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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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hattet», sagte Nadia. «Ich glaube aber nicht, dass er die Einzelheiten kennt.» Die Höhe von Jacobs Stundensatz war wahrscheinlich immer noch ein Geheimnis. Wenn nicht sogar die Tatsache, dass er überhaupt je einen Stundensatz gehabt hatte.
    Jacob war immer noch beduselt. Dieser Ted hatte einen ganz schönen Schlag. «Und was hat er da von einem Kind gesagt?»
    Nadia biss sich auf die Lippen. «Darüber solltest du vielleicht mit Chantal selbst reden.»

81
    Ich
bin ganz wunderbar, herrlich und phantastisch besoffen. Hurrah! Den Schokoladenbrunnen direkt vor meiner Nase stopfe ich Erdbeeren, Marshmallows und Karamellstücke mit Schokoguss in mich hinein und lasse mir die geschmolzene Delikatesse über die Zunge rieseln. Mjam. Mjam. Mjam. Jetzt hab ich bestimmt einen Schokoladenring um den Mund wie eine Fünfjährige, die sich beim Essen noch nicht benehmen kann.
    Leicht schielend vom vielen Alkohol vergewissere ich mich mit einem Blick über die Schulter über die Situation auf dem Tanzboden. Meine Eltern flirten nach wie vor unverhohlen miteinander und drehen sich zur Melodie von «He Wasn’t Man Enough» im Kreis – wieder singt meine Mutter
viel
zu begeistert mit. Sie streckt meinem Vater auf eine Weise den Busen entgegen, wie es sich auf einer Hochzeit eigentlich nicht gehört. Vielleicht geht sie ja von der Theorie aus, dass dies hier technisch gesehen gar keine Hochzeit ist.
Der Millionär
ist nirgends zu sehen.
Die Friseuse
reibt sich mit rotierendem Becken an Marcus’ Dad – was Dave, dem Grapscher, jede Gelegenheit verschafft, seinem Spitznamen gerecht zu werden. Auch, wenn ich ihm den vielleicht fälschlicherweise verliehen habe. Die Muttermeines abhandengekommenen Bräutigams schlingt sich wie eine Kletterpflanze um Clive. Anscheinend versucht sie gerade, ihn zu überzeugen, dass er gar nicht schwul ist. Was ist denn plötzlich in all diese Leute hier gefahren? Haben sie vielleicht zu viel vom Schokoladenbrunnen getrunken und sich aufgrund der aphrodisierenden Wirkung in völlig unpassende Liebesabenteuer gestürzt?
    Clive schaut mich an der grässlichen Hilary vorbei an und flüstert lautlos: «Hilfe!»
    Ich lehne lächelnd ab. Vielleicht lenkt ihn diese Schreckschraube ja von Tristans Abgang am Arm von Raunchy Roberta ab. Wenn sich alles wieder normalisiert hat, werde ich Clive mit meinem Friseur Darren bekannt machen. Die beiden werden bestimmt eine Menge Gemeinsamkeiten finden. Zumindest dürfte Clive eine Zeit lang seinen Haarschnitt umsonst bekommen. Neue Frisur, neuer Mensch – vielleicht gilt das ja auch für Männer.
    Aus dem Augenwinkel erspähe ich Marcus, der über den gekiesten Parkplatz stapft. Noch nie ist mir jemand dermaßen allein vorgekommen. Er trägt keinen Anzug mehr, sondern Jeans und ein Hemd, das ich ihm einmal geschenkt habe, und wirkt, als müsste er die ganze Last der Welt auf seinen Schultern schleppen. Vollkommen angemessen, wenn Sie mich fragen. In der Hand trägt er einen kleinen Koffer, und ich sehe zu, wie er ihn in den Kofferraum seines Wagens packt. Ob er unsere Hochzeitsreise wohl allein antritt oder vielleicht doch Joanne oder sonst irgendeine Frau als Begleiterin mitnimmt? Ich versuche, Eifersucht oder Ärger zu empfinden, aber ich bin einfach nur traurig.
    Marcus öffnet die Fahrertür und wirft noch einmal einen letzten langen Blick auf das Trington Manor. Sieht er, dass sich unsere Träume in Rauch aufgelöst haben?
    Ich könnte jetzt einfach nach draußen gehen und ihn abfangen. Ich könnte ihm noch einmal eine Chance geben, obwohl er mich so oft betrogen und im Stich gelassen hat. Mein Magen zieht sich in einem Anfall von Panik zusammen. Ich weiß, dass ich Marcus dabei zusehe, wie er für immer aus meinem Leben entschwindet. Mein Herz hämmert laut und unregelmäßig. Falls er noch weiter zu meinem Leben gehören soll, müsste ich diesen Entschluss jetzt fassen und losrennen.
    Mein Ex-Lover, Ex-Verlobter, Ex-Inniggeliebter wirft einen letzten, wehmütigen Blick auf das Hotel und sieht plötzlich, dass ich ihn durch das Fenster beobachte. Er hebt die Hand zu einem zaghaften Winken. Ich drücke die Fingerspitzen gegen das Glas. Marcus wirft mir einen langen Luftkuss zu. Wenn ich mich bewegen könnte, würde ich ihn vielleicht erwidern, aber ich kann nicht. Ich bin wie zur Salzsäule erstarrt. Seine Lippen bewegen sich, und ich meine «Ich liebe dich» zu erkennen.
    Dann senkt Marcus den Blick und wendet sich ab. Er setzt sich in sein Auto und schlägt die

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