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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Robert. »Davon abgesehen, was sollte ich dann mit dem Haus anfangen, das ich heute morgen gekauft habe?«
    »Ein Haus? Hier in der Stadt? Oh, du warst dir deines Erfolges aber ziemlich gewiß, oder? Und wo befindet sich dieses großartige Domizil?«
    »Charles Street, unweit des St. James Square.«
    Tolley grinste. »Beeindruckend, und da ist es nicht verwunderlich, daß dein Anwalt so dreinschaute. Du hast ihm in der vergangenen Woche mehr aufgebrummt als dein Vater in all den Jahren, die er für ihn tätig ist.«
    Robert lachte zustimmend. »Du hättest den armen Quinby nur heute morgen sehen sollen. Ich glaubte schon, er würde an Ort und Stelle in Hastings’ Arbeitszimmer in Ohnmacht fallen, als der Graf endlich die Verträge Unterzeichnete. Ich schwöre, er hat während der gesamten Transaktion den Atem angehalten.«
    Tolley hob sein Glas. »Gut gemacht, mein Freund. Sehr gut, in der Tat! >Mögen sich deine Taschen für den Rest deines Lebens füllen, und mögest du dir von deiner Frau nie die spanische Gicht holen.<«
    Tolley hielt in seinem dichterischen Überschwang nur kurz inne, um den restlichen Rotwein in seinem Glas zu leeren. »Nicht schlecht für den zweiten Sohn eines Herzogs, der gerade ausgemustert hat und demnächst zum Grafen ernannt wird, wenn die Gerüchte zutreffen. Du führst wirklich ein märchenhaftes Leben, mein Freund, aber das war ja schon immer so. Im Moment könnten sich die Dinge für dich gar nicht besser entwickeln. Du hast alles erworben, was du dir je vorgenommen hast: eine bezaubernde Frau mit einer reichen Mitgift, eine erstklassige Adresse und wahrscheinlich auch noch die Grafenwürde. Ich frage dich, was könnte jetzt noch schiefgehen?«

Kapitel 2
    15. März 1815 London
    Was konnte da noch schief gehen?
    Die Worte, die Tolley an jenem letzten Abend in London in aller Unschuld geäußert hatte, hallten in Roberts Kopf wider, während er stocksteif seinem Anwalt Quinby gegenübersaß, der ihm sein Erbe auflistete.
    »... der Besitz in Devonbrook mit seinen jährlichen Einkünften, die Besitztümer im Süden Yorkshires und in Gloucestershire mit den entsprechenden Einkünften, Edenhall House hier in London natürlich, und dazu die Immobilie an der Charles Street, die Sie kürzlich erworben haben ...«
    Das Haus, das Robert mit Anthea hätte beziehen sollen. Anthea, die genau am heutigen Tag seine Frau hätte werden sollen.
    Wie war es möglich, daß es Robert vor gerade einmal einem Monat so vorgekommen war, als hätte sich alles endlich so gefügt, wie er es sich immer gewünscht hatte, wie er es sein ganzes Leben lang geplant hatte?
    Er hatte sich soeben erst mit einer jungen Frau verlobt, die nach Ansicht der meisten für ihn eigentlich unerreichbar gewesen war. Er hatte ein Haus an einer der elegantesten Straßen Londons gekauft. Er hatte damit gerechnet, für seine Rolle während der Feldzüge bald mit der Grafenwürde belohnt zu werden. Wie ein Narr hatte er Tolleys Prophezeiung Glauben geschenkt, daß nichts seiner vollkommenen Welt etwas würde anhaben können, dieser geradezu märchenhaften Welt, die er sich selbst erschaffen hatte. Jetzt aber hatte sich alles geän-dert. Sein sorgfältig geplantes Leben, die Heirat, seine gesamte Zukunft — all dies hatte sich in Nichts aufgelöst, war von den Flammen zunichte gemacht worden, die Devonbrook House verschlungen und das Leben fast seiner gesamten Familie ausgelöscht hatten.
    Robert grübelte immer noch darüber, warum er in jener Nacht eingeschlafen war, der ersten Nacht nach seiner Rückkehr nach Lancashire, während er in der Bibliothek von Devonbrook House saß, die sich im sicheren Erdgeschoß befand und vom Hauptgebäude durch einen Bogengang abgetrennt war. Eigentlich hätte er sich in seinem eigenen Zimmer auf der zweiten Etage aufhalten müssen, im Familienflügel, unweit der Räumlichkeiten seines Vaters, in der Nähe von Jameson und Elizabeth und dem Kinderzimmer, wo sein Neffe Jamie schlief.
    Aber Robert war an jenem Abend lange aufgeblieben und hatte nach dem Abendessen mit seinem Vater mehrere Stunden in der Bibliothek zugebracht, wo sie Brandy tranken und vertrauliche Gespräche führten. Sie unterhielten sich über weitere Ankäufe und Vorhaben für die Sammlung. Sie lachten herzlich über Hastings und darüber, wie er den van Dyck erworben hatte und welche Rolle dieser Kauf bei seiner Verlobung mit Anthea gespielt hatte. In jener Nacht besprachen sie die Zukunft, Roberts Zukunft, eine Zukunft, die er

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