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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Arbeit eines ganzen Regimentes von Stabsoffizieren ein.“
    Nun wandte sich Clifford wieder der Maschine zu, und er ließ eine ganze Reihe von Bildern erscheinen, die Orte und Geschehnisse auf der ganzen Welt zeigten. An mehreren Beispielen führte er noch einmal die automatischen Fähigkeiten vor, die er beschrieben hatte. Er beendete die Bilderfolge mit der Übertragung eines Koppelungsmanövers, das zwei US-Raumschiffe auf ihrer Umlaufbahn um die Erde ausführten. Während dieser Vorgang auf dem Hauptbildschirm zu sehen war, zeigte ein benachbarter kleiner Schirm eine konventionelle Übertragung des gleichen Vorgangs, der von einer Fernsehkamera an Bord eines der Schiffe aufgenommen wurde und auf dem normalen Übertragungsweg zur Erde gelangte. Der Unterschied lag darin, dass das herkömmliche System auf eine Kamera dort oben angewiesen war – für den J-Detektor galt das nicht.
    Nun war Morelli wieder an der Reihe, das Wort zu ergreifen.
    „So viel also zunächst zum Lenksystem unserer Waffe. Nun wollen wir sehen, was die Waffe selbst zu leisten vermag. O-Strahlung hat auch eine sekundäre Wirkung, sie verursacht konventionelle Strahlungsenergie, die sich als Kranz um alle denkbaren Objekte legt. Bei den meisten Objekten ist diese Strahlung so gering, dass man sie als mathematische Abstraktion betrachten kann. Man kann sie nicht messen, aber sie ist da.“ Die Gesichter spiegelten Spannung und Erwartung wider, da der Moment, auf den sie so lange gewartet hatten, so nahe herangerückt war. Sie wollten die Waffe in Aktion sehen.
    Morelli fuhr fort: „Im J-Reaktor verstärken wir einen Vorgang um ein Vielfaches, der auch in der Natur abläuft. Der Prozess führt dazu, dass sich Sekundärenergie als ein Strahlenkranz zeigt, der in der unmittelbaren Nähe des Reaktors am dichtesten ist, aber sich nach außen erstreckt … wobei er sich immer weiter verdünnt … In diesem Zusammenhang müssen Sie sich eine Sache merken.“ Er hielt einen Moment inne, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. „Obwohl die Sekundärenergie in Reaktornähe am dichtesten ist, beträgt ihre Menge doch nur einen Bruchteil des Gesamtaufkommens …“
    Ein Zuhörer unterbrach ihn. „Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Herr Professor. Könnten Sie diesen Punkt näher erläutern?“
    „Stellen Sie sich das Ganze als Hitze vor“, erläuterte Morelli. „Eine rotglühende Nadel hat eine hohe Temperatur, aber sie enthält keine große Hitzemenge. Das Wasser in den Kesseln eines Elektrizitätswerkes ist nicht so heiß, aber die Gesamtmenge der Hitze ist viel größer. Analog dazu kann man sagen, dass die Energie in der Umgebung des Reaktors intensiver, also ‚heißer’ ist, aber wenn Sie all die ‚kältere’ Energie, die auf Milliarden Kubiklichtjahre verteilt ist, zusammenfassen, dann ist deren Gesamtmenge größer. Also merken Sie sich einfach, dass die Gesamtsumme der im All verteilten Energie viel größer ist als die Menge der intensiven Energie, die in Reaktornähe anfällt. Ist es Ihnen jetzt klarer?“
    „Ja, vielen Dank.“
    „Schön.“ Morelli atmete tief durch. „Die Situation, die ich eben beschrieben habe, gilt nur, wenn das Zentriersystem des Reaktors ausgeschaltet ist. Wenn wir das Zentriersystem einschalten, erreichen wir, dass die Energie sich nicht im ganzen Weltall verteilt, sondern dass sie in ein sehr kleines Volumen zusammengefasst wird. Man kann es sich so vorstellen, dass die gesamte Masse, die der Reaktor verbraucht, in eine entsprechende Energiemenge umgewandelt wird, die dann plötzlich irgendwo auftaucht. Die Wirkung ist die gleiche, als würde eine Wasserstoffbombe plötzlich aus dem Nichts erscheinen. Ein großer Unterschied liegt allerdings darin, dass wir eine Masseumwandlung bewirken können, die viel höher als die einer Wasserstoffbombe ist. Wir können also Wirkungen von weit verheerenderen Ausmaßen erzielen … allerdings sehe ich darin nicht viel Sinn.“
    Morelli wandte sich um und sah erwartungsvoll zum Hauptschirm hinauf. Die Augenpaare der Besucher folgten gebannt seinem Blick.
    Diesmal zeigte der Schirm eine gewöhnliche Fernsehübertragung. Die Aufnahmekamera befand sich in einem Flugzeug hoch über einer Öden arktischen Schneewüste. Eine zerklüftete, kahle Felsenküste war zu sehen, mit kleinen Binnenseen, die teilweise mit Eis bedeckt waren. In einiger Entfernung ragten die verwitterten Felsen einer Bergkette auf. Aus dem Lautsprecher tonte eine fremde Stimme:
    „Foxtrott Fünf

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