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Die Schöne und der Tod (1)

Die Schöne und der Tod (1)

Titel: Die Schöne und der Tod (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Aichner
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blätterte, er sitzt neben ihr und schaut Bilder an. Seine Ohren sind weit offen, sein Blick geht zu Max, zu August, zu Augusts Glas, das sich immer wieder füllt.
    – Sie wollte nicht mehr.
    – Was?
    – Sie wollte nicht mehr modeln, sie wollte das eigentlich alles nicht.
    – Eigentlich?
    – Ja. Irgendwo hat sie gewusst, dass sie das kaputt macht.
    – Warum hat sie dann wieder angefangen? Warum die Sendung, warum, wenn sie nicht mehr wollte?
    – Wegen ihm. Er hat sie auf den Schlitten gesetzt und sie angeschoben.
    – Kattnig?
    – Genau.
    – Konntest du sie nicht überreden, es nicht zu tun?
    – Ich habe sie unterstützt.
    – Warum denn?
    – Sie hat mich darum gebeten. Sie war meine Frau, sie hat gesagt, sie will es so, und ich soll sie unterstützen. Was hätte ich tun sollen? Wir haben lange darüber geredet, sie musste ja viel unterwegs sein, es war alles nicht einfach. Aber sie wollte es so. Und ich habe ihr geholfen.
    – Ständig im Ausland, allein. Wenn sie dich so geliebt hat.
    – Das mit dem Modeln war wie eine Sucht. Sie wollte um jeden Preis schön sein.
    – Um jeden Preis?
    – Sie wollte es einfach, das war ihre Welt. Wie glücklich sie war in den schönen Sachen, mit den Fotos, mit den schönen Kleidern vor der Kamera, in den Zeitschriften. Das war ihr Leben. Das hat sie mir immer wieder gesagt. Sie war so wunderschön.
    – Sie war dünn.
    – Das ist relativ. Ihr Gewicht lag vielleicht an der unteren Grenze, aber das ist in diesem Geschäft normal. Sie war perfekt, so wie sie war. Und das sage nicht nur ich, das sagen tausende andere auch. Wunderschön war sie, kein Gramm zu viel an ihr.
    – Warum hast du sie auf ihren Reisen nicht begleitet?
    – Habe ich ja, am Anfang, aber Japan, damit bin ich nicht zurechtgekommen.
    – Sie anscheinend auch nicht.
    – Ich habe alles für sie getan.
    – Bestimmt.
    – Sie wäre ganz nach oben gekommen.
    – Wenn alles so schön war, warum hat sie sich dann umgebracht?
    – Ich weiß es nicht. Ich dachte, sie wäre glücklich.
    – Sie hat viel Geld verdient.
    – Um das Geld ging es nicht. Alle haben ihr gesagt, dass sie schön ist. Darum ging es.
    – Und Kattnig?
    – Was soll mit ihm sein?
    – Er war ihr Manager, obwohl sie zusammen waren früher. Warum hat sie sich nicht getrennt von ihm?
    – Wir haben uns ausgesprochen. Marga, er und ich. Er hat das sehr gut gemacht, er hatte die Kontakte von früher. Ich kann ihn nicht ausstehen, aber er versteht was von seiner Arbeit. Sie sagte, sie braucht ihn, sie sagte, ich hätte keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Sie sagte, sie arbeiten zusammen, mehr nicht.
    – Kannst du dir vorstellen, dass er Marga hat?
    – Du meinst, dass er sie ausgegraben hat?
    – Warum nicht? Einer hat es getan, warum nicht Kattnig?
    – Ich weiß nicht.
    – Wer sonst, August? Wer? Kannst du dir vorstellen, wer so etwas tun könnte? Was will der mit der Leiche? Warum dieser Aufwand? Was will er mit Marga?
    – Ich weiß nur, dass sie tot ist.
    – Wo ist sie, August, wo?
    – Sie fehlt mir.
    – Ich will die Leiche zurück.
    – Sie war so unglaublich schön.
    – Wo könnte sie sein?
    – Sie hat immer gesagt, dass es ihr gut geht.
    – Darf ich dich etwas fragen?
    – Was?
    – Hast du Geld?
    – Was meinst du?
    – Ob du Geld hast, Ersparnisse, Aktien, Fonds, was weiß ich was.
    – Was soll das jetzt? Willst du mit mir über Marga reden oder über mein Sparschwein?
    – Ist doch eine einfache Frage: Hast du Geld? Könnte dich jemand erpressen? Marga für Geld, verstehst du? Wäre doch naheliegend. Liebender Ehemann bezahlt jede Summe, damit er den Körper seiner Frau zurückbekommt. Wäre doch eine gute Idee, ein bisschen krank zwar, aber gut. Also, hast du Geld, oder hast du kein Geld?
    – Arschloch.
    – Du darfst das jetzt nicht persönlich nehmen. Ich bin hier, um dir zu helfen.
    – Nein.
    – Was, nein?
    – Kein Geld.
    – Aber Marga hat doch gut verdient.
    – Zu wenig, als dass man mich erpressen könnte.
    – Kommt darauf an, was einem so eine hübsche Leiche wert ist.
    – Es ist besser, wenn ihr jetzt geht.
    – Aber warum denn? Jetzt wird es doch erst richtig gemütlich.
    – Ich sage es nicht zweimal.
    – Ach komm schon, August, ich will doch nur helfen.
    – Du sollst nicht so über sie reden. Sie war meine Frau. Sie ist mehr als ein Stück Fleisch, verstehst du. Nicht nur eine Leiche.
    – Das muss der Alkohol sein, war nicht so gemeint. Ich möchte wirklich nur wissen, was passiert ist.
    – Kein

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