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Die schoene und der Lord

Titel: Die schoene und der Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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wie auch ihr Körper offenkundig war. »Kommen Sie doch her und setzen Sie sich ein wenig zu mir. Lucy wird Ihnen einen Tee einschenken, ja?«
    Sie wartete, bis Catriona die zarte Teetasse in der Hand hielt. »Lucy sagt, Sie seien mit meinem Bertrand bekannt.«
    »Seinen Vornamen habe ich nie erfahren. Ich kenne ihn bloß als den Colonel.«
    Margaret Reyford lächelte. »Das ist Bertrand. Er war immer schon so stolz auf seinen Rang, o ja. Trug seine Uniform sogar an unserem Hochzeitstag.«
    »Hochzeit?« entgegnete Catriona. »Aber ich dachte immer, seine Frau hieße Matilda.«
    Die alte Dame lächelte noch immer. »Er sagte immer, der Name Margaret erinnere ihn zu sehr an seine Mutter, die erste Mrs. Margaret Reyford. Also nannte er mich statt dessen Mattie.«
    Seine Katze hatte er nie anders als Mattie gerufen. Catriona hatte einfach immer angenommen, dies sei die Kurzform von Matilda, und er hatte sie nie berichtigt. »Der Colonel war also nicht Ihr Bruder?«
    »O nein, meine Liebe. Obwohl das wirklich keinen Unterschied gemacht hätte. Kaum zwei Wochen nach unserer Hochzeit ist er losgezogen, um gegen die Jakobiter zu kämpfen. Ich habe ihn nie wiedergesehen.«
    Catrionas Verwirrung wurde immer größer. »Wollen Sie nicht eher sagen, er kämpfte auf Seiten der Jakobiter? Colonel MacReyford war doch Schotte.«
    »Leider irren Sie sich, mein Kind. Mein Bertrand war englischer Soldat, zumindest war er das, als er mit Cumberland in den Kampf gegen die schottischen Clans zog.«
    »Mit Cumberland? Aber mir hat er erzählt, er habe bei Culloden gekämpft.«
    »So war es auch. Bei Culloden habe ich meinen Bertrand für immer verloren.« Sie zog ihre Hand unter der Decke hervor und hielt Catriona etwas hin. »Hier, dieser Brief. Es war der letzte, den ich je von ihm bekam.«
    Catriona nahm der Frau das Blatt aus der zitternden Hand. Es war an den Rändern ausgefranst und vor Alter schon ganz vergilbt. Einige der Wörter waren so verblichen, daß sie kaum noch leserlich waren. Der Brief trug ein Datum aus dem Jahr
    1746.
    »Meine liebste Mattie,
    noch immer kann ich die Schrecken kaum fassen, die ich am heutigen Tage mitansehen mußte, dieses gewissenlose Abschlachten so vieler Menschen. Meine Hände sind noch rot besudelt vom Blut der Männer, die vor meinen Augen niedergemetzelt wurden, und schlimmer noch, vom Blut derer, die ich selbst erschlagen habe. Jetzt ist es vorbei, aber ich kann noch nicht zu Dir heimkehren, meine Liebste, denn die Schändlichkeit und unverzeihliche Sünde, die wie ein Schatten auf mir lasten, dürfen niemals Deine Unschuld beflecken. Ich spüre das starke Bedürfnis, etwas von dem Bösen wiedergutzumachen, welches ich über dieses Land und seine unschuldigen, stolzen Menschen gebracht habe. Noch weiß ich nicht, wie, und auch wie lange dies dauern wird, vermag ich nicht abzusehen. Erst wenn ich spüre, daß ich dieser Aufgabe gerecht geworden bin, werde ich zu Dir zurückkehren können. Bis es soweit ist, flehe ich Dich inständig an, auf mich zu warten.
    Dein Dich treu liebender Ehemann, Colonel Bertrand Reyford«
    Catriona faltete den Brief zusammen und sah Margaret an. »Er ist also nie nach Hause zurückgekehrt.«
    »Nein. Zuerst habe ich ihm jeden Tag geschrieben, dann jede Woche. In den letzten Jahren schließlich nur noch einmal im Monat. Er hat mir nie geantwortet, nicht ein einziges Mal.« »Aber woher wußten Sie denn, wohin Sie die Briefe an ihn schicken konnten?« fragte Catriona.
    »Nach dem Gemetzel, und als Bertrand nach vielen Monaten immer noch nicht heimgekehrt war, schickte ich meinen Bruder in den Norden, um ihn ausfindig zu machen. Ich wußte nicht, ob er tot oder am Leben war. Mein Bruder suchte vier Monate nach ihm, bis er Bertrand allein in einem Häuschen lebend vorfand, wie er sagte. William versuchte, Bertrand zur Heimkehr zu bewegen, aber es gelang ihm nicht. Er sagte, er habe noch nicht genug getan, um die Wunden zu heilen, welche die Engländer dort hinterlassen hatten. Oh, Bertrand, wie viel ihm dadurch entgangen ist. Nicht einmal seinen Sohn hat er kennengelernt.«
    Catriona vermochte nur mühsam die Tränen zurückzuhalten. Sie hatte so oft mit ihm gesprochen. Er war der beste Freund gewesen, den sie je hatte. Wie hatte ihr bloß all dies über ihn unbekannt bleiben können? »Der Colonel hat einen Sohn?« »Ja. Er trägt denselben Namen wie sein Vater. Mein Bertrand ist ein guter Junge. Alle paar Tage kommt er mich besuchen und bringt mir Konfekt und Sahne

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