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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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und wenn er überzeugt ist, dann soll mir das genügen.“ Er hielt einen Augenblick inne, dann fuhr er fort: „Sie können sich wahrscheinlich denken, warum ich anrufe. Ich habe gehört, dass Sie beide Arbeit suchen und dass es gar nicht so einfach sein soll, einen passenden Job zu finden. Liege ich richtig?“
    „Ja, so kann man es sagen“, erwiderte Clifford.
    „Okay, ich kenne die Gründe, und ich mache keinem von Ihnen einen Vorwurf, dass er so gehandelt hat. Ich glaube, ich hätte mich vielleicht genauso verhalten. Also … Ich leite ein Forschungsprojekt der IWG. Es handelt sich um das Forschungsinstitut für Schwerkraft-Physik in Sudbury, Massachusetts. Vielleicht haben Sie schon davon gehört?“
    „Davon gehört? … Ja, sicher!“ Clifford klang beeindruckt.
    „Schwerkraft-Physik …“ Aub klang fasziniert. „Darum interessieren Sie sich auch besonders für die Schwerkraft-Impulse, nicht wahr?“
    „Genau“, bestätigte Morelli. „Aber das ist nicht nur ein zufälliger Zusammenhang. Nach dem, was Heinrich gesagt hat, vermute ich einen direkten Bezug zu der Arbeit, mit der wir hier befasst sind.“
    „Was für einen direkten Bezug?“ fragte Clifford. „Wollen Sie sagen, dass Sie an etwas arbeiten, das mit den Schwerkraft-Aspekten meiner Theorie verknüpft ist?“
    Morelli hob abwiegelnd die Hand.
    „Um so etwas zu behaupten, ist es noch ein wenig zu früh. Im Moment will ich nur sagen, dass Sie unsere Arbeit hier in Sudbury vermutlich interessant finden würden. Nun habe ich Sie eigentlich nicht angerufen, um eine akademische Plauderei mit Ihnen zu halten. Wie es der Zufall will, suche ich gerade nach Leuten, die ausreichend qualifiziert sind und einige Erfahrung in unserem Forschungsbereich haben. Nach Heinrichs Worten scheinen Sie beide genau in diese Lücke zu passen. Ich würde mich gern mit Ihnen näher darüber unterhalten. Außerdem habe ich gehört, dass Sie zur Zeit ein wenig … na, in der Klemme sind …“ Er führte den Satz nicht zu Ende, sein Gesichtsausdruck war beredt genug. „Nun, wie ist es? Sind Sie an der Sache interessiert?“
    „Sie meinen, dass eine Möglichkeit besteht, dass wir bei der IWG unterkommen können?“ fragte Clifford ungläubig.
    „So könnte man sagen.“
    Aub schluckte vernehmlich.
    „Ja“, sagte er nach ein paar Sekunden, „wir wären interessiert.“ Es war eine Meisterleistung der Untertreibung.
    „Fein!“ Morelli sah zufrieden aus. „Hätten Sie in zwei Tagen Zeit? Könnten Sie dann hierherkommen? Um die Kosten oder so etwas brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen … Die IWG fliegt Sie hierher und bringt Sie wieder nach Hause, das versteht sich natürlich.“
    Clifford und Aub sahen einander an, nickten und wandten sich an Sarah. Auch sie nickte heftig.
    „Das geht klar“, sagte Clifford. „Nichts spricht dagegen.“
    „Prima“, schmunzelte Morelli. „Ich werde meine Sekretärin anweisen, sich um die Reise zu kümmern. Sie wird sich dann mit den Einzelheiten an Sie wenden. Bis Donnerstag, also. Ich wünsche einen guten Flug.“
     
    Am folgenden Abend gab es für Clifford, Aub und Sarah wieder eine wilde Feier in der Stadt. Sie tranken auf die Zukunft der IWG, auf die Gesundheit von deutschen Astronomen, auf den Geist von Carl Maesanger, auf alle Infonetz-Bastler … Aber am häufigsten tranken Clifford und Aub auf das reine, überraschende Genie einer gewissen jungen englischen Dame.
     

11
     
    Clifford und Aub nahmen den frühen Pendel-Flugbus von Albuquerque nach Logan Airport, Boston. Der Flug dauerte eine knappe halbe Stunde. Sarah hatte an diesem Tag Dienst im Krankenhaus, darum konnte sie sie nicht begleiten. Auf dem Flughafen wurden sie von Morellis Sekretärin freundlich begrüßt, die sie in ein Luftmobil der IWG einlud und nach Sudbury flog.
    Das Forschungsinstitut für Gravitationsphysik war in einer Ansammlung ästhetisch ansprechender Gebäude untergebracht. Die farbenfrohe Kunststoffhaut der Blocks belebte die Braun- und gedämpften Grüntöne der umliegenden Pinienwälder. Ein großer See, der an einer Seite auf das Institutsgelände stieß, erschien ihnen wie ein Stück Himmel, das zwischen die Bäume gefallen war. Am meisten gefiel ihnen jedoch, dass es keinen Zaun gab, und keine bewaffneten Wächter.
    Morelli war ein untersetzt gebauter Mann, energiegeladen und spontan. Wie der Infonetzschirm schon gezeigt hatte, hatte er einen bräunlichen Teint und dunkelbraune Augen, die ihm offenbar gemeinsam mit seinem

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