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Die schönsten Dinge

Die schönsten Dinge

Titel: Die schönsten Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Jordan
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Halskuhle hat sich ein winziger See gebildet. Ich frage mich, was mein Vater jetzt tun würde. Auf welche Regel soll ich mich stützen, wenn ein Mensch aus dem einen Teil meines Lebens in den anderen eindringt, mich lächerlich macht und mich von einer verführerischen Femme fatale zu einer männermordenden Xanthippe degradiert, die eineindrittel Ziegen wert ist? Notfalls kann ich ja Timothy umbringen und vielleicht auch Sam, der ihm verraten hat, wo ich bin, und beide im Apfelgarten verscharren. Ein tröstlicher Gedanke.
    Â»Ich hatte etwas geplant«, sage ich. Seine Augen sind ausdruckslos, seine Lippen entspannt. An ihnen lässt sich nichts ablesen. Ich schlucke schwer und bete um eine Eingebung. »Aber nachdem wir uns gestern Abend so aufgeführt haben, fürchte ich, das wäre Zeitverschwendung.«
    Ein letztes Mal werfe ich die Würfel und gebe ihm Gelegenheit zu sagen: Nein, nein, überhaupt nicht. Nachdem ich Ihren gestörten Exfreund kennengelernt habe, finde ich Ihr hirnverbranntes Projekt noch interessanter, ich habe mir sogar das Scheckbuch in die Badehose gesteckt. Haben Sie einen Stift? Und Ihre Sorgen sind völlig unnötig: Ich lüge nicht. Ich schwimme im Geld, und außerdem stehe ich echt auf Sie.
    Aber als ich das sage, weiß ich sofort, dass ich einen Fehler gemacht habe. Das kann ich nicht mehr zurücknehmen.
    Er lässt sich kurz auf dem Rücken treiben, streckt die Zehen nach oben, dann richtet er sich mit einer fließenden Bewegung wieder auf. »Stimmt«, sagt er schließlich. »Das wäre wirklich Zeitverschwendung.«
    Den restlichen Vormittag trage ich eine innere Ruhe in mir, wie ich sie noch nie verspürt habe. Wir haben Daniel nicht überzeugen können, dass wir vertrauenswürdige Profis sind. Und diese Expedition war nicht billig. Unsere Arbeitszeit ist nur das eine, dazu kommen mehrere Hundert Dollar für Campingausrüstung, Kleidung, Bücher und den ganzen Rest.
    Keiner wird nur mir die Schuld geben. Wir haben alle abgestimmt, das Risiko einzugehen. Trotzdem fühle ich mich verantwortlich. Eigentlich müsste ich mich noch mieser fühlen. Aber jetzt muss ich mich nicht mehr fragen, in welcher Hinsicht Daniel lügt. Die Sache liegt nicht mehr in meiner Hand.
    Die ganze Zeit schwirrt Timothy wie eine Fliege um mich herum. Er kocht Tee und bringt mir mein Frühstück, anschließend wäscht er ab. Ständig sagt er: Ich hoffe, ich habe deine Forschungen nicht behindert und: Das müssen wir niemandem erzählen, oder? Er wirft mir verzweifelte Blicke zu und versucht, mich zu einem Gespräch beiseitezunehmen, aber wenn wir das nächste Mal miteinander reden, dann in Ruhe und Würde. Zumindest ich möchte würdevoll sein. Und das schaffe ich jetzt noch nicht. Außerdem schätze ich, dass er nur mit mir reden will, um seiner gerechten Strafe zu entgehen. Zu Hause wird er es nicht nur mit mir zu tun bekommen, sondern auch mit meinem Vater und Sam. Wobei Sam, dieser Schwachkopf, ja selbst nicht ganz unschuldig ist.
    Daniel und ich packen unsere Sachen. Wie ursprünglich geplant, wollen wir uns als Erste auf den Weg machen. Beau und Anders warten am Strand, um die Aktion von Freitag in umgekehrter Folge abzuspulen. Wenn sie uns gehen sehen, laufen sie zum Lager hoch. Timothy bleibt noch und trägt einen Teil der Ausrüstung. Das ist seine Strafe dafür, dass er das Ganze vermasselt hat. Als ich ihm sage, dass er nicht nur seinen eigenen Koffer schleppen muss, bietet er kleinlaut an, so viel wie möglich zu helfen.
    Daniel und ich schultern unsere Rucksäcke und haben den halben Strand geschafft, als ich hinter uns jemanden keuchen höre und mich umdrehe. Timothy rennt barfuß über den Strand. Bei uns angekommen, beugt er sich vor, stützt die Hände auf die Knie und bekommt kein Wort heraus. Er muss uns den ganzen Weg vom Lager aus nachgerannt sein. Daniel zieht die Augenbrauen hoch, ohne stehen zu bleiben. Er sagt, er wolle ein Stückchen weiter auf mich warten. Erst als Daniel außer Hörweite ist, drehe ich mich zu Timothy um.
    Â»Und? Willst du irgendwas?«
    Â»Ja. Ja, will ich. Du musst das machen, das weiß ich«, sagt er schließlich mit roten Flecken im Gesicht. »Das ist dein Job, schon klar. Aber ich finde, du solltest das nicht machen. Es ist nicht fair.«
    Ich balle die Fäuste und reiße mich zusammen, damit ich nicht auf seinen

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