Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
Vom Netzwerk:
Text. Das hier ist unser Song und wird es bleiben.
    «Schade, dass der Pfarrer betrunken in der Ecke liegt», murmelt Mr.   Sexy.
    «Der Tag war vermutlich sehr anstrengend für ihn. Wahrscheinlich ist er sonst nur ein paar Tropfen Messwein gewöhnt.»
    «Wenn wir heiraten, möchte ich, dass der Pfarrer nüchtern ist und
du
auch.»
    Ich werfe Mr.   Sexy einen Seitenblick zu. «War das ein Antrag?», frage ich.
    «Noch nicht», antwortet er. «Aber ich winke hier und da schon mal mit dem Zaunpfahl, damit wir uns beide allmählich an die Vorstellung gewöhnen.»
    Ich umarme ihn, als wollte ich ihn nie wieder loslassen. «Klingt gut.»
    Am Rand des Tanzbodens sehe ich meine Freundinnen vom Schokoclub, die untereinander eingehängt im Takt mitschunkeln. Alle drei halten den Daumen nach oben, und ich spüre ein freudiges Lachen in der Kehle.
    «Sollen wir uns allmählich verkrümeln, Herzchen?», flüstert Mr.   Sexy mir ins Ohr.
    «Ich habe für heute Abend ein Zimmer gebucht», sage ich. «Allerdings nicht die Honeymoon-Suite.» Ich werfe einen Blick zur anderen Seite des Tanzbodens, wo sich meine Mum und mein Dad immer noch wie zwei notgeile Teenager umschlingen. Igitt. Hoffentlich gehen sie nachher nicht auch noch miteinander ins Bett. Es wäre mir wirklichein Graus, ausgerechnet
dafür
verantwortlich zu sein. Ich versuche, nicht hinzuschauen, und sage: «Irgendwie hab ich das Gefühl, dass meine Eltern sich die heute Nacht teilen werden.»
    Die Musik endet, und alle applaudieren uns, sogar Marcus’ Mum und Dad, die allerdings so viel Abstand wie möglich zwischen sich gebracht haben und einander quer durch den ganzen Saal mit ungezügelter Feindseligkeit anstarren. Aiden und ich verbeugen uns.
    «Lass uns gehen», raunt er mir zu.
    «Ich muss noch eine Kleinigkeit erledigen», erwidere ich. «Warte hier auf mich.» Ich eile zum Schokoladenbrunnen, wo ich meinen Brautstrauß abgelegt habe. Eigentlich hatte ich das gar nicht vor, aber zum Teufel. Ich packe die schon leicht angewelkten Blumen und tauche zur Stärkung ein letztes Mal den Finger in die flüssige Schokolade. Es gibt nichts Besseres für ein gebrochenes Herz als Schokolade. Mr.   Sexy zwinkert mir zu, als ich mich nach ihm umsehe. Na ja, Schokolade, und natürlich ein phantastischer Mann, der einem sagt, dass er einen liebt.
    Ich kehre in die Mitte des Tanzbodens zurück und gehe in Brautstraußwurfstellung. Der DJ reagiert sofort und legt die passende Musik auf. Ich werde versuchen, genau auf Autumn zu zielen, damit das Schicksal aus Addisons uneindeutigem Heiratsantrag einen formelleren macht.
    «Fertig?» Ich nicke ihr zu.
    Meine Freundin nickt zurück. Dann wende ich mich ab.
    Ich zähle bis drei, hole aus und werfe den Strauß sanft in die Luft. Er fliegt über meinen Kopf, und ich drehe mich schnell um. Autumn verfolgt mit ausgestreckten Händen die Flugbahn des Buketts. Ich spitze die Lippen. Sieht so aus, als würde der Strauß ein bisschen zu kurz fallen.
    «Los, hol ihn dir», rufen Chantal und Nadia im Chor und verpassen Autumn einen hilfreichen Schubs.
    Ein bisschen zu hilfreich vielleicht, denn Autumn stolpert vorwärts, die Arme in die Luft geworfen. Ich stürze zu ihr, um sie noch aufzufangen, als ich sehe, dass der Strauß direkten Kurs auf ihren Kopf nimmt. Ogottogott. Es ist ein verdammt schwerer Strauß. Das darf nicht passieren. Ich springe los, recke mich, erwische den Strauß im Flug und bewahre meine Freundin vor einem schrecklichen Schädelbrummen.
    Meine Gäste jubeln los. «Was ist?», rufe ich erschrocken. «Was habt ihr denn?» Dann begreife ich, dass ich meinen eigenen Brautstrauß gefangen habe.
    «Sieht so aus, als wärst du als Nächste mit dem Heiraten dran», lacht Mr.   Sexy. «Herzlichen Glückwunsch.»
    Er küsst mich unter weiterem Beifallsgeschrei. Ich lasse den Strauß zu Boden fallen und sinke in seine Umarmung. Vielleicht war der heutige Tag letztlich doch gar nicht schlecht.

83
    «Dein
Mann hat mir eine reingehauen», sagte Jacob, sichtlich eingeschnappt.
    «Tatsächlich?» Chantal runzelte die Stirn.
    Jacob rieb sich das Kinn und fragte: «Weiß Ted Bescheid über die genaue Natur unserer Freundschaft?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Er weiß nur, dass wir mal etwas miteinander hatten, mehr nicht. Unsere Beziehung steht auf so unsicherem Boden, dass ich ihm lieber nicht alles erzähle.» Chantal schenkte ihm ein schiefes Lächeln. «Die Tatsache, dass unsere Bekanntschaft als geschäftliches Arrangement

Weitere Kostenlose Bücher