Die schoenen Hyaenen
wunderbar geschmeckt. Du bist eine tolle Köchin. Aber ich möchte dich noch etwas fragen. Denkst du noch daran, eines Tages eine Ranch zu bewirtschaften?«
Auch darüber wollte sie nicht mit Dobe sprechen. Sie fürchtete, daß das nur zu Schwierigkeiten führte. »Ja«, gab sie zu. »Dean und ich würden das eines Tages schon wollen. Wenn wir genügend Geld haben.« Bei dem Wort »Geld« wußte sie plötzlich, was ihr dieses Unbehagen bereitete. Das ganze Gespräch verlief so, wie Dobe seine Unterhaltungen mit denen führte, die er mit den angeblichen Benzintabletten hinters Licht führte.
»Sucht ihr nach einem Partner?« fragte Dobe. Einen Moment lang wußte Sharleen nicht, auf was die Frage abzielte. Da erklärte er schon: »Ich meine einen Partner für eure Ranch. Jemanden, der das geeignete Anwesen findet und sich darum kümmert, bis ihr selbst es übernehmt.«
»Ich weiß nicht, Dobe.« Das Herz wurde ihr schwer. Lieber Gott, ich hätte es wissen müssen, daß Dobes Hilfe etwas kosten würde! Wie alle anderen ist auch er nur hinterm Geld her. Warum hat er mich nicht einfach um Geld gebeten? Warum muß er versuchen, es mir abzuluchsen?
»Weißt du, ich sehe das so, Sharleen. Je länger du wartest, desto höher steigen die Grundstückspreise in Montana. Ich habe einen Kumpel getroffen, der mir vierhundert Morgen für hunderttausend Dollar bar auf die Hand verkaufen würde. Es ist prächtiges Land. Aber nach diesem Geschäft mit den Schuhen bleiben mir nur fünfzigtausend. Wenn ihr als Partner einsteigen würdet, könnten wir den Besitz entweder teilen oder ihn gemeinsam nutzen. Dort gibt es einen Fluß, Sharleen, der ist einfach bezaubernd. Auch ein Haus. Das ist ein bißchen erneuerungsbedürftig. Man sieht ihm an, daß nur ein einzelner Mann darin gewohnt hat. Aber es ist solide und liegt einmalig. Dir bricht das Herz, wenn du es siehst.«
Sharleen legte keinen Wert darauf, daß ihr Herz schon wieder gebrochen wurde. Das hatten schon Daddy und Flora Lee erreicht. Nun Dobe. Wie oft konnte man sich eigentlich das Herz brechen lassen? Sharleen fühlte sich elend, traurig und hoffnungslos. Offenbar wollten alle außer Dean Geld oder Arbeit von ihr.
»Nun ja, offenbar ist es dafür noch zu früh«, meinte Dobe enttäuscht.
Dobe hatte Sharleen und Dean geholfen, als sie die Hilfe dringend nötig hatten. Sharleen erinnerte sich, wie sie auf der Straße gestanden hatten, müde, mit der Angst vor der Polizei im Nacken und ohne Zuhause. Sharleen meint noch jetzt die wohltuende Klimaanlage in Dobes großem Auto zu fühlen.
»Dean und ich würden uns freuen, dich zum Partner zu haben, Dobe«, sagte sie. »Ich bitte Lenny morgen um einen Scheck.«
»Bist du sicher?« fragte er.
»Ganz sicher.« Doch überzeugend klang es nicht.
Dobe merkte es wohl nicht, denn er schüttelte erfreut ihre Hand. »Das wirst du nicht bereuen. Partner. Ich bin überzeugt davon, daß das ein Supergeschäft ist.«
Sie nickte. »Fein.«
»Hast du was dagegen, wenn ich es Dean sage? Ich wollte es vor ihm nicht anschneiden für den Fall, daß du von meinem Gedanken nichts hältst. Aber nun...«
»Sagen wir ihm lieber nichts, bevor nicht alles perfekt ist. Er ist so schnell Feuer und Flamme und wird dann ebenso-schnell ungeduldig. Überraschen wir ihn lieber nach dem Abschluß. «
»Wie du meinst, Partner.«
50.
April Irons hatte die Crew aufgescheucht. Am meisten jedoch Jahne. Sie wußte, daß es Probleme mit dem Film gab. Doch sie sah in April eigentlich nur Sams Ex-Geliebte. Er hatte zwar behauptet, es sei aus zwischen ihnen. Doch darauf verließ Jahne sich nicht.
Am Abend von Aprils Besuch in Oakland war Sam zum erstenmal seit Wochen nicht in ihr Zimmer gekommen. Das machte Jahne mißtrauisch. Zwar behauptete er später, er habe mit April Geschäftliches besprechen müssen. Doch Gerüchte verbreiten sich schnell, und sie gelangten auch zu Jahne.
Lügt mich Sam an, wie er Mary Jane angelogen hat? fragte sie sich. Ich bin völlig von ihm abhängig, und gerade davor hat Mai mich gewarnt.
Die Strandaufnahmen am nächsten Morgen verliefen in gespannter Atmosphäre. Tatsächlich hatte man für Jahne einen Graben ausgehoben, um den Größenunterschied auszugleichen. An dem Abend liebte Sam sie leidenschaftlicher als je zuvor und versprach ihr wieder und immer wieder, daß April ihm nichts bedeute.
Nach allem, was Jahne gehört hatte, waren die Abschlusspartys bei den Filmleuten wilde, ausgelassene Feste. Doch die Party nach den
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