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Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02)

Titel: Die Schöne und der Werwolf - Warren, C: Schöne und der Werwolf - She's no Faerie Princess (Others 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Warren
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lächerliche Idee verfallen, das er dich nicht haben darf, wie’s bei Männern manchmal vorkommt«, erläuterte Tess.
    Fiona war nicht hundertprozentig überzeugt, doch zum ersten Mal seit Stunden begann sich ihr Magen ein wenig zu beruhigen.
    »Ihr meint, dass diese ganzen gemeinen Vorwürfe … dass er mir die nur deshalb gemacht hat, weil er frustriert ist? Dass er mich dafür bestraft hat, dass er den Schwanz einkneift? «
    »Na, und dann entnehme ich deiner Erzählung noch den Umstand, dass er ein paar Mal zusehen musste, wie du dich selbst in Gefahr gebracht hast, und das hat ihm auch nicht in den Kram gepasst, vor allem nicht, wo er dich doch offenbar so heftig begehrt. Ich bin mir ganz sicher, dass er sich selbst einredet, wie schlecht es ihm gehen muss, weil ihm mit deiner Magie doch so übel mitgespielt worden ist, aber das hat überwiegend damit zu tun, dass er ein männlicher Wolf ist, und glaube mir, männliche Wölfe sind konstitutionell nicht in der Lage, es zuzugeben, wenn sie sich im Unrecht befinden.«
    Tess pflichtete Missy mit einem Seufzen bei.
    »Und da sind sie nicht die Einzigen. Das kannst du mir glauben.«
    Fiona presste die Hand auf ihren Bauch, in dem es mit einem Mal ganz ruhig geworden war. Sie fühlte sich, als hätte
sie von ihrer Tante aus heiterem Himmel einen Freibrief für eine längere Reise bekommen. Eine gewaltige Last war ihr von den Schultern genommen, und mit ihr war auch das beklemmende Gefühl in ihrer Magengegend verschwunden.
    »Ich kann es gar nicht glauben, was er sich dabei gedacht hat … dass er mich das alles nur hat durchmachen lassen, weil er meint, auf seinen Prinzipien beharren zu müssen.«
    »Ach, Schätzchen, er hat nicht einfach bloß Prinzipien, er hetzt auch noch ganz albern hinter ihnen her, bis er eine Hängezunge und Schlappohren bekommt.«
    »Nun sollten wir aber nicht vollkommen die Tatsache außer Acht lassen, dass du ihm total den Kopf verdreht hast«, bemerkte Missy.
    »Ich bin mir sicher, dass ihn das ganz und gar unvorbereitet getroffen hat. Gewiss hört man hier und dort Geschichten davon, dass Elfen aus Ereignissen um sie herum Energie schöpfen, aber es ist schon ein Unterschied, ob man nur davon hört oder es am eigenen Leibe erfährt – vor allem, wenn man die Chance, jemals mit einer Elfe in Berührung zu kommen, als sehr abwegig einstuft, wie es bei ihm der Fall gewesen ist. Der letzte Elf, der hier in Erscheinung getreten ist, war Luc, der Mann meiner Freundin Corinne, und die sind schon seit Jahren nicht mehr in der Stadt gewesen. Und als sie zuletzt hier waren, hatten sie nicht viel Zeit, um gesellschaftlichen Umgang zu pflegen.«
    »Lass es gut sein, Missy. Du nimmst ihr ja sämtlichen Wind aus den Segeln.« Tess sah Fiona an und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Missy ist der gütigste Mensch der Welt, aber manchmal neigt sie zu sehr dazu, andere für ihr Fehlverhalten in Schutz zu nehmen.«
    Fiona hörte den beiden Frauen aufmerksam zu und entschied,
dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte zwischen ihren beiden Standpunkten zu suchen war. Ihr Magen verhielt sich weiterhin botmäßig. Offenbar lief es darauf hinaus, dass sie die ganze Schuld nicht bei sich selbst suchen musste, nur, weil sie Walker nicht die Schuld an allem gab.
    »Ich nehme niemanden in Schutz«, protestierte Missy, »ich sage nur, dass es sie beide glücklicher machen würde, wenn jeder versuchen würde, den anderen ein bisschen besser zu verstehen.«
    »Richtig. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute glücklich und zufrieden.«
    Fiona musste unwillkürlich grinsen.
    » Missy! «
    Die drei Köpfe fuhren auf den Ruf hin mit einem Mal herum; dann sahen sie, wie die Tür eine Sekunde lang in ihrem Rahmen vibrierte, ehe sie mit Wucht aufgestoßen wurde. Mit einem Satz war Missy auf den Beinen und eilte ihrem Gatten Graham entgegen. Er trug dieselben Sachen, in denen Fiona ihn schon am Vormittag gesehen hatte, aber inzwischen hatte er irgendwo zwei kleine Jungen aufgegabelt, von denen der jüngere auf seinen Schultern hockte und sich mit seinen dicken Fingern in Grahams verwuseltem braunem Haar festhielt und der andere, Arme und Beine um den Schaft geschlungen und sich tapfer daran festklammernd, auf Grahams linkem Stiefel saß. Fiona sah erst die beiden Kinder an und dann in das Gesicht des Leitwolfs, aus dem eine gewisse Ungeduld sprach, ohne dass Graham aber in irgendeiner Weise hektisch oder gereizt wirkte, wie sie eigentlich erwartet

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