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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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ist, können wir die lesbischen Nacktszenen streichen.< Er fügt ein Skript bei, das direkt aus der Hölle kommen muß.«
    Marty lachte. »Aber, aber, Staci! Das ist doch nicht der erste große Erfolg, den Sie mit mir erlebt haben. Sie sind doch mit Schlimmerem fertiggeworden.«
    »Stimmt, aber nicht über so lange Zeit. Das geht doch Woche um Woche um Woche so. Ein Film kommt heraus, wird ein Erfolg, wir reagieren entsprechend. Dann ist es vorbei. Aber das ist gnadenlos, Marty. Habe ich jemals über meine Arbeit geklagt? Jetzt bin ich fertig. Ich weiß einfach nicht, wie ich das noch länger verkraften soll.« Stacis dunklen Ringe unter den Augen waren ein sichtbarer Beweis dafür, daß sie nicht übertrieb.
    »Besorgen Sie sich eine Sekretärin.«
    »Ich bin eine Sekretärin.«
    »Das waren Sie. Nun sind Sie meine Assistentin. Mit einer Gehaltsaufbesserung. Stellen Sie eine Sekretärin für sich ein. Sofort. Arbeiten Sie sie eine Woche ein. Dann nehmen Sie sich eine Woche frei und wohnen im Hotel del Mar in San Diego. Auf meine Kosten.« Marty lächelte über Stacis verblüfftes Gesicht. »Anschließend kommen Sie ausgeruht wieder zu mir zurück.«
    »Marty, das ist sehr großzügig. Vielen Dank. Ich bin bestimmt nicht hier reingeplatzt, um Sie zu erpressen. Doch das mußte ich mir einfach von der Seele reden. Vielen Dank, Marty.« Sie beugte sich über den Schreibtisch und küßte ihn auf die Stirn. »Und Sie? Sie bräuchten auch eine Pause, müßten auch einmal weg von dem allen.«
    »Weg? Ich habe mein Leben lang darauf gehofft, bis hierher zu kommen. Nun gedenke ich auszuharren, so lange es irgend geht.«
    Die Aufkleber auf den leeren Schachteln lauteten: Abartige, Bettler, Negative, echte Fans. Lila erklärte ihrer Sekretärin, wie sie ihre Post täglich sortiert haben wollte. Zur Hilfe der Sekretärin hatte sie noch eine Schreibkraft eingestellt. Von Ihrer Mutter wußte Lila, daß die Fan-Post einen wichtigen Anzeiger des eigenen Marktwertes darstellt. »Der krankhafte Mist muß jeden Tag zum Chef der Studio-Sicherheit gebracht werden. Führen Sie Listen über Namen, Adressen, Telefonnummern, falls es welche gibt. Meist schreiben solche Leute ja anonym. Heften Sie den Umschlag an die Briefe, für den Fall, daß man bei einem Drohbrief Nachforschungen anstellen muß.« Die Sekretärin, eine Schwarze, nickte. Sie kannte sich mit so etwas längst aus.
    »Bettler erhalten mein Bild und den üblichen anteilnehmenden Brief mit einer Liste der Wohltätigkeitsorganisationen, an die die Leute sich wenden können. Ich bin keine solche Organisation.« Lila schraubte den Lippenstift auf und fuhr sich damit über die Lippen. Der Sekretärin fiel auf, daß Lila MAC benutzte, nicht Flanders.
    Lila fuhr fort. »Zeigen Sie mir nie die negativen Kritiken, heben Sie sie aber auf, falls ich sie mir eines Tages doch ansehen will. Das Positive, das, was von den echten Fans kommt, möchte ich sehen. Jeden Brief. Ist das klar?«
    Die Sekretärin nickte und dachte: Offenbar hat dieses kranke Miststück kein vernünftiges Privatleben, wenn sie sich mit solchem Kram beschäftigt.

7.
    Jahne staunte noch immer darüber, daß sie sich in L.A. so wohlfühlte. Als sie noch an der Ostküste war, hatten Sam und ihre New Yorker Freunde immer abwertend, verächtlich, ja, bitter über die Stadt gesprochen. Doch sie gefiel Jahne. Das Leben hier wurde unkomplizierter angegangen.
    Jahne fühlte sich wohl in dem Haus, das sie in den Hollywood Hills gemietet hatte. Der Blick gefiel ihr, der Pool, auch, daß es verhältnismäßig klein war. Als sie es mietete, hatte sie gleichzeitig einen Hausburschen übernehmen müssen, der jedoch nur halbtags arbeitete. Was Jahne besonders freute, waren die Orangenbäume im Garten, an denen reife Früchte hingen.
    Anfangs hatte es natürlich einer gewissen Gewöhnung bedurft. Es war ein Unterschied, ob man in einer dunklen Wohnung im vierten Stock in New York wohnte oder ein ganzes Haus für sich allein hatte. Viel Zeit blieb ihr in ihren neuen vier Wänden allerdings nicht. Dafür sorgten die Arbeit, die geschäftlichen Verabredungen, Friseurbesuche, Kosmetik, Maniküre, Kostümanproben und die Flanders Cosmetics Fototermine. Dennoch fühlte sie sich einsam, wenn sie einmal zuhause war. Jahne hatte sich also einen sehr hübschen schwarzen Perserkater angeschafft. Unsinnigerweise nannte sie ihn Snowball, in Erinnerung an die Katze, die sie in Scuderstown gehabt hatte, und weil sie ihn nicht Midnight nennen wollte,

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