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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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verbesserte Michael.
    Nachdem der Cappuccino serviert worden war, entschuldigte Michael sich und verließ das Restaurant. Sharleen klopfte das Herz. Ließ er sie nun sitzen? Mußte sie ein Taxi rufen oder Dean bitten, sie abzuholen? Doch ihre Sorge erwies sich als grundlos. Michael kam zurück.
    »Ich glaub es noch nicht, daß Sie mich angerufen haben. Hat Mr. Ortis Sie dazu aufgefordert? Er meint nämlich, ich ginge nicht oft genug aus. Aber das neue Haus, die Arbeit und Lernerei für die Rolle...«
    Michael nahm lächelnd eine kleine Schachtel aus seiner Jackentasche und reichte sie ihr.
    »Was ist das?« fragte sie, ohne nach dem Geschenk zu greifen.
    »Ein Geschenk für Sie. Sozusagen ein Begrüßungsgeschenk von L.A. Machen Sie es ruhig auf.«
    Sharleen löste die Schleife und wickelte die Schachtel aus. »Oh Michael!« Sie starrte auf eine zarte Goldkette mit einem Anhänger: Drei Sterne waren um einen Brillanten in der Mitte angeordnet. »Wunderschön«, sagte sie leise. »Aber ich kann das nicht annehmen.« Doch sie wünschte es sich sehr.
    »Sie verletzen mich, wenn Sie es nicht behalten. Und ich kann es auch nicht zurückbringen.«
    »Danke.« Sharleens Augen wurden feucht. »So was hab' ich noch nie gesehen.«
    Michael lächelte stolz. »Kein Wunder. Das habe ich ja für Sie anfertigen lassen.«
    »Wirklich? Warum nur?«
    » Weil Sie ein Star sind, einer von dreien. Doch nach allem, was ich gehört habe, sind Sie der Brillant.«
    »Nein, nein!« Sie errötete vor Freude. Bisher hatte sie eigentlich geglaubt, sie sei die unbedeutendste von ihrem Trio. Doch Michael McLain hatte sie angerufen.
    »Tragen Sie es als Glücksbringer.« Er legte die Kette um ihren Hals. »Was halten Sie davon, wenn Sie Ihren Kaffee austrinken? Ich möchte Ihnen noch etwas zeigen.«
    »Ich bin schon fertig.« Sharleen sprang auf. Sie fand diesen Abend traumhaft.
    Auf dem Weg zum Ausgang folgten ihnen viele Blicke. Doch Sharleen wußte noch immer nicht genau, ob sie ihr oder ihrem Begleiter galten.
    Dann standen sie im Dunkeln. Doch es blitzte dreimal kurz hintereinander auf. Sie erschrak. »Das sind nur Reporter. Sie werden morgen Ihr Bild in allen Zeitungen sehen«, prophezeite Michael.
    Im Auto wollte Sharleen wissen: »Warum sind Sie nur so nett zu mir? «
    Er lächelte. »Weil Sie neu in der Stadt sind und jemanden brauchen, einen Freund, der Sie hier ein bißchen einführt. Außerdem ist es sehr leicht, Sie gern zu haben.« Er legte ihr die Hand für einen kurzen Augenblick auf das Knie.
    Eigentlich fand Michael es zu einfach. Fast langweilig. Eine wie Sharleen konnte sich in dieser Stadt nicht halten. Immerhin gab es nun schon Bilder von ihnen beiden, auf denen man die Kette um Sharleens Hals sah. Das würde Sy schon genügen. Doch Michael sagte sich, daß er schließlich seine Aufgabe bis zum Ende erfüllen konnte. Immerhin war die Kleine hübsch.
    Er vergewisserte sich, daß der Champagner in der Konsole des Rolls eisgekühlt war. Jim bewährte sich. Er fuhr Michael nun seit sechs Jahren in diesem Rolls Royce herum, hielt das Fahrzeug in einem Topzustand und half seinem Chef diskret bei dessen Liebesabenteuern. Ohne daß er dazu eine Anweisung erhalten hätte, fuhr er die Berge hinter Hollywood hinauf zu einer Stelle, die Michael schon oft zum gleichen Zweck benutzt hatte.
    »Ist das schön bei Mondschein! Hier oben war ich noch nie«, bekannte Sharleen. »Können wir nicht irgendwo anhalten? Ich möchte auf die Stadt hinuntersehen.«
    »Ein guter Gedanke. Jim wird zu einem kleinen Parkplatz oben auf dem Berg fahren. Von da aus hat man eine sagenhafte Aussicht.«
    Die Aussicht lohnte tatsächlich. Obwohl Michael nun schon jahrelang eine Frau nach der anderen hier heraufbrachte, überwältigte ihn der Blick auf »seine« Stadt noch immer. Sie lag ihnen mit ihren glitzernden, blinkenden Lichtern zu Füßen, und Sharleen seufzte hingerissen. Jim hielt an.
    »Ich schlage vor, wir gehen dort zu dem Felsvorsprung«, schlug Michael vor. Er nahm die Flasche Moët und zwei Champagnerflöten, die griffbereit in der Halterung hingen und ging Sharleen voraus.
    Ausnahmsweise gab es keinen Smog. Klare Luft, erfüllt von starkem Eukalyptusgeruch. Sharleen ging bis zum Ende des Plateaus. »Nein, so was!« staunte sie.
    Hinter ihr öffnete Michael die Flasche mit einem gekonnten Plop und reichte Sharleen ein gefülltes Glas. »Das ist Champagner. Sie sagten, daß Sie nicht trinken. Doch das ist kein Alkohol. Es ist, als tränke man den

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