Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
auf mich!“ Sie trug die Teller zum Tisch hinüber, dann setzten sie sich.
    „Sieht gut aus“, kommentierte Clifford, „wo ist es her?“
    „Von einer Kuh natürlich! Entschuldige, ich habe vergessen, dass ihr so etwas im Physikstudium nicht durchgenommen habt.“
    „Dumme Ziege, wo hast du es gekauft?“
    „Da, wo ich immer kaufe. Ich habe eben einen guten Blick!“
    „Das will ich meinen, das hast du schon bei der Hochzeit bewiesen.“
    Sarah richtete einen klagenden Blick gegen die Decke. Eine Weile aßen sie schweigend, dann sagte sie:
    „Während du oben warst, habe ich Joan und Pete angerufen, wegen der Theaterkarten. Für Freitagabend gab es noch welche.“
    „Ah … schön.“
    „George kommt auch mit. Du erinnerst dich doch an George?“
    Clifford starrte stirnrunzelnd auf seinen Teller, während er den letzten Bissen zerkaute.
    „George, welcher George? Joans Bruder etwa?“
    „Genau der.“
    „Ist in der Army. Langer Kerl, schwarze Haare … hört gern Musik.“
    „Fantastisches Gedächtnis, Kompliment.“
    Clifford zuckte die Achseln. „Ich dachte, er sei in Übersee?“
    „War er auch, aber im Moment hat er Urlaub. Er ist bei einer Raketenbatterie in der Türkei stationiert.“
    „Na, fein.“ Clifford belud noch einmal seinen Teller. „Er ist ein lustiger Vogel. Ich habe ihn ja ewig nicht gesehen, mindestens seit einem Jahr nicht …“ Damit war das Thema für ihn erschöpft. Sarah beobachtete ihn schweigend und mit ernstem Gesicht.
    Schließlich sagte sie in einem auffallend nüchternen Tonfall: „Joan hat mir erzählt, dass er viel über die Lage dort drüben berichtet hat. Sie stehen fast dauernd in Alarmbereitschaft. Dauernd sind Aufklärungspatrouillen in der Luft, und die Bergtäler sind voller Panzer, die jeden Tag losschlagen können.“
    „Mhmh …“
    „Sie macht sich große Sorgen. Sie sagt, er glaubt, dass es jeden Augenblick losgehen kann … an allen Fronten. Sie ist wirklich außer sich vor Angst …“ Sarah beendete den Satz nicht. Sie starrte Clifford an und wartete auf eine Bemerkung von ihm, doch er kaute nur gedankenverloren. „Was, glaubst du, wird geschehen?“
    „Keine Ahnung …“ Er erkannte zögernd, dass etwas mehr von ihm erwartet wurde, aber er war sich klar darüber, dass Sarah ihn zu gut kannte, als dass er sie mit ein paar Klischees abspeisen konnte. „Es sieht gar nicht gut aus“, sagte er schließlich, „nicht wahr? Unsere aufrechten und begabten Führer müssen ihre berechtigten Interessen schützen. Ich habe meine eigenen Interessen.“
    Wenn Clifford und Sarah miteinander redeten, blieb vieles ungesagt, dennoch verstanden sie sich sofort. In diesen wenigen Worten hatte er ihr gesagt, dass, seiner Meinung nach, ein einziges Menschenleben ein zu hoher Preis für jeden politischen oder ideologischen Kreuzzug war. Ihre nächste Frage hatte er auch bereits vorweggenommen: Würde er in der Armee Dienst tun, falls man ihn einziehen wollte? Die Antwort war nein. So löste man keine Probleme. Wenn sich die halbe Menschheit nach zahlreichen Gehirnwäschen in willenlose Automaten verwandelt hatte, dann konnte die Antwort nicht darin liegen, dass man sich in der Geschichte hundert Jahre zurückbewegte und danach trachtete, diese Hälfte der Menschheit einfach auszulöschen. Die Menschen mussten sich vorwärts bewegen. Umfassende Erziehung, Bewusstsein und Wissen, nur das bot eine dauerhafte Lösung. Bomben, Raketen und Hass konnten den bestehenden Zustand nur verewigen, eine bedrohte Menschheit würde nie zueinander finden. Wenn es Krieg gäbe, würde er einen Weg zum Überleben finden; er würde er selbst bleiben, ganz gleich, auf welche Weise. Das war das einzige Ziel, um das es sich zu kämpfen lohnte.
    Sie musterte ihn sorgfältig, lange Zeit, wie es schien, dann entspannten sich ihre Züge zu der Andeutung eines Lächelns:
    „Was werden wir denn tun? … Uns in den Hügeln verbergen?“
    Er schüttelte den Kopf und antwortete wegwerfend: „Hinz und Kunz hätten den gleichen Gedanken. Da oben würdest du keine Luft zum Atmen haben. Eine Todesfalle, genau in der Fall-Out-Zone der Westküste. Man muss ganz raus aus dem Windsystem der nördlichen Halbkugel. Ab nach Süden, zu einem intimen Plätzchen mitten im Dschungel.“
    „Puh“, Sarah verzog das Gesicht. „Da gibt es widerliche Krabbeltiere und schleimige Viecher … Die gefallen mir gar nicht.“
    „So geht es den meisten Leuten. Darum wäre es genau das richtige. Außerdem …“ Der

Weitere Kostenlose Bücher