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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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ihr...«
    »Gesellschaftliche Anlässe? Ich dachte, wir sind nach London gekommen, um mehr über Lady Catherine herauszufinden?«
    Catriona brachte es immer noch nicht über sich, die Bezeichnung >Mutter< für eine andere Frau als Mary zu benutzen. »Das ist richtig, aber noch wichtiger ist, daß wir dich vor Sir Damon beschützen. Ich habe einen Plan gefaßt, wie wir am klügsten vorgehen. In Anbetracht seiner bisherigen Taten ist es unmöglich vorauszusehen, was Sir Damon als nächstes tun wird. Ganz offensichtlich ist er zu allem imstande. Ich habe die Lage sorgsam bedacht und bin zu der Überzeugung gelangt, daß wir dich am besten schützen, indem wir dich in die Gesellschaft einführen.«
    »Aber von der Gesellschalt habe ich nicht die geringste Ahnung. Wäre es nicht klüger, mich weiterhin verborgen zu halten, bis wir mehr über Lady Catherine herausgefunden haben?«
    »Eigentlich nicht. Da er weiß, daß wir dich beschützen wollen, würde Sir Damon geradezu fest damit rechnen, daß wir uns weiter verbergen. Während meiner Jahre auf der Halbinsel habe ich aber gelernt, daß man den Feind am gründlichsten verwirren kann, indem man das tut, was er gerade am wenigsten erwartet. Wir werden dich einführen als Miss Catherine Dunstron von Schloß Crannock in Schottland.«
    Wie hatte er sie genannt? Catherine? Catriona, die Tochter armer Kleinbauern, hatte also bereits zu existieren aufgehört.
    Robert sprach weiter. »So können wir auch am ehesten etwas über mögliche Verwandte deiner Mutter herausfinden, denn bislang ist Noah bei seinen Nachforschungen über ihren Namen vor der Heirat mit Sir Charles nicht viel weiter gekommen. Unter meinem Patronat ist deine Aufnahme bis in höchste Kreise gewährleistet, denn ich bin immer noch ein Herzog, ganz gleich, was man sonst von mir denken mag. Deine Abstammung bürgt für alles übrige.«
    Abstammung? Das klang alles so furchtbar steif. Catriona mühte sich verzweifelt, das Gehörte erst einmal zu verdauen, während er schon weiterredete.
    »Was direkt zu einer weiteren Angelegenheit überleitet, die ich gerne mit dir besprechen würde.« Robert warf Mairead einen kurzen Blick zu. »Und zwar unter vier Augen. Wenn du uns wohl für einen Moment entschuldigen würdest, Mairead?« Mairead nickte bloß. Sie hielt die Hände im Schoß gefaltet und wirkte so eingeschüchtert, als wage sie nicht einmal, sich zu rühren.
    Es gab nichts, was nicht auch in Anwesenheit ihrer Schwester hätte besprochen werden können, und Catriona hätte diese Überzeugung auch beinahe geäußert, aber in Roberts Augen lag ein so merkwürdiger Ausdruck, daß sie lieber den Mund hielt und seinen Arm nahm, als er sich erhob, um sie hinauszugeleiten.
    Robert ging mit ihr in die Bibliothek, die sie vorhin irrtümlich betreten hatte, und schloß die Tür hinter ihnen.
    »Catriona, da wäre noch ein letzter Bestandteil meines Plans, den ich bisher noch nicht zur Sprache gebracht habe. Die letzten zwei Wochen seit unserer Abreise aus Rosmorigh habe ich unaufhörlich über die Frage nachgedacht, die ich dir gleich stellen werde, also denke bitte nicht, ich hätte diesen Beschluß leichthin gefaßt.«
    Von ihrem Stuhl aus schaute sie bloß zu ihm hoch und nickte stumm.
    »Catriona, ich möchte gerne um deine Hand anhalten.«
    Sie zwinkerte. Zweimal. Hatte er ihr gerade einen Heiratsantrag gemacht? Ganz gewiß nicht. Bestimmt hatte sie sich verhört. »Verzeihung? Was hast du gesagt?« »Ich hatte Muße, über eine Reihe von Dingen nachzudenken, die mich sämtlich dazu bewogen haben, dich nunmehr zu bitten, meine Frau zu werden. Erstens ist da deine Sicherheit, die mir am meisten am Herzen liegt. Wenn du meine Frau wärst, könnte ich deinen Schutz viel umfassender gewährleisten, als wenn wir bloße Bekannte wären. Unser Zusammenleben wäre nach einer Heirat nicht länger der Gefahr ausgesetzt, Anlaß für neugierige Fragen und Vermutungen zu bieten.« Schutz? War dies sein vorrangigstes Motiv? Was war mit seiner Achtung vor ihr, seiner Zuneigung, ja seiner Liebe für sie? Oder war das, was sich zwischen ihnen zugetragen hatte, für ihn lediglich eine >Bekanntschaft<, so unbedeutend, daß sie nicht der Erwähnung wert war?
    »Zweitens, und noch vordringlicher, wäre in Betracht zu ziehen, was wir miteinander geteilt haben.«
    Der Kloß, der sich bereits in ihrem Hals zu formen begonnen hatte, bildete sich wieder zurück. Er empfand also doch etwas für sie, Empfindungen, die sie teilte, aber bisher

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