Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

andeutete, er könne nicht auf sein Weibchen achtgeben – ob derjenige nun wusste, dass Fiona sein Weibchen war oder auch nicht. Wenn ein anderes Mitglied seines Rudels so etwas geäußert hätte, wäre es zu einem Kampf gekommen.
    Obwohl er zweieinhalb Fuß größer hätte sein müssen, um Walker auch nur in die Augen zu blicken, schaffte es dieser Knirps irgendwie, von oben auf ihn herabzuschauen.
    »Das mag ja Euer guter Wille sein, Wolf, aber Ihr könnt
so, wie ihr einen Schlag aufhaltet, nicht auch einen Fluch aufhalten.«
    Walkers Augen verengten sich zu Schlitzen.
    »Ich kann dein loses Mundwerk aufhalten, wenn du’s nicht hältst, du Peter Pan-Verschnitt.«
    Fiona ermahnte die beiden, sich nicht länger anzugiften.
    »Es tut wirklich nichts zur Sache, was die Königin dulden oder auch nicht dulden würde, Babb. Und es spielt im Moment auch keine Rolle, ob mir jemand den Befehl erteilt, nach Hause zu kommen. Ich kann’s nämlich nicht, das Tor ist verschlossen, und bis ich herauskriege, wie man es wieder öffnet – was so lange wird warten müssen, bis ich mich um diese Angelegenheit mit den Dämonen gekümmert habe – bleibe ich hier an Ort und Stelle.«
    Walker biss die Zähne zusammen. Sie würde noch eine ganze Weile länger hierbleiben, auch, nachdem das verdammte Tor längst wieder offen war. Nur hatte sie das bis jetzt noch nicht verinnerlicht. Aber es kam überhaupt nicht in Frage, dass er sie aus diesem Apartment lassen würde, von seiner Welt ganz zu schweigen. Nur über seine Leiche. Er hätte gedacht, dass sie das nach der Diskussion langsam kapiert haben müsste, aber nun sah es so aus, als ob noch ein wenig mehr Überzeugungsarbeit vonnöten sein würde.
    Der kleine Teufel hopste zu Fionas Knien und ließ sich daneben nieder. Dann stemmte er die Arme in die Hüften und sagte:
    »Kannst du’s mir mal zeigen, wie die Zeichen aussehen tun? Das könnte uns sehr mächtigst weiterhelfen.«
    »Inwiefern?«
    Squick warf Walker einen ungeduldigen Blick zu.
    »Weil ich ein Kobold ist, darum. Ich habe Freunde an Orten, wo’s mächtig heiß ist.«

    »Kobolde gehören zu uns Elfen, aber hauptsächlich, weil sie sich während der Kriege, die wir gegen die Dämonen geführt haben, auf unsere Seite geschlagen haben«, erklärte Fiona.
    »Ursprünglich waren sie Zwitterwesen – halb Dämon, halb Elf.«
    »Halb Erdgeist, um’s genau zu sagen«, bemerkte der Kobold spitz und bedachte Babbage mit einem Grinsen.
    »Aber während der Kämpfe haben wir’s mitgekriegt, woher der Wind wehen tut, also haben wir entschlossen, uns mit den weißen Schafen der Sippe verbünden und für König und Königin kämpfen zu tun. Seitdem haben Ihre Majestätens nich mehr ohne uns leben können tun.«
    »Weil man es nicht geschafft hat, euch wieder loszuwerden«, korrigierte Babbage.
    »Außerdem heißt das be schlossen«, korrigierte Fiona.
    Walker fragte sich, ob er nicht doch ein Aspirin hätte schlucken sollen und schüttelte den Kopf.
    »Ich fange langsam an zu glauben, dass ich, bevor das alles vorüber ist, einen Crashkurs benötigen werde, was diese Kriege zwischen Elfen und Dämonen betrifft.«
    »Alles, was du wissen tun musst«, erklärte Squick mit stolzgeschwellter Brust, »ist, dass wenn’s wen gibt, der wissen tut, was für ein Dämon das war, der sein Zeichen auf euren Toten hinterlassen hat, ich’s ist.«
    »Ich’s bin «, korrigierte Walker ihn missmutig.
    »Nein, ich. Hab ich doch eben gerade gesagt. Also, kannst du die mir mal aufzeichnen tun, Miss Fiona?«
    Sie brauchte nur mit dem Kopf zu nicken, und schwuppdiwupp lagen ein Block und ein Stift in ihrem Schoß bereit.
    »Der Beschwörer ist ein Mensch, also dürftest du ihn kaum an seinem Zeichen erkennen. Ich zeichne dir nur die
Glyphen auf, mit denen der Dämon benannt worden ist und durch die er seine Befehle erhalten hat.« Rasch kritzelte sie dieselben hässlichen Strichzeichnungen auf das Papier, die Walker sie jüngst abends in die Erde hatte ritzen sehen. Im Licht des Tages sahen sie weder hübscher aus noch konnte man mehr aus ihnen herauslesen.
    »Das ist es, was ich gesehen habe. Ich könnte mich bei dem einen oder anderen Strich irren, aber ich glaube, ich habe es ziemlich genau getroffen, findest du nicht auch, Walker?«
    Er nickte.
    »So erinnere ich es auch.«
    »Kommt dir irgendwas davon bekannt vor, Squick?«
    »Nich allzu viel, zumindest nich die Glyphens. Aber tu mir den Zettel mal mitgeben, und ich tu mich mal umhören. «
    »Das