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Die schoenen Hyaenen

Die schoenen Hyaenen

Titel: Die schoenen Hyaenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Goldsmith
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sprechen. Können wir unsere Verabredung ausfallen lassen, oder kommst du später bei mir vorbei?«
    »Hast du denn meine Nachricht nicht bekommen?«
    »Ich bin erst seit zwei Minuten im Haus.«
    »Ich habe auf dein Band gesprochen. Mir paßt es heute nicht.«
    »Um so besser. Dann rufe ich dich morgen an.«
    Es entstand eine kleine Pause. »Das finde ich nicht so gut, Sam.« Seine Handflächen wurden feucht. Einen verrückten Augenblick sah er seine Mutter vor sich, wie sie sich von ihm am Flughafen verabschiedete. Er schüttelte den Kopf, um sich von dem Bild zu befreien. Dann hörte er Crystals Stimme wieder. »Weißt du, Sam, es war toll, aber nun hat sich die Sache totgelaufen, findest du nicht? Es bringt nichts, um den Brei herumzureden.«
    Sams Mund wurde trocken. Doch er antwortete ruhig, geradezu kalt. »Einfach so, Crystal?«
    »Nun ja«, sie wurde ungeduldig. »Die Dreharbeiten sind doch vorbei, der Film ist im Kasten, Sam.«

14.
    Am Morgen, nachdem sie den Vertrag für die Rolle der Crimson und den Vertrag mit Flanders Cosmetics unterzeichnet hatte, wachte Lila zeitig auf. Ihr Bild und das der beiden anderen Frauen prangte auf der dritten Seite des Daily Variety . Lila goß sich ein Glas Orangensaft ein und nahm das schnurlose Telefon mit hinaus auf die Veranda.
    Das Honorar der Kosmetikfirma konnte sie gut gebrauchen, obwohl sie nicht vorhatte, diese billigen Produkte zu verwenden. Doch wen kümmerte das schon? Jede vernünftige Frau nahm MAC, auch wenn das mehr kostete. So gedachte Lila das auch künftig zu halten. Doch das Geld fand sie nicht schlecht. Sie beschloß, sich davon ein ordentliches Auto zu kaufen, neue Garderobe und ein eigenes Haus. Außerdem hatte sie vor, nun ihren Rachefeldzug zu starten. Sie wußte genau, bei wem sie den Anfang machen würde, griff nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer. »Ara Sagarian bitte. Hier spricht Lila Kyle.«
    Nach einer Pause antwortete Lila: »Ich weiß, was Ara gesagt hat, Miss Bradley. Aber vielleicht teilen Sie ihm mit, daß ich ihn nur sprechen will, weil ich eine Entscheidung über meine künftige Vertretung fällen muß. Ich glaube schon, daß er mit mir darüber sprechen will. Nein, ich warte.«
    Sie mußte nicht lang warten. »Guten Morgen, Lila. Ich wundere mich eigentlich über Ihren Anruf.«
    »Mr. Sagarian, ich habe mich sehr schlecht Ihnen gegenüber verhalten und bitte um Verzeihung. Es liegt mir viel daran, den Schaden wiedergutzumachen. Ich bitte Sie um keinen Gefallen, höchstens um einen Rat. Wie Sie wissen, habe ich eine Rolle in Marty DiGennaros neuer TV-Serie bekommen. An sich habe ich praktisch den Vertrag mit Sy Ortis als meinem Agenten unterzeichnet. Doch ich möchte gern Ihr Okay dazu haben, bevor ich diesen Schritt tue. Es handelt sich um einen Drei-Millionen-Dollar-Vertrag.«
    Lila hörte Ara am anderen Ende der Leitung atmen. Es dauerte lang. Würde er nach dem Köder schnappen? »Sie schulden mir nichts, Lila. Das gehört alles zum Showgeschäft. Ich freue mich für Sie, daß Sie die Rolle bekommen haben und einen so kundigen Agenten wie Mr. Ortis.«
    »Sie sind ein wahrer Gentleman, Ara.« Lila wählte wieder den Vornamen, nachdem sie den formellen Teil für abgeschlossen hielt.
    Und Ara biß tatsächlich an. Er ließ sich bestätigen, daß sie noch nicht unterschrieben hatte. »Lila, so etwas will natürlich gründlich überlegt sein. Was halten Sie davon, wenn wir heute mittag zusammen essen? Dann kann ich auch gleich wiedergutmachen, wie ich Sie behandelt habe. Würde Ihnen die Polo Lounge um ein Uhr passen?«
    »Sehr gut. Bis dann.« Sie lächelte zufrieden vor sich hin.
    Jahrelang hatte die Polo Lounge im Beverly Hills als der Treffpunkt für hochkarätige Besprechungen zur Lunchzeit gegolten. Doch eines Tages schloß das Beverly Hills Hotel wegen Renovierung seine Pforten. Man traf sich künftig in anderen Hotels. Viele Gäste kehrten auch nach der Wiedereröffnung des renommierten Hauses nicht zurück. Ara Sagarian gehörte nicht zu diesen Gästen. Ara bildete sich etwas auf seine Treue ein. Und das Beverly Hills hatte ihn nie enttäuscht.
    Er saß an dem Ecktisch, der als der begehrteste in dem Restaurant galt. Lila traf zehn Minuten nach eins ein. Mühsam erhob Ara sich, um Lila zu begrüßen, und Lila küßte liebenswürdig seine eingefallene Wange.
    »Vielen Dank für die Einladung, Ara. Ich hatte schon befürchtet, ich hätte es mir endgültig mit Ihnen verdorben. Das wäre mir schrecklich gewesen. Ich

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