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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Verhandlungen führte und die einzelnen Werke und Stücke ankaufte. Schließlich aber nahm das Ganze immer größere Ausmaße an, und nicht jedes Stück, das Robert erwarb, endete auch in der Sammlung. Vieles wurde weiterverkauft, und die Gewinne daraus teilten sich Vater und Sohn.
    Mittlerweile hatte Robert sich einen solchen Ruf erworben, daß kaum einer sein fachmännisches Urteil in Zweifel zu ziehen gewagt hätte. Das Unternehmen hatte sich als einträgliche Angelegenheit erwiesen. In den Monaten seit seiner Rückkehr vom Kontinent hatte sich die Kunde von Roberts Investitionen verbreitet. Er hatte die Einträge in den Wettbüchern gesehen, wo über seinen Geldwert spekuliert wurde.
    Nicht einmal sein eigener Vater wußte Genaueres über den wirklichen Umfang seines Wohlstands. Nur ein Mensch außer Robert wußte über seinen Erfolg Bescheid, sein Anwalt Quinby, und der war so verschwiegen wie ein Grab. Allerdings war es seine letzte Transaktion, die Robert die größte Genugtuung verschaffte: daß er Lady Anthea Barrett erworben hatte.
    »Ich werde morgen nach Devonbrook House reisen, um Vater und Jameson über die Heirat in Kenntnis zu setzen«, verkündete Robert und schob seinen Teller von sich. »In der Woche vor der Hochzeit kehre ich mit ihnen beiden sowie Elizabeth und Jamie nach London zurück.«
    »Womit du dich elegant aus der Affäre gezogen hättest, was die Mühsal der Hochzeitsvorbereitungen anbelangt. Das hast du ja wirklich gut hinbekommen. Und Lady Anthea? Nach außen hin wirkt sie honigsüß und heiter wie stets. Heißt sie deine plötzliche Abreise aus der Stadt auch wirklich gut?« »Sagen wir einfach, daß die Aussicht, einen Herzog vom Range unseres Vaters bei ihrer Hochzeit zugegen zu wissen und dazu auch noch unseren Bruder und seine in der Gesellschaft so umschwärmte Frau, jedwede Vorbehalte dagegen bei weitem aufgewogen hat. Wie du schon angemerkt hast, wird
    Anthea sich um die Vorbereitungen für die Hochzeit kümmern, die mit Sicherheit alle anderen Vermählungen dieser Saison in den Schatten stellen wird. Ich möchte sogar behaupten, daß sie meine Abwesenheit kaum bemerken wird, bis sie mich dann am Altar wiedertrifft.«
    Noah schüttelte amüsiert und ungläubig den Kopf. »Wieder einmal, Robert, hast du eine nahezu unmögliche Akquisition erfolgreich abgeschlossen.«
    Im selben Augenblick machte Robert im Gewühl der dichtbesetzten Tische einen Mann aus, der sich einen Weg zu ihnen bahnte. Sein Aufzug bestand aus einem untadeligen Frack aus marineblauer, feingekämmter Wolle und lederfarbenen Hosen, dazu Stulpenstiefel, die so gründlich poliert waren, daß sie spiegelblank schimmerten. Das sandfarbene Haar trug er in einem modischen Schnitt a La Brutus, und in auffallendem Kontrast zu Noah war seine Halsbinde gestärkt, perfekt geschlungen und blütenweiß.
    »Wenn ich dein durchtriebenes Lächeln richtig deute, Lord Robert Edenhall, darf ich daraus folgern, daß es der holden Lady Anthea Barrett endlich gelungen ist, dich in ihrem seidenen Netz einzufangen?«
    Bartholomew Archer, der Viscount Sheldrake, ließ seine modische Erscheinung in einen der beiden noch freien Sessel am Tisch fallen. Von seinen meisten Bekannten nur Tolley genannt, hatten er und Robert sich vor mehr als zehn Jahren in Oxford kennengelernt. Danach hatten sie zusammen auf der Halbinsel gedient, und Robert wußte, daß Tolley trotz seines dandyhaften Auftretens ein ehrenwerter Mensch war, der seine Besitztümer, die ihm ein erkleckliches jährliches Einkommen einbrachten, klüglich verwaltete. Noch dazu war er ein klarsichtiger Beobachter aller Geschehnisse, die sich um ihn her zutrugen. An Scharfsinn konnte er es mit den hellsten Köpfen der Stadt aufnehmen, und wenn man sich eine boshafte Bemerkung von ihm einhandelte — die er nur dann fallen zu lassen pflegte, wenn ein triftiger Anlaß gegeben war -, kam dies gesellschaftlichem Selbstmord gleich.
    Tolley musterte Robert jetzt eingehend und erwartete seine Antwort, aber Robert mußte sie erst gar nicht geben. Ohne jeden Zweifel machte die Neuigkeit von seiner bevorstehenden Hochzeit mit Anthea bereits die Runde durch die ebenso überheizten wie überfüllten Räumlichkeiten des Almack’s-Club.
    »Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Rob«, sagte Tolley. Dabei entledigte er sich lässig seiner Glacehandschuhe und ließ sie auf den Tisch fallen. »Dank dir habe ich gerade dem Langweiler Natfield fünfzig Guineen abgeknöpft. Er hatte gewettet, daß es dir

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