Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
Vom Netzwerk:
mußte und sich davor gefürchtet. »Verschwinde!« verlangte sie.
    Theresas Miene wurde hart. Dann lächelte sie wieder. »Jack Warner hat mir einmal etwas gesagt, was ich nie vergessen habe und seither immer beim Aushandeln meiner Verträge nutzen konnte: Stelle nie ein Ultimatum, wenn du nicht alle Trümpfe in der Hand hast.« Theresa stützte einen Ellenbogen auf und schlug ein Bein über das andere. »Wie ich sehe, hattest du Besuch von Minos Paige, Lila. Was hat dieser kleine Schnüffler hier zu suchen? Du erwägst doch nicht etwa, mit diesem Abschaum von Hollywood Geschäfte zu machen? Das würde ich mir an deiner Stelle zweimal überlegen.«
    Lila vermied es, den Umschlag anzusehen, der viel zu nahe neben Theresa lag. Denn der Inhalt dieses Umschlags ging nur Lila etwas an. Mit ihrer Mutter wollte sie diese schmutzigen Geheimnisse am allerletzten teilen.
    »Woher kennst du Minos Paige?«
    »Ich kenne jeden, Lila. Vergiß das nicht.« Theresa lachte unbekümmert. Das störte Lila. Hatte Theresa wirklich die besseren Karten? »Du solltest nie vergessen, daß das, was du einem anderen antust, auch dir angetan werden kann. Dieses Spiel taugt auch für zwei Personen. Darum solltest du gründlich nachdenken. Du wirst sicher zu der Einsicht gelangen, daß es viel sinnvoller ist, wenn wir zusammenarbeiten, statt uns zu bekriegen.« Theresa wies auf den Umschlag auf dem Tisch. »Ich habe einige von denen zu Hause. Eine ganze Menge übrigens. Und wenn ich nichts zu verlieren habe, könnte es sein, daß ich den einen oder anderen in den Verkehr bringe.«
    Lila wurde es eisig kalt. »Deine Umschläge zu Hause haben auch mit dir zu tun, Mutter.«
    Theresa machte eine geringschätzige Handbewegung. »Wir wollen das kurz und nett halten, Lila. Du möchtest gern die Geheimnisse von jemand anderem ausgraben, aber deine unter Verschluß halten. Hier sind meine Bedingungen. Ich werde die Saisoneröffnungsfolge mit dir machen und eine Miniserie.«
    »Ich denke nicht...«
    »Darum bitte ich dich nicht, du undankbares kleines Miststück. Das ist ein Befehl. Mach das mit Marty DiGennaro aus. Das dürfte dir keine Mühe bereiten. Was das auch für kleine Geheimnisse sein mögen, die Minos da für dich herauswühlt, sie sind doch nichts im Vergleich zu deinen.«
    »Sie werden nicht nur mich steinigen, Mutter, sondern auch dich.«
    »Besser eine öffentliche Kreuzigung als in Vergessenheit zu geraten. Betrachte getrost nächste Woche als letzten Termin. Sonst reiß ich deine Vorhänge alle herunter. Denn verlieren kann ich nichts. Keine Fernsehshow, keinen Film, keinen mächtigen Mann in meinem Leben. Aber du hast sehr viel zu verlieren, nicht wahr, Lila?« Theresa stand auf und zog ihre Handschuhe wieder an. »Du willst sicher den Emmy. Überleg dir das. Und wenn du diese Frage mit ja beantwortest, rufst du Marty DiGennaro an und erzählst ihm, wie innig du mich liebst.«
    Theresa ging zur Tür. »Solltest du finden, daß du nichts zu verlieren hast, bist du bald wieder bei mir und Kevin. Eine glückliche Familie.« Sie schloß die Tür leise hinter sich.

49.
    Nachdem Flora Lee fort war, wohnte Dobe bei Sharleen und Dean. Sharleen hatte momentan keine Aufnahmen für Three for the Road und erholte sich zusehends. Stundenlang arbeitete sie im Garten, jätete, band Tomaten hoch oder kochte Obst ein und übertraf sich selbst bei köstlichen Salaten.
    Dann nahte die Zeit von Dobes Abreise. Sharleen bedauerte das tief. Für sie war er der einzige, an den sie sich anlehnen konnte. Nun wartete die Einsamkeit wieder auf sie.
    An diesem Abend sollte das Abschiedsessen stattfinden. Sie unterhielten sich ungezwungen und fröhlich. Dobe erzählte pausenlos Anekdoten, während eine zufriedene Oprah als Herrin inmitten der ausgelassenen Welpen thronte.
    Nach dem Essen half Dean beim Abräumen, während Dobe die Spülmaschine einräumte und Sharleen alle Spuren des Essens beseitigte. Sie achtete sehr auf Ordnung und Sauberkeit. Danach ging Dean mit den Hunden hinaus. Das war der Moment, in dem Dobe über Geschäftliches zu sprechen begann.
    »In was investierst du?« fragte er.
    »Das weiß ich nicht. Lenny macht das für mich.«
    »Kaufst du Land?«
    «Nun, wir haben das Haus hier gekauft. Aber abgesehen davon, glaube ich nicht, daß wir noch Land haben.« Irgendwie beschlich Sharleen ein ungutes Gefühl. Sie hielt es für falsch, mit Dobe über so etwas zu reden. »Bist du satt geworden?« versuchte sie das Thema zu wechseln.
    »Und wie. Es hat

Weitere Kostenlose Bücher