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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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Kindern Grüße aus.
    Ich fühle mich selbst wie ein Kind, ein sehr glückliches Kind in einem Süßwarenladen. Schreiben Sie mir!
    Ganz liebe Grüße von Ihrer Jahne

12.
    Es gibt einige wenige Restaurants im Studio-Viertel von L.A., die man von einer Theaterbühne kaum unterscheiden kann. Eines davon ist das Morton. Dort dinieren die, die die Stars machen. Es heißt, daß das Restaurant für Peter Morton ein Zuschussbetrieb ist. Doch er will es nicht aufgeben, weil er zur Szene gehören will. Dann gibt es noch Le Dôme, das im Jargon auch Le Dump, die Bruchbude, genannt wird und als Zentrum der Schwulenmafia bezeichnet werden kann. Die Jungstars essen im The Ivy, und zwar sonntags. Zum Brunch gibt es vorwiegend Salate und kleine vegetarische Crêpes zu fünfzig Dollar das Stück. Und natürlich das Spago.
    Die Touristen sind davon stets enttäuscht. Es sieht ja auch aus wie ein Teppichladen vor den Toren der Stadt. Doch innen leuchten die Augen der Stars. Hier traf Marty sich mit Paul Grasso zum Abendessen.
    Marty setzte sich. Der Oberkellner hatte ihn zum besten Tisch geführt. Auf dem Weg dorthin hatte Marty kurz Stars und ihre Agenten begrüßt. Marty wartete, bis der Ober Martys Begleiterin Bethanie den Stuhl zurechtgerückt hatte. Erst danach wandte er sich ihr zu. »Tut mir leid, daß es später geworden ist, aber du weißt ja, wie das hier so geht.« Er musterte ihr hübsches Gesicht, die schönen Schultern, den tiefen Einschnitt zwischen ihren Brüsten, ihre babyfrische, sonnengebräunte Haut.
    »Du siehst reizend aus heute abend, Bethanie«, sagte er galant und dachte, daß sie im Grunde alle gleich aussahen. Kalifornische Möchtegernstars. Er hatte Bethanie für Three for the Road in Erwägung gezogen. Doch allmählich beschlichen ihn Zweifel. Denn ihr fehlte das gewisse Etwas, trotz aller Schönheit. Er hatte gerade die Blondine gefunden, genauer Sy und Milton hatten sie gefunden, ein unverbrauchtes, junges Mädchen. Sharleen Irgendwas. Von ihr erwartete er sich eine tolle Wirkung. Mit Jahne Moore, die praktisch schon unterzeichnet hatte, verfügte er bereits über eine Dunkelhaarige. Sie spielte hervorragend. Ein guter Kontrast zu Sharleen. Würde Bethanie sein Dreigestirn komplett machen? Er brauchte eine Rothaarige, und Bethanie war blond. Doch Bethanie würde ihr Haar bereitwillig färben, wenn das erforderlich sein sollte. Sie würde sich sogar kahlscheren lassen, falls er das wünschte. Doch sie war alles andere als eine Unschuld und hatte schon in verschiedenen billigen Shows mitgewirkt. Also kein neues Gesicht. Und die Entscheidung mußte bald fallen.
    Marty hatte sich nur mit Pauls Vorschlag eines gemeinsamen Essens einverstanden erklärt, weil sie als Nachbarskinder aufgewachsen waren. Sozusagen um der alten Freundschaft willen. An sich wollte Marty mit Paul nichts mehr zu tun haben. Der glitt immer mehr ab. Seine Spielleidenschaft drückte sich in seinem Gesicht aus. Andererseits verstand es Paul noch immer, Marty zum Lachen zu bringen. Um einen Gefallen würde Paul ihn nicht bitten. Denn Paul war stolz.
    Außerdem hatte Paul Marty versichert, daß er nicht in Begleitung eines Möchtegernsternchens erscheinen würde. Paul schwärmte von ihrer Schönheit, betonte jedoch, daß sie reich sei. Obwohl sie aus Filmkreisen stammte, haßte sie alles, was damit zusammenhing. Paul wollte nur mit ihr schlafen. Auch das war typisch für Paul Grasso. Wenn sie wirklich so schön war, wie Paul behauptete, wäre es geschickter gewesen, er hätte sie einem Produzenten angedient und damit Geld verdient, statt daß er seine ganze Energie darauf verschwendete, mit ihr ins Bett zu gehen.
    Marty wurde auf eine Frau in der Nähe des Eingangs aufmerksam. Mit beiden Händen umfaßte sie eine kleine seidene Abendtasche. Sie trug ein schwarzes Chiffonkleid und schien nur aus schönen Beinen zu bestehen. Diesen Eindruck erzeugten der kurze Rock, die passende schwarze Strumpfhose und schwarze Pumps. Sie war ungewöhnlich groß: Marty spürte seine Erregung. Das Oberteil ihres Kleides war tief ausgeschnitten und maßgeschneidert. Lächerlich dünne Spaghettiträger hielten den Stoff an den Stellen an denen er sich über die vollen Brüste spannte.
    Marty fragte sich, wie er ihre Haarfarbe beschreiben sollte. Nicht einfach rot, eine wärmere, tiefere Farbe, noch aufregender als kastanienbraun. Sie trug als einzigen Schmuck einen Brillanten um den Hals und glitzernde Brillantohrringe. In einer Stadt, wo an jeder Straßenecke

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