Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schönsten Dinge

Die schönsten Dinge

Titel: Die schönsten Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Jordan
Vom Netzwerk:
mehr dazugehört.«
    Â»Du hast Angst vor ihm«, meint Sam. »Vor Metcalf. Das sehe ich in deinen Augen. Seit eurem ersten Treffen hast du Angst vor ihm.«
    Â»Ich hab vor niemandem Angst, schon gar nicht vor einem Metcalf. Ich zieh ihn an Land.«
    Â»Mir musst du das nicht sagen«, meldet sich Tante Ava. »Ich war auch mal jung. Damals habe ich mit meinem Gesicht und meiner Figur gut verdient. Dass sich die Männer in dich verlieben, gehört zum Berufsrisiko, Della. Du musst dich nur konzentrieren.«
    Â»Ich gehe nicht auf den Strich«, sage ich. »Ich arbeite genauso wie ihr. Ich verdiene mein Geld auch nicht auf dem Rücken.«
    Â»Gott sei Dank, sonst würden wir alle verhungern«, murmelt Greta.
    Â»Entschuldige mal, Greta. Es ist halt nicht einfach, jemanden kennenzulernen.«
    Â»Bleib unter deinesgleichen. Schon bei unseren Bekannten hättest du die freie Auswahl.«
    Â»Ach, ja?«
    Â»Natürlich«, sagt mein Vater. »Was ist mit Tony? Er fragt ständig nach dir.«
    Â»Welcher Tony?«, fragt Greta. »Der Buchmacher? Oder der Finanzberater für die Geldwäsche?«
    Â»Auf der Rennbahn arbeiten eine Menge Jungs«, sagt Beau. »Carl, Louis. Der Typ mit dem Ekzem, wie heißt er noch? Der die Windhunde trainiert. Er hat ein tolles Auto.«
    Â»Besten Dank für die Tipps«, sage ich. »Ehrlich. Ihr braucht alle ein Hobby.«
    Â»Oder Omar, der Kredithai«, schlägt Anders vor. »Wenn du willst, besorge ich dir seine Nummer.«
    Â»Serviettentechnik. Bongo spielen. Irgendwas.«
    Â»Du hast sowieso die richtige Wahl getroffen«, meint Greta. »Tim ist ein echter Hauptgewinn.«
    Â»Dieser kleine Exkurs ist ja sehr unterhaltsam, aber können wir wieder zur Sache kommen?«, fragt Ruby. »Wir müssen besprechen, ob das überhaupt machbar ist. Das Ganze war nicht als große Nummer angelegt. Es geht um extrem viel Arbeit in sehr wenig Zeit. Also. Mich, Greta und Julius hat Metcalf schon gesehen.«
    Â»Muss ich draußen schlafen? Ich weiß nicht, ob ich das kann«, sagt Greta. »Da gibt es Insekten. In ein Hotel kann ich nicht gehen, weil Della mir Klaustrophobie angehängt hat. Besten Dank. War eine tolle Idee.«
    Greta hat recht. Es war impulsiv und amateurhaft, ihr das anzudichten, nur weil sie mich geärgert hat. Hätte ich gewusst, dass wir das Wochenende mit Metcalf verbringen, hätte ich ihr etwas anderes verpasst. Vielleicht Lepra.
    Â»Della, Ruby hat recht. Betrachte es mal realistisch. Bis zum Wochenende sind es nicht einmal mehr vier Tage«, sagt Sam. »Du hast noch nie gecampt. Du hast keine Ahnung von Tieren. Und was die wissenschaftliche Seite angeht, mein Gott, so was studieren Leute jahrelang. Du bist noch nicht mal zur Schule gegangen, keiner von uns. Das wird anstrengend. Du bist lange mit ihm zusammen. Er wird dir einen Haufen Fragen stellen. Damit kommst du nicht durch.«
    Â»Vielleicht willst du das nur nicht«, sage ich. »Das ist mein Job, Sam. Ich bin gut.«
    Â»Das weiß ich doch.« Er schüttelt den Kopf. »Aber es ist zu schwer. Ich versuche nur, auf dich aufzupassen.«
    Â»Das musst du nicht. Ich brauche ein Team, das voll und ganz hinter der Sache steht. Heißt das, du hilfst nicht mit?« Ich recke das Kinn, als wäre es mir völlig egal, dabei weiß ich, dass ich es ohne Sam nicht schaffen kann.
    Er seufzt und legt die Hände flach auf den Tisch. »Natürlich helfe ich mit, wenn wir dafür stimmen. Aber ich halte es für einen Fehler.«
    Danach reden wir nicht mehr lange. Ruby fragt noch ein paar Einzelheiten ab, wer welche Rolle übernimmt, wie wir die Aufgaben verteilen. Sie klingt so besonnen wie immer, aber ich habe das Gefühl, dass sie dieses Mal nicht auf meiner Seite ist. Greta und Onkel Syd haben eigentlich selbst etwas vor, aber das würde sich ohne Nachteile um eine Woche verschieben lassen. Schließlich, um zehn Uhr, haben alle gesagt, was sie loswerden wollten, und ein paar mehr, als sie sollten. Wir haben schon mehr Zeit investiert als geplant.
    Als mein Vater uns bittet abzustimmen, sind wir müde, nach dem arbeitsreichen Wochenende und den Vorbereitungen am frühen Morgen in der Universität. Neun Hände werden gehoben, um mit Ja zu stimmen: Die einen tun es zuversichtlich wie ich und Julius und Tante Ava, die anderen zögerlich wie Beau und Ruby. Nur Sam stimmt dagegen.
    Es ist

Weitere Kostenlose Bücher