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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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sie mir Geld schickt?«
    Der Polizist nickte. »Ja. Aber passen Sie auf, was Sie sagen. Wenn Sie mit jemandem sprechen und das FBI Wind davon bekommt, droht Ihnen der elektrische Stuhl. Davon dürfen Sie ausgehen.«
    »Sharleen braucht sich keine Sorgen zu machen. Ich will ihnen ja nicht schaden. Sie können ihr sagen, daß ich von morgen an mit dem Trinken aufhöre. Das habe ich dem Herrgott in der Badewanne versprochen.« Sie tupfte ihre Augen mit dem Zipfel des Bademantels ab und stand auf.
    »Ich muß packen. Mein Koffer ist... da drin.« Sie wies auf das Schlafzimmer, in dem der Ermordete noch lag.
    »Beeilen sie sich. Ich hab noch mehr zu tun und möchte Sie hier raushaben, bevor ich abgelöst werde.«
    Das brauchte man Flora Lee nicht zweimal zu sagen. Sie warf zwei Hosenanzüge und Unterwäsche in den Koffer, den sie von Sharleen bekommen hatte und soviel Make-up, wie sie hineinbekam. In weniger als fünf Minuten stand sie fertig angezogen im Wohnzimmer. Sie hatte kein einziges Mal zu Dobe in dem Bett gesehen.
    Der Polizist hielt Geld in der Hand. Das übergab er ihr. »Damit haben Sie genug bis New Orleans. Dort rufen Sie die Nummer an, die ich Ihnen gegeben habe.« Flora Lee nahm das Geld gierig. »Und noch etwas, bevor Sie gehen. Sie müssen das hier abschreiben.« Er reichte ihr wieder einen Zettel
    Flora Lee schrieb ab:
Liebe Sharleen und lieber Dean, vielen Dank für alles. 
    Ich falle euch nur zur Last und das will ich nicht. Darum 
    komme ich nicht wieder. Erwartet mich nicht mehr. 
    In Liebe, Momma
    Vor dem Haus wurde gehupt. Flora Lee zuckte zusammen. »Das ist Ihr Taxi. Das habe ich bestellt. Hier ist das Geld dafür«, sagte der Polizist.
    Wieder griff Flora Lee schnell danach.
    »Wie ich hörte, wollen Sie den Tod durch Erhängen wieder einführen. Ein schrecklicher Tod, Mrs. Deluce. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?« Flora Lee nickte, riß den Koffer und die Flasche Wodka an sich und lief hinaus.
    Der Polizist stand am Fenster und sah ihr nach. Plötzlich ging die Tür zum Schlafzimmer auf und Dobe kam herein. Das Messer steckte noch immer in seiner Brust. Der Polizist lächelte.
    »Verdammt Barney, das hat lang gedauert. Seit einer Stunde platzt meine Blase bald.« Er verschwand im Badezimmer.
    »Für einen Amateur hast du das toll hingekriegt«, lobte Barney ihn bei seiner Rückkehr ins Wohnzimmer.
    Dobe warf sich in einen Sessel, während Barney ihm großzügig aus der Wodkaflasche eingoß, die er in der Küche gefunden hatte.
    »So leicht hast du dir in deinen Schauspielerjahren sicher noch nie tausend Dollar verdient«, meint Dobe lächelnd. »Danke jedenfalls.«
    »Gern geschehen. Fandest du es nicht gut, wie ich ihr noch den Tod durch Erhängen angedroht habe?«
    »Ich weiß nicht. Das Improvisieren war nie deine Stärke, Barney. Aber nun gib mir das, was du wegen der Geburtsurkunden aufgeschrieben hast und dann laß uns hier verschwinden.«

41.
    »Darling, das Essen war wundervoll, aber nun muß ich laufen.«
    Crystal Plenum küßte Sy Ortis auf beide Wangen. »Die Pünktlichkeit ist mein Herkulesferse.«
    »Achillesferse, Crystal.«
    »Ist ja egal.«
    Sy atmete auf, nachdem Crystal gegangen war. Es gab die »harten« und die »weichen« Essen. Sy fand die weichen schwieriger. Dies war so ein weiches Mittagessen gewesen. Ohne besonderen Anlass, nur zur Verbesserung der Beziehungen und um Crystal ein paar Komplimente zu machen. Viele Streicheleinheiten. In anderen Branchen würde man es Speichelleckerei nennen. Jedenfalls haßte er solche Notwendigkeiten seines Berufs mehr als alles andere. Er fühlte sich nachher eher als Marionette dann als Puppenspieler.
    Crystal befand sich auf dem absteigenden Ast. Das wußte sie, das wußte Sy. Seit Jack and Jill hatte sie keine vernünftige Hauptrolle mehr angeboten bekommen. Diese Rollen wurden naturgemäß rar für Frauen, die auf die Fünfunddreißig zugingen. Doch vor Jack and Jill war sie noch gefragt gewesen. Der Film hatte die allgemeine Meinung über sie geändert. Sie konnte keine jungen Frauen mehr spielen.
    Sy trank seinen Kaffee aus. Die Tasse wurde sofort unaufgefordert nachgefüllt. Sy Ortis war in der Polo Lounge bekannt.
    Plötzlich stand ein kleiner, tadellos gekleideter Mann neben seinem Tisch. Sy brauchte eine Minute, bis er ihn erkannte. »Ara Sagarian«, sagte Sy endlich.
    »Darf ich mich zu Ihnen setzen?« fragte Ara. Der Kellner hielt sich abwartend im Hintergrund und lauerte auf Sys Antwort.
    »Eigentlich wollte

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