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Die schoenen Muetter anderer Toechter

Die schoenen Muetter anderer Toechter

Titel: Die schoenen Muetter anderer Toechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miriam Muentefering
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so viel Aufmerksamkeit schenken werde.«
    Angela schlug die Augen auf und suchte meinen Blick, der fasziniert an einer ihrer Stirnfransen gehangen hatte.
    »Das ist … schön. Ich weiß nicht, wann das zuletzt jemand bei mir getan hat.«
    »Was denn?«, fragte ich verwundert.
    »Mein Gesicht gestreichelt. Dadurch fühle ich mich so … kostbar.«
    »Das bist du!«, versicherte ich ihr. »Das bist du doch für mich.«
    Sie atmete tief aus, als würde sie sich damit aller noch verbliebenen Reste von Schwermut und Trübsal entledigen. Ich konnte mitansehen, wie sie leichter und leichter wurde, schließlich nur noch Haut war und Augen und Stimme.
    Alles an sich ließ sie mich entdecken, ohne Scheu und ohne Hast. Die Zeit verging, ohne dass ich sie spürte. Und irgendwann, lange später, ruhte ich mich an ihrer Seite aus, und sie nahm mich in ihrem Arm in Empfang. Mein Kopf lag an ihrer Schulter. Sie atmete ruhig und entspannt.
    »Geht es dir gut?«, fragte ich.
    Ihr Blick huschte über die Zimmerdecke in meine Augen. Das Grün darin sah sehr verletzlich aus. Mein Magen krampfte sich zusammen.
    »Hat nichts mit dir zu tun«, murmelte sie undeutlich. »Ich glaube, ich bin ein bisschen durcheinander.«
    »Kopf eingeschaltet?«, fragte ich.
    »Zwei Köpfe.«
    Sie spielte mit ihrer rechten Hand an meinem Hals, umfasste immer mal wieder zärtlich mein Kinn oder mein Ohrläppchen. Es hatte nichts Erotisches mehr, eher etwas Spielerisches. Plötzlich fühlte ich mich wie in einer mütterlichen Umarmung.
    Ich machte mich frei und rutschte etwas höher, sodass nun ihr Kopf an meiner Brust lag. Sie lächelte und schmiegte sich genussvoll an mich. Wenn sie ihr rechtes Auge öffnete, sah sie genau vor sich meine Brustwarze. Sie plinkerte ein wenig mit ihrem rechten Auge, als würde sie mit ihr flirten, und sah mich dann an, ob ich über sie lachen konnte.
    Ich lachte über sie und ein wenig auch über mich und meine verrückte Idee, irgendetwas an ihrem Verhalten könnte mütterlich sein. Wie oft hatte ich in Ellens Arm so gelegen und sie in meinem. Nie wäre eine von uns auf die Idee gekommen, wir könnten mütterliche Gefühle füreinander hegen, die über das normale Maß an gegenseitiger Fürsorge hinausgingen.
    »Versprich mir!«, sagte Angela plötzlich unvermittelt ernst. Und ich wusste, es waren jene Gedanken an ihre unsichere Zukunft gewesen, die sie in ihren freien Gefühlen gestört hatten.
    Ich nahm ihre Hand und hielt sie fest.
    »Das kann ich nicht«, antwortete ich ihr ehrlich.
    Sie schwieg lange, und ich dachte schon, sie sei eingeschlafen, als sie leise lachte.
    »Haben wir nun Blümchensex gehabt?«, fragte sie.
    »Bitte?«
    »War das Blümchensex oder war es schon die …, na ja, du weißt schon, die wilde Methode?«
    »Ich könnte dir die wilde Methode zeigen«, schlug ich ihr vor, einem weiteren Lehrstück nicht abgeneigt.
    »Nein, warte!«, sagte sie und tat so, als ginge ein Schaudern durch ihren Körper. »Oh ja, ich spüre es ganz deutlich. In mir ist etwas Wildes, etwas Ungezähmtes. Es wartet nur darauf, hinausgelassen zu werden!«
    Ich lächelte. »Dann lass es doch raus!«
    Sie sah mich einen Augenblick lang zögernd an. Dann fragte sie, während ihr Blick über die Decke wanderte: »Kann ich irgendetwas falsch machen?«
    »Ja«, antwortete ich ehrlich. »Du kannst währenddessen denken.«
    Ihre Hand schlich sich verstohlen an meiner Seite herauf und wieder hinunter. Sie schien alles zu finden, was sie erwartete, wurde weich und neugierig und begann zu forschen.
    »Du meinst, ich soll nicht daran denken, dass du mir nichts von dem versprechen kannst, was ich gern hören würde?«
    »Denk daran, was du über Volker und dich gesagt hast. Es gibt keine Garantie. Manche Sachen laufen schief, und am Ende bleibt vielleicht eine auf der Strecke. Aber wenn sich zwei wirklich Mühe geben und vorsichtig miteinander sind und …«
    »Hör auf!«, sagte Angela, als ihre Hand die Innenseite meiner Schenkel erreicht hatte. »Ich will nicht mehr denken.«
    Ich schwieg nur zu gern.
    Natürlich geschah kein Wunder. Ich hatte auch beim ersten Mal mit Angela keinen Orgasmus. Aber ich hatte alles, was eine Frau beim Sex sonst so erleben kann: das sehnende Drängen, das zärtliche Zögern, das leidenschaftliche Wollen, das liebevolle Wärmen. Es war ein wundervolles, ein einzigartiges, es war das schönste erste Mal, das es nur geben konnte.
    Als Angela mich rundherum erkundet hatte, wurde sie satt und zufrieden und

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