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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Sharleen Smith ist oder Miss Smith Sie nicht kennt, stecken Sie in mächtigen Schwierigkeiten. Auf vorsätzlichen Mord steht in unserer Stadt die Todesstrafe. Wie heißen Sie?«
    »Flora Lee Smith.« Sie überlegte schnell, daß es jetzt nicht taugte zu lügen. »Flora Lee Deluce.« Sie erklärte das: »Wissen Sie, ich war nicht richtig mit Sharleens Daddy verheiratet. Ich war mal verheiratet, aber Deluce hat mich sitzen gelassen. Ich und Dean Smith Senior waren acht Jahre zusammen. Dean Smith war ihr Vater, mein Mann.« Flora Lee erzählte von der Zeit in Arkansas und ihrem Umzug nach Texas und der Verzweiflung wegen Dean Senior und Dean Junior und was dann passiert war. Doch der Polizist unterbrach den Redeschwall schließlich.
    »Stimmt das auch alles? Haben Sie darüber Geburtsurkunden und so?«
    »Nein, nicht mehr. Aber die sind im Krankenhaus.« Sie nannte den Namen. »Dort bekam ich nämlich noch ein Kind.«
    Der Polizist ließ sich auch Flora Lees Geburtsnamen geben und machte sich eifrig Notizen, sehr zu ihrem Leidwesen. »Wenn Sie jetzt lügen, Mrs. Deluce, sind Sie dran.«
    »Ich lüge nicht«, flüsterte sie.
    »Also gut. Gehen sie jetzt ins Bad und baden Sie gründlich. Waschen Sie das Blut ab und spülen Sie die Wanne gründlich aus. Sehr gründlich. Kommen Sie erst, wenn ich Sie rufe. Verstanden?«
    »Darf ich... ich meine, das war so ein Schock und so. Ich zittere richtig. Darf ich einen Drink haben, bevor ich ins Bad gehe? Nur wegen meiner Nerven.«
    »Sie können die ganze Flasche mitnehmen. Aber waschen Sie sich gründlich, und versuchen Sie nicht zu fliehen. Ich habe mir das Fenster genau angesehen. Also keine Tricks!«
    Flora Lee schloß die Badezimmertür hinter sich. Sie drehte die Hähne auf und sofort danach den Verschluß der Wodkaflasche. Sie nahm drei große Schlucke. Dann noch mal drei. Auf dem Badewannenrand wartete sie darauf, daß der Alkohol wirkte.
    Wie bin ich nur da reingerasselt? dachte sie. Hat jemand Dobe umgebracht, als ich schlief? Hat er sich selbst getötet? Nein, das Messer steckte mitten in seiner Brust. Herrgott im Himmel. Kann ich das getan haben? Hatte ich einen Blackout? Flora Lee kannte sich mit Blackouts gut aus. Sie trank ja ständig und wachte oft in verwahrlosten Zimmern mit schmutzstarrenden Männern neben sich auf. Doch sie hatte bisher noch nie jemanden bei einem solchen Blackout umgebracht.
    Flora Lee sank auf die Knie und betete: »Herr im Himmel, Lamm Gottes, hilf mir...«
    Dann stand sie auf, wusch sich gründlich, verließ die Badewanne und setzte noch einmal die Flasche an die Lippen. Da rief der Polizist schon. Flora Lee kehrte im Bademantel ins Wohnzimmer zurück. Sie fühlte sich etwas besser und nahm auf der vordersten Kante der Couch Platz.
    »Ich habe gerade mit ihrer Tochter gesprochen. Was Sie gesagt haben, stimmt so weit. Mir gefällt das alles genausowenig wie Ihnen, aber für Sharleen Smith würde ich alles tun. Das Polizeipräsidium und die Studios mögen solche Skandale noch weniger als ich. Das ist für alle schlecht. Der Mann war nur ein Herumtreiber. Den vermißt niemand. Und ich stehe zu kurz vor meiner Pensionierung, als daß ich mir jetzt noch Arger einhandeln wollte.«
    Flora Lee atmete auf. Hatte Gott ihr Gebet also doch erhört? »Was will Sharleen denn für mich tun?«
    »Sie ziehen sich jetzt an, packen einen Koffer und fahren mit dem Taxi zum Flughafen. Dort nehmen Sie den ersten Flug nach New Orleans. In New Orleans rufen Sie diesen Mann an.« Er gab ihr einen Zettel mit Namen und Telefonnummer. »Der verschafft Ihnen eine Wohnung. Miss Smith war schockiert, aber sie ist ein guter Mensch und sagt, daß sie Ihnen monatlich durch diesen Mann einen Scheck zukommen lassen wird. Er sorgt dafür, daß Sie den jeden Monat bekommen.«
    Flora Lee weinte. »Ich wußte es. Ich wußte, daß mein Baby mir helfen würde. Vielen Dank, Sir.« Ihr Körper wurde vom Weinen erschüttert.
    »Moment noch, Lady. Das ist nicht alles. Wenn ich Sie jetzt gehen lasse, dürfen Sie sich nie wieder mit Sharleen oder Dean in Verbindung setzen, niemandem Ihre verwandtschaftliche Beziehung zu den beiden mitteilen und niemandem sagen, daß Sie die beiden kennen. Nichts. Sie werden Ihre Kinder also nie wiedersehen. Doch anders kann ich Sie nicht aus dem Gefängnis heraushalten. Lang würden Sie bei dem Urteil, das Sie zu erwarten haben, allerdings ohnehin nicht mehr leben.«
    Flora Lee schauderte. Sie brauchte nicht lange nachzudenken. »Sharleen hat gesagt, daß

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