Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
Vom Netzwerk:
Marty.
    Da Theresa nur noch wenige Tage bei der Serie bleiben würde, konnte Lila sich auf die bevorstehende Emmy-Verleihung konzentrieren. Sharleen machte ihr keine Sorgen. Jahne schon eher. An sich hatte ein Filmverriss keinen Einfluß auf den Emmy, der ja nur einer Fernsehleistung zugesprochen wurde. Doch die Praxis bewies das Gegenteil. Also betete Lila, daß die Premiere von Birth of a Star vor der Verleihung stattfinden möge. Lila wäre gern mit einer Filmrolle zu Starruhm gelangt. Doch eine Filmrolle, die für Jahne Moores Absturz sorgte, befriedigte Lila fast ebenso.
    Nach zwei Wochen, zwei unerträglich langen Wochen, neigte Theresas Gastrolle sich also dem Ende zu. Lila hatte sich mit Marty zum Abendessen verabredet, wollte aber nicht über Nacht bleiben. Sie schlief nie bei ihm. Sally gewöhnte sich allmählich daran, sie um zwei Uhr früh nach Malibu zurückzufahren.
    »War doch gar nicht so schlimm, Lila, nicht wahr?« meinte Marty und bezog sich auf Theresa. Während der Aufnahmen hatten sie nie ein Wort über Theresa verloren.
    »Schlimm genug«, antwortete sie kurzangebunden.
    »Du warst jedenfalls wirklich gut, Lila. Wir werden einige Rekorde brechen, wenn das gesendet wird.«
    »Das erwarte ich auch«, erklärte Lila ungerührt.
    Marty wechselte das Thema. »Mir ist, als hätte bald jemand Geburtstag, und dafür habe ich auch schon ein Geschenk.«
    »Und?« erwiderte sie nur.
    »Wie möchtest du den Tag feiern?«
    »Ich möchte Birth of a Star sehen«, erklärte sie unumwunden.
    Herrgott, sie wußte immer, wie sie ihn kleinkriegen konnte. Bis heute bedauerte er, daß es ihm nicht gelungen war, die Verfilmungsrechte zu bekommen, weshalb der Film in die Hände von Barbaren gefallen war. Allerdings wußte er auch, wie scharf die Abzüge des Films bewacht wurden. »Warum? Der Film ist schlecht.«
    »Woher willst du das wissen? Hast du ihn gesehen?« »Nein, aber...«
    »Ich will ihn sehen. Das wünsche ich mir zum Geburtstag.«
    Sally schaffte es. Marty fragte nicht, wie er es bewerkstelligt hatte. Sally verfügte noch immer über Beziehungen, von denen Marty lieber nichts wissen wollte. Doch er dankte Sally überschwenglich dafür, daß er ihm die Filmrollen von Birth of a Star beschafft hatte. Nun wartete alles auf den großen Moment. Der Abendbrottisch war gedeckt. Es fehlten weder die Gladiolen noch die Kerzen. Auf dem Kaminsims lag ein kleines Samtetui.
    Marty war kein eitler Mann. Doch an diesem Abend kleidete er sich mit besonderer Sorgfalt. Er war mit sich zufrieden. Auf Lilas Drängen hin hatte er einen Trainer angestellt, der ihn fit hielt. Auch an diesem Tag hatte Marty ausgiebig trainiert. Das zahlte sich aus. Sein Bauch war flach, seine Haut straff, an seinen mageren Armen zeigte sich der Ansatz von einem Bizeps.
    Am beschwerlichsten fand Marty den Gang zum Friseur. Auch darauf hatte Lila bestanden.
    Doch das alles spielte keine Rolle. Marty war glücklich. Er dachte an die Nächte, die sie zusammen verbrachten. Der Schweiß trat ihm aus den Poren. Er war ihr Sklave, und an diesem Abend wollte er das beweisen.
    Denn er hatte ein unübertreffliches Geburtstagsgeschenk für sie. Es lag auf dem Couchtisch, umschlungen von einem roten Seidenband. Er wußte, daß es Lila glücklich machen würde. Es handelte sich um ein Drehbuch, dessen Hauptrolle für Lila maßgeschneidert war. Martys Geschenk an Lila. In der nächsten Saison wollte er den Film mit ihr drehen, auch wenn dafür Three for the Road verschoben werden mußte. Er dachte daran, wie Sy toben, der Sender reagieren und Flanders Cosmetics ihm die Hölle heißmachen würden. Doch das rührte ihn nicht. Es gab in Hollywood genügend Anwälte, die die Wogen für Marty glätten konnten.
    Lila betrachtete die riesige Schachtel, die Robbie auf dem Tisch abgestellt hatte. Sie hatte Robbie lange nicht mehr gesehen. Lila bedankte sich lächelnd.
    »Ich mußte warten, bis sie bei den Aufnahmen war. Ken hat Kevin aus dem Haus gelockt. Anders ging es nicht. Ich möchte nicht wissen, was sie anstellt, wenn sie herausfindet, daß die Puppen weg sind.«
    Lila schnaubte verächtlich. Sie mußte sich für ihre Verabredung mit Marty fertigmachen und hatte keine Zeit für Robbie, diesen fetten Jammerlappen. Immerhin hatte es Monate gedauert, bis er ihr diesen Tribut zu Füßen legte. Darum sollte er nun genauso lang warten, bis sie ihm verzieh. Doch ihre Augen leuchteten beim Anblick der Schachtel.
    »Also gut. Ich muß mich beeilen. Ich bin heute abend

Weitere Kostenlose Bücher