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Die schönsten Dinge

Die schönsten Dinge

Titel: Die schönsten Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Jordan
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hohlen Kopf einhämmere wie auf eine Bongo. Unglaublich, was ich mir bieten lassen muss.
    Â»Ach so, Timothy. Dir gefällt nicht, wie ich mein Geld verdiene. Seit wann denn?«
    Â»Na ja. Seit gestern Abend.«
    Ich bohre ihm den Finger in die Brust, dass fast die Haut aufplatzt. »Du bist ein solcher Arsch, Timothy. Und du hast echt Nerven. Erst tauchst du ungebeten hier auf und machst alles kaputt. Und jetzt willst du mir vorschreiben, was ich tun darf und was nicht. Wenn Daniel nicht da unten stehen und uns beobachten würde, würde ich ein Loch in den Sand graben und dich mit dem Gesicht nach unten einbuddeln. Von deinem aufgeblasenen Schädel würden die Krebse ein paar Tage lang satt.«
    Â»Della, hör doch mal. Für mich war das auch kein Vergnügen. Ich habe noch nie einer Frau einen Antrag gemacht. Noch nie. Und ich musste in einem Zelt schlafen. In einem halben Zelt. Und meine Füße jucken wie wild, weil sie die ganze Nacht aus dem Zelt geguckt haben und völlig zerstochen sind. Ich habe sie schon blutig gekratzt. Und ich habe mich schon dafür entschuldigt, dass ich hierhergekommen bin. Ich konnte nicht klar denken. Ich kann es nicht rückgängig machen. Aber das ändert nichts an den Tatsachen.« Er stopft sein Hemd in die Shorts, richtet seinen Kragen und deutet mit dem Kopf auf Daniel. »Der Kerl ist in Ordnung, Della. Das hat er nicht verdient.«
    Â»Du weißt genau, dass es zwei Arten von Menschen gibt, die es immer verdient haben: die Reichen und die Gierigen.«
    Â»Das glaubst du doch selbst nicht.«
    Â»Ich verrate dir mal ein Geheimnis: Das ist das Einzige, woran ich glaube. Was soll das alles, Timothy? Meine Arbeit hat dich doch früher nie gestört. Du hast uns sogar ein-, zweimal geholfen. Und dich dafür bezahlen lassen. Und gestern Abend hattest du offenbar auch kein Problem damit.«
    Â»Das war was anderes. Zu wissen, dass du Leute abziehst, dass deine ganze Familie das tut, ist eine Sache. Aber jemanden kennenzulernen, der ausgenommen wird. Mit ihm Wein zu trinken. Summer Nights zu singen. Das ist eine ganz andere Kiste.«
    Â»Ach was, Timothy. Vielleicht hat dir das Duett mit Daniel Metcalf ja den hübschen Kopf verdreht. Vielleicht hast du dich in ihn verknallt. Soll ich euch beide eine Weile allein lassen?«
    Er schnaubt abfällig. »Werd nicht albern. Er ist nicht mein Typ, auch wenn ich nicht absolut hetero wäre.«
    Als ich ihn gerade wieder anschreien will, sehe ich Daniel weiter unten am Strand. Er hat seinen Rucksack abgenommen, sitzt im Sand und blickt hinaus aufs Meer. Ich gehe auf Timothy zu und senke meine Stimme zu einem Knurren. »Du bist ein Heuchler, Timothy. Was ist mit den ganzen Leuten, die du abziehst?«
    Â»Das zeigt nur, dass du keine Ahnung hast. Ich ziehe niemanden ab. Meine Kunden bekommen alles günstig. Supergünstig. Wo findest du sonst ein Handy, das ein paar Hundert Dollar wert ist, für 99,95? Im Gegensatz zur Konkurrenz habe ich zufriedene Kunden.«
    Â»Und die Leute, denen du die Handys stiehlst? Die haben nicht so viel Glück, oder?«
    Â»Aber Della, ich stehle doch nicht von Leuten.« Er spricht langsam und schüttelt den Kopf, dass ich ihn erwürgen könnte. »Ich stehle von Firmen , und Firmen sind definitionsgemäß keine Leute. Meistens bekommen sie nicht mal mit, dass irgendwas fehlt. Und wenn sie nicht so dämlich wären und ordentliche Sicherheitssysteme installieren würden, würde auch nichts wegkommen.«
    Â»Du findest auch für alles eine Entschuldigung. Darin bist du echt ganz groß. Wem gehören denn diese Firmen? Fischen? Sie gehören Menschen, du blöder Spinner. Die Waren, die direkt in dein Lagerhaus verschwinden, gehören jemandem. Und dann gibst du auch noch den Opfern die Schuld dafür, dass du sie bestiehlst. Du bist unglaublich.«
    Â»Alles in Ordnung da drüben? Das ist doch kein Streit unter Liebenden, oder?«, ruft Daniel.
    Â»Nein, nein«, antwortet Timothy. »Wir reden nur über Geschäftsstrategien, mehr nicht. Über Probleme bei, äh, der Warenbeschaffung und dem Umgang mit Lieferanten.«
    Â»Wir sind gleich fertig.« Mit einem gezwungenen Lächeln winke ich Daniel zu. »Und wir sind keine Liebenden, nicht vergessen.«
    Â»Es ist nicht in Ordnung«, fährt Timothy leise fort. »Mehr sage ich ja gar nicht.«
    Ich hole tief Luft. »Ich will

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