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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Catriona kaum wahr, denn ihr schwanden schier die Sinne, während er sie vor der versammelten feinen Gesellschaft Londons tief und leidenschaftlich küßte.
    Als er sich schließlich von ihr löste, war Catriona regelrecht benommen.
    Er lächelte auf sie herab. »Nun sagen Sie mir bitte, Mylady, war dies dazu angetan, für richtigen Gesprächsstoff zu sorgen ? «
    Catriona brachte kein einziges Wort heraus. Sie konnte nur verwundert und verwirrt dreinblicken, während er sie anlächelte und schließlich gerade so laut, daß sie es hören konnte, sagte: »Das, meine Liebe, würde der Tanzmeister Thomas Wilson als >Ende mit Knalleffekt« bezeichnen.«
    Robert nahm Catrionas Hand und führte sie von der Tanzfläche, ganz wie sie vor wenigen Minuten seine Hand ergriffen hatte. Jedes einzelne Augenpaar im Saal ruhte auf ihnen, einige schüttelten den Kopf, andere starrten nur, als könnten sie das soeben Gesehene kaum fassen. Catriona hätte es auch nicht geglaubt, wenn es ihr nicht selbst widerfahren wäre. Während sie zum Rand der Tanzfläche gingen, blieb Robert plötzlich stehen. Er hatte keine andere Wahl, denn ein Mann war vor ihn hingetreten und verstellte ihm den Weg. »Devonbrook«, sagte er. »Ich hatte gar nicht damit gerechnet, Sie heute abend hier zu treffen.«
    Es war ein älterer, recht beleibter Mann, dessen Mund für seine großen Zähne zu klein erschien, während umgekehrt der Kopf für die Ohren zu groß war. Beim Sprechen betonte er das S auf merkwürdige Weise, als wolle er so andeuten, daß seinen Worten große Bedeutung zukam. Er warf Catriona einen kurzen Blick zu, als sei sie nicht mehr als eine lästige Mücke, und starrte dann in Erwartung einer Antwort wieder Robert an, der ihn beinahe um Haupteslänge überragte.
    Robert verzog keine Miene. »Guten Abend, Lord Kinsborough.«
    Kinsborough. Catriona fielen fast die Augen aus dem Kopf. Dies also war der Mann, den Robert hinter dem Feuer vermutete. Wie groß mußte sein Zorn sein, als er ihm nun so einfach gegenüberstand. Aber Robert verbarg seine Gefühle hinter einer Maske der Gleichgültigkeit. Catriona hätte dasselbe getan.
    »Ich hoffe doch, daß Ihr Bruder Ihnen von meinem Angebot berichtet hat, die Stücke aufzukaufen, die von der Sammlung Ihres Vaters noch übrig sind«, sagte Kinsborough.
    »Ja, davon hat er erzählt. Allerdings täuschen Sie sich, was den Eigentümer der Devonbrook-Sammlung betrifft, Mylord. Die Sammlung gehört jetzt mir. Und sie steht nicht zum Verkauf.«
    Kinsborough verengte seine Augen zu Schlitzen. »Seien Sie doch kein Narr, Devonbrook. Ihre Finanzen lassen es doch überhaupt nicht zu, ein so großzügiges Angebot einfach auszuschlagen.«
    Bis auf ein leichtes Zucken im Kiefer blieb Roberts Miene unbewegt. »Ganz gleich, wie es um meine finanzielle Lage bestellt ist, Lord Kinsborough, ich kann Ihnen versichern, daß ich kein Narr bin. Gestatten Sie mir jedoch, Sie aufzuklären. Es müßte Sie eigentlich freuen, daß mein Vater in weiser Voraussicht vor dem Feuer eine große Anzahl der gesuchtesten Stücke der Sammlung aus Devonbrook House hat fortbringen lassen. Ohne die genauen Aufstellungen zu kennen, kann ich doch bereits jetzt grob übersehen, daß anscheinend, bis auf die persönlichen Stücke meines Vaters, so gut wie alles unversehrt geblieben ist. Und um meinem Vater und seiner Vision als Sammler Ehre angedeihen zu lassen, sehe ich mich gezwungen, Ihnen mitzuteilen, daß ich die Sammlung fast noch als größere Verpflichtung empfinde als er.«
    Dann umschloß Robert mit seinen Fingern fester Catrionas Hand und drängte sich an Lord Kinsborough vorbei, dem nichts übrigblieb, als sprachlos hinter seinen Rockschößen herzuschauen.
    Sie gingen auf die gegenüberliegende Wand zu, wo als einziges in dem jetzt bis zum Bersten gefüllten Saal noch ein wenig Platz war. Robert ließ Catriona einen Moment allein, um ihnen Erfrischungen zu besorgen. Catriona sah ihm hinterher, wie er sich einen Weg durch das Gewühl bahnte, und nahm deshalb überhaupt nicht wahr, wie ein Mann von rechts auf sie zusteuerte.
    Bis er sie ansprach.
    »Guten Abend, Cousine.«
    Catriona drehte sich um und schnappte erschrocken nach Luft. Sir Damon stand ganz dicht neben ihr, ergriff ihre Hand und deutete einen höflichen Handkuß an. Wie er sie anstarrte, war allerdings alles andere als höflich, als sei sie ein schmackhafter Happen, der ihm soeben auf einem Teller serviert wurde. Catriona schaute in die Richtung, in die Robert

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