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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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willkommen zu heißen, was Tante Amelia gewiß schon getan hat. Miss Dunstron, gestatten Sie mir die Bemerkung, daß Sie ebenso entzückend sind wie Ihre Handschrift.« Er gab ihr einen Handkuß. »Und ich danke Ihnen dafür, daß Sie die briefliche Verbindung zu meinem Bruder ermöglicht haben, während er sich auf Rosmorigh aufhielt.«
    »Es hat mir Freude gemacht, dabei behilflich zu sein.«
    Noah wandte sich an Robert. »Es ist großartig, dich wieder hier zu Hause zu haben, Rob, obwohl ich jetzt verstehe, warum du so lange im Hochland geblieben bist.«
    Robert nickte und drehte sich um, als sich hinter ihm plötzlich eine Stimme vernehmen ließ.
    »Deine Zeitplanung ist tadellos, Devonbrook. Du hast mir gerade zum Gewinn einer Wette über dreißig Guineen verholfen, die Sir Henry Porter darauf gesetzt hatte, daß du nicht vor Neujahr in die Stadt zurückkämst.«
    Robert lachte herzlich und aus voller Brust. Dieses Gelächter hatte Catriona noch nie zuvor gehört, und es gefiel ihr sofort. »Wie schön, dich zu sehen, Tolley«, sagte er und schüttelte seinem Freund die Hand. »Und das meine ich ganz wörtlich.« Catriona hatte noch nie einen so farbenfroh gekleideten Mann gesehen, obwohl sein Aufzug dabei nicht im geringsten grell oder übertrieben wirkte. Die einzelnen Elemente, von seinem vorzüglich geschnittenen pistaziengrünen Rock über seine lederfarbenen Hosen bis hin zu seinen glänzenden Stiefeln und der gestreiften Weste, ergaben zusammengenommen eine Aufmachung von geradezu sinfonischer Ausgewogenheit. »Ah«, sagte er dann und wandte sich um, bevor Robert sie noch vorstellen konnte, »ich kann mir schon vorstellen, wer Sie sind, meine Teure. Kein Zweifel, dies ist Miss Dunstron. Noch von Blindheit geschlagen findet Robert immer die Schönsten.« Er verbeugte sich über ihrer Hand. »Es ist mir das allergrößte Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Dunstron.«
    Catriona lächelte. »Ich danke Ihnen, Lord Sheldrake.«
    »Bitte, für meine Freunde bin ich nur Tolley, und ich hoffe doch, daß wir Freunde sein werden.« Er wandte sich zu Amelia. »Und wer ist dieses reizende Geschöpf?« sagte er und blinzelte ihr vergnügt zu. Angeregt betrachtete er sie durch sein Lorgnon. »Doch nicht etwa Lady Amelia Edenhall? Da muß ich gleich die Matronen am Spieltisch warnen.« Dann sah er wieder Catriona an. »Lassen Sie sich von ihrem wohlerzogenen Auftreten nicht täuschen, meine Teure. Unter dieser spitzenübersäten Oberfläche lauert eine schamlose Falschspielerin.«
    Amelia versetzte ihm zum Scherz einen leichten Klaps mit ihrem Fächer. »Ihre spitze Zunge ist wirklich unerträglich, Mylord.«
    Die Musiker begannen gerade, ihre Instrumente zu stimmen, und noch immer hatte Tolley Amelias Hand nicht losgelassen. »Sie werden mir doch die Gunst dieses ersten Tanzes gewähren, Mylady? Zusammen werden wir eine glänzende Figur abgeben.«
    Tolley ließ ihr kaum eine andere Wahl, denn er führte sie sogleich auf die Tanzfläche.
    Catriona drehte sich um, als Robert zu ihr trat. Einige Minuten standen sie da und sahen den Tanzenden zu, bis Catriona bemerkte, daß die meisten Umstehenden gar keine Augen für die Tänzer hatten. Statt dessen starrten sie Robert an, als sei er der leibhaftige Teufel, tuschelten untereinander und schüttelten mißbilligend die Köpfe. An Roberts verkniffenem Mund konnte Catriona ablesen, daß ihm die Aufmerksamkeit nicht entging, die sich auf ihn richtete. Ärger stieg in ihr auf. Dies also war die berühmte gute Gesellschaft? Robert war schließlich immer noch ein Herzog und hatte Anspruch darauf, daß seinem Titel mit Respekt begegnet wurde. Er hatte seine Familie verloren. Wie konnten sie nur so herzlos sein?
    Als sie unter dem Getuschel deutlich das Wort Mord heraushörte, konnte sie es nicht länger ertragen. Die Musiker stimmten gerade ein neues Stück an. Sie sah Robert an. »Wollen wir tanzen?«

Kapitel 22
    Falls Catrionas Aufforderung Robert überraschte, so ließ er sich dies nicht anmerken. Tatsächlich verzog er keine Miene, während er herzlich entgegnete: »Es dürfte nicht schaden, dich daran zu erinnern, daß eine solche Aufforderung sonst eher zu den Pflichten des Mannes gehört.«
    Catriona ließ sich nicht beirren. »Und warum forderst du mich dann nicht auf?«
    Robert warf noch einen Blick auf die versammelten Gäste und spähte suchend in die Menge. »Das würde ich für keine so gute Idee halten, Catriona. Ich errege auch so schon genug

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