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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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als Kellner bei den Reichen mochte er immer noch lieber, als in miesen Restaurants Hamburger auf die Teller zu knallen und die auch noch einem Gossenpublikum zu servieren.
    Erst nach einer Weile begriff er, daß das Ara Sagarians Emmy-Party war. Er wäre fast in Tränen ausgebrochen. Er hatte die Berichte über diese Partys immer in den Klatschspalten verfolgt, hatte sich sehnsüchtig gewünscht, einmal dazuzugehören. Er, Neil Morelli, hätte auf der anderen Seite des Tisches stehen müssen. Dafür war er in diese Stadt gekommen, nicht um den Gästen das Essen vorzusetzen.
    Als Sy Ortis Jahne zu Ara Sagarians Emmy-Party einlud, kam das für Jahne überraschend. Darum erklärte Sy: »Sie müssen sich häufiger sehen lassen.« Es stimmte, daß Jahne zwar zum Gesprächsthema wurde, doch noch immer in den einschlägigen Kreisen weitgehend unbekannt war. Also sagte sie zu, obwohl sie Sy Ortis nicht ausstehen konnte. Zwar verstand er es, Jahne bekannt zu machen. Doch zwischen ihm und Ara schienen keine freundschaftlichen Gefühle zu bestehen, was Jahne an sich verstand. Wer mochte schon Sy Ortis?
    Vorher hatte Sy Jahne versprechen müssen, daß sie erst spät hingehen und zeitig die Party verlassen würden.
    Sy erkundigte sich freundlich, wen sie kennenlernen wollte. »Cher? Keanu Reeves, Michael Keaton, oder was halten Sie von Crystal Plenum?«
    »Nein danke«, lehnte sie ab.
    »Nun, hier ist jemand, den Sie einfach kennenlernen müssen, Jahne«, fand Sy und nahm ihren Arm. »Michael, darf ich dich vorstellen?«
    Der Mann drehte sich um. Jahne sah in die unglaublich blauen Augen von Michael McLain. Er lächelte so unwiderstehlich, daß sie sein Lächeln erwiderte. »Hallo, ich bin Michael McLain«, stellte er sich vor.
    »Und das ist Jahne Moore. Sie macht die Marty DiGennaro-Serie.«
    »Marty macht jetzt Fernsehen? Worum geht es denn?« wandte Michael sich an Jahne.
    Sie fand es überraschend leicht, sich mit Michael zu unterhalten. Doch seine geringe Größe überraschte sie noch mehr. Michael McLain reichte ihr nur bis zum Ohr. Allerdings trug sie hochhackige Pumps, und sie kannte ihn nur vom Film. Großaufnahmen vermitteln oft ein völlig falsches Bild. Doch Michael McLain sah noch immer gut aus, auch wenn sein Hals etwas ledern wurde und sich Fältchen um seine Augen eingegraben hatten.
    Sy ließ sie allein.
    Crystal Plenum zupfte ihren weißen Nerz zurecht und schritt vor ihrem Mann in den großen Saal. So hatte sie es mit ihrem Mann und Manager ausgemacht. Es entsprach ihrem Stil. Auftritte machte sie stets allein, Abgänge nur in Begleitung. Ebenfalls abgesprochen war, daß ihr Mann ihr die Namen der Gäste soufflierte, mit denen sie ins Gespräch kamen oder die sie begrüßten. Ihr Namensgedächtnis ließ sehr zu wünschen übrig. Doch bei solchen Anlässen gehörte die Namensnennung zum Anstand.
    Letztes Jahr hatte Ara Crystal keine Einladung geschickt. Sie hatte überall herumerzählt, daß sie in New York sein werde, hatte sich in Wahrheit jedoch im Hotel Bel-Air eingeigelt. Nach den guten Kritiken, die Jack and Jill eingefahren hatte, klingelten die Kinokassen, und Crystal wurde im Zusammenhang mit den Filmpreisen New York Film Critics und Golden Globe genannt. Sogar ein Oscar kam ins Gespräch. Crystal hatte noch gepokert. Sie hatte eine Frau ihres Alters gespielt, ausgesehen wie Dreck und versucht, eine schauspielerische Leistung zu erbringen. Das hatte sich ausgezahlt. Sie stand wieder oben.
    »Crystal!« Ara hinkte ihr entgegen. »Wie nett von Ihnen, daß Sie gekommen sind.«
    »Ich danke Ihnen für die Einladung. Es ist mir eine Ehre, bei Ihnen sein zu dürfen, Ara.«
    April Irons reichte Sam Shields wortlos ihr leeres Glas und sah sich in dem riesigen Saal um, in dem Ara seine Party gab, während Sam ihr einen neuen Drink besorgte. Sie hatten sich ausgiebig über den Film unterhalten, den April produzieren wollte.: Eine Neuverfilmung von Birth of a Star . Wenn das Marty DiGennaro erfuhr! April wußte, daß er den Film liebte. Sie überlegte sich schon, Sam Shields als ihren Regisseur für die Neuverfilmung mit Marty bekannt zu machen. Marty würde sich in den Hintern beißen. Doch April fürchtete, Sam würde vor Ehrfurcht gegenüber Marty in die Knie sinken. Daran lag ihr nichts.
    Mit den Blicken winkte sie Michael McLain heran und begann sich mit ihm zu unterhalten. Sie hatte ihm das Drehbuch geschickt, doch er hatte sie bisher nicht angerufen. Sie mahnte seine Entscheidung an.
    Sam Shields drehte

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