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Die Schöpfungsmaschine

Die Schöpfungsmaschine

Titel: Die Schöpfungsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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es die ersten Anzeichen dafür, dass unangenehme Ereignisse auf sie zukamen.
     
    „Ja, Herr Professor Morelli?“ Das Gesicht des Ministerialbeamten aus Boston starrte unbewegt aus dem Bildschirm.
    „Ich möchte wissen, was es mit diesem Fragebogen auf sich hat, den Sie uns geschickt haben“, antwortete Morelli aus seinem Büro in Sudbury. „Was sollen wir eigentlich mit diesem Fragenkatalog?“
    „Das ist Routine, reine Formsache, Herr Professor“, erwiderte der Beamte unverbindlich. „Wir wollen nur unsere Akten auf dem jüngsten Stand halten, verstehen Sie?“
    Morelli fuchtelte mit den Blättern in der Luft herum. „Aber diese Fragen müssen doch einen Sinn haben“, beharrte er. „Wer hier beschäftigt ist, eine Liste der Projekte, an denen wir arbeiten … eine Aufstellung unserer Ausstattung und der Zwecke, zu denen wir sie benutzen … Forschungsprojekte, die in den letzten zwei Jahren begonnen wurden … Was zum Teufel bedeutet das alles? So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen!“
    „Vielleicht haben wir das in der Vergangenheit ein wenig zu leger gehandhabt“, antwortete das Gesicht. „Ich kann Ihnen versichern, dass wir von Amts wegen um die Informationen ersuchen und dass wir dazu bevollmächtigt sind.“
    „Von wem bevollmächtigt?“ fragte Morelli zornig. Die Art seines Gesprächspartners behagte ihm gar nicht.
    „Das kann ich Ihnen nicht mitteilen; ich kann Ihnen aber versichern, dass es sich so verhält.“
    „Was soll ich mit Ihren Versicherungen! Das ist doch dummes Zeug. Ich glaube, Sie wissen gar nicht, wovon Sie reden. Ich will Ihren Vorgesetzten sprechen.“
    „Also wirklich … Ich glaube kaum, dass die Notwendigkeit besteht …“
    „Geben Sie mir Ihren Chef!“ polterte Morelli.
    „Ich fürchte, Mr. Carson ist zur Zeit unabkömmlich. Ich könnte aber …“
    „Sagen Sie ihm, er soll mich anrufen“, sagte Morelli und schaltete das Gerät aus.
    Morelli starrte finster auf den leeren Bildschirm, während er sich bemühte, einen Sinn in die Ereignisse der letzten Tage zu bringen. Das eben war die dritte Anfrage in den letzten zwei Wochen gewesen. Alle Arten von eigenartigen Beamten aus merkwürdigen Behörden begannen sich mit einem Mal für die Vorgänge in Sudbury zu interessieren. Das gefiel ihm ganz und gar nicht.
     
    „Also, Alice, dieser Bursche im grauen Anzug mit Schlips und Kragen hat dich im Klub angesprochen …“, sagte Morelli. Sie saßen in einer kleinen Gruppe am Ufer des Sees und genossen die Strahlen der Sonne. Im Institut war Mittagspause. „Was geschah weiter?“
    „Nun, zuerst habe ich gedacht, er wollte sich an mich ranmachen“, antwortete sie. „Manchmal tauchen ja ein paar Burschen aus der Stadt dort auf. Er wirkte ein wenig fehl am Platze, aber da begegnet man allen möglichen Typen.“
    „Mag sein. Wie ging es weiter?“
    „Es stellte sich aber bald heraus, dass er gar nicht an mir interessiert war“, sagte sie, „sondern nur an meiner Arbeit. Er wollte wissen, ob ich für einen Professor Morelli arbeite, der sich auf die Schwerkraft-Physik spezialisiert habe, ob es sich um denselben Mann handle, der vor einigen Jahren zum ersten Mal Partikelvernichtungen bewusst herbeigeführt hatte. Es war ein seltsames Gespräch für den Ort, an dem wir uns befanden … Er war sehr bemüht, die ganze Sache völlig natürlich wirken zu lassen, aber dadurch wirkte es noch gekünstelter.“
    „Was hast du ihm denn erzählt?“ fragte Morelli.
    „Ich habe ihm gesagt, dass ich für dich arbeite, aber dann fragte er, ob du immer noch an derselben Sache arbeitest und ob du inzwischen Fortschritte gemacht hättest. Da wurde ich allmählich misstrauisch, sehr misstrauisch … Ich bin dann gegangen. Später habe ich von Larry – der steht dort an der Bar – erfahren, dass der Bursche den ganzen Abend da herumgehangen hat und sich alle Leute zeigen ließ, die für die IWG arbeiten. Ich habe mir gedacht, dass du das wissen solltest.“
    „Damit hast du sicher recht“, antwortete Morelli. „Aber du brauchst dir deswegen nicht den Kopf zu zerbrechen; am besten vergisst du die ganze Angelegenheit. Wenn allerdings noch einmal etwas Ähnliches geschieht, dann erzähle es mir bitte sofort! Okay?“
    Später am selben Nachmittag suchte Morelli Peter Hughes auf. „Dass sie mir auf die Nerven gehen, ist schlimm genug, aber jetzt machen sie sich schon an unseren Nachwuchs ran! Was zum Teufel wird da eigentlich gespielt?“
     
    „Es tut mir leid, Mr.

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