten benutzt wurde.
    Hinter einem Fenster flackerte eine Kerze.

8
    Jane war enttäuscht. In dem winzigen Zimmer gab es nichts Interessantes zu entdecken. Es war ganz offensichtlich als Lager für Wäsche gedacht, aber die Regale und die eingebauten Schubladen waren so gut wie leer.
    Was hatte während des Balls nur jemand hier zu suchen gehabt?
    Auf dem ungefegten Boden glitzerte etwas im Schein der Kerze. Jane kniete sich hin, um es aufzuheben, und hielt es zwischen ihren Fingern dicht an das Kerzenlicht. Es war nur eine schimmernde, durchsichtige Glasperle, eine von den ganz kleinen, wie sie oft an Damenkleidung genäht wurden. Tja, das Haus war voller Frauen, das half ihr wenig. Die Perle konnte seit Monaten hier drin gelegen haben.
    Mit einem Mal wurde Jane klar, dass sie genug Zeit in dem Zimmer verbracht hatte. Sie verdeckte mit der Hand den Kerzenschein, als sie auf ihrem Weg zur Tür an dem nackten Fenster vorbeiging. Ihr Blick fiel auf eine Gestalt, die allein auf dem Rasen stand und im Schein des Hauses hinter ihr gerade so zu erkennen war.
    Er war es. Ethan Damont, berüchtigter Kartenspieler und Frauenheld, mitternächtlicher Retter und alles in allem köstliches Individuum – er hatte die Arme vorwurfsvoll vor der Brust verschränkt und schaute direkt zu ihr hinauf.

    Jane trat in die Bibliothek und zog die Tür vorsichtig hinter sich ins Schloss. Mr Damont hatte ihr den Rücken zugekehrt. Er starrte in den kalten Kamin, ein bedrohlicher Schattenriss vor dem Schein des Kandelabers, den er angezündet hatte. Mit dem Rücken zur Tür und der Hand noch immer auf der Türklinke stand sie wartend da.
    »Lady Jane Pennington – man findet Sie an den merkwürdigsten Orten«, sagte Mr Damont, ohne sich umzudrehen.
    Jane holte Luft. »Ja, natürlich, ich wohne in diesem Haus.«
    Er drehte sich um und grinste sie mit den Händen in den Rocktaschen an. »Was haben Sie in dem leerstehenden Flügel gesucht?« Er bemerkte ihren Aufzug und zog eine Augenbraue hoch. »Noch dazu im Morgenmantel?«
    »Sie sehen besorgt aus, Mr Damont«, sagte Jane. »Ist das ein Problem?«
    »Es ist eins, wenn uns jemand findet, verdammt noch mal! Und Sie wissen das genau!«
    Fast hätte Jane über sein Unbehagen gelacht. »Sind Sie prüde, Mr Damont?«
    Verärgerung sprühte aus seinem Blick. Er verschränkte die Arme. »Offenbar prüder als Sie. Aber ich sollte mich darüber eigentlich nicht wundern.«
    Sie erstarrte. »Ach, ja? Und warum nicht?«
    »Warum? Wegen Ihrer Vorliebe für Höhe. Ganz zu schweigen von Ihrer Vorliebe für Stadien des

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