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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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wir das wohl erledigen.»

80
    «Danke,
dass du dich um Lewis gekümmert hast», sagte Nadia zu Jacob. Der hielt seinen kleinen Schützling vorsichtig an den Händen und hüpfte mit ihm auf der Tanzfläche herum. Einer von den beiden, dachte sie, wackelte dabei sehr süß mit seinem Po – und das war nicht unbedingt ihr Sohn. Aus den Lautsprechern dröhnte Madonnas «Like A Virgin». Und so wie ihr Sohn tanzte, schien es ihm nicht übermäßig viel auszumachen, dass es nicht das Bob-der-Baumeister-Lied war.
    «Aber gerne doch», rief Jacob ein wenig außer Atem.
    «Komm und setz dich, Lewis», forderte Nadia ihren Sohn auf.
    «Ach, bleibt doch noch ein bisschen», drängte Jacob. «Lasst uns doch noch etwas zusammen tanzen.»
    Sie zuckte die Achseln und lächelte. «Okay.» Also gesellte sie sich zu den beiden, hielt Lewis an einer Hand und erhob keine Einwände, als Jacob nach ihrer anderen Hand griff. Sie tanzten in einem gemütlichen Kreis zu Britney Spears, Beyoncé und den Black-Eyed Peas. Nadia lachte und fühlte sich so frei wie schon seit Monaten nicht mehr. Ja, sie trauerte, doch nach all dem Stress, den sie durch Tobys Glücksspielsucht gehabt hatte, empfand sie auch so etwas wieErlösung. All das lag hinter ihr. Jetzt musste sie sich keine Sorgen mehr machen.
    Als die Musik langsamer wurde und Robbie Williams’ «Angels» erklang, zog Jacob die beiden näher. Er hievte Lewis auf seine Schulter, und die drei bewegten sich langsam und eng aneinandergeschmiegt zur Musik. Jacobs Hand ruhte auf ihrer Schulter, und Nadia konnte die Hitze spüren, die von ihr ausging. Seine Berührung hatte nichts Lüsternes, sie strahlte nur Wärme, Fürsorge und menschliches Interesse aus. Nadia vermisste Toby an diesem Tag sehr, und es würden zweifellos noch weitere harte Tage kommen, doch sie wusste, dass sie damit zurechtkommen würde. Eine Träne trat ihr ins Auge, und sie drückte ihren Sohn. Sie sah, dass er beide Arme um Jacobs Hals geschlungen hatte. Vielleicht bräuchte Lewis noch viel mehr als sie einen Mann in seinem Leben.
    Jacob fuhr ihr mit dem Daumen zärtlich unters Kinn. «Kopf hoch», munterte er sie leise auf. «Ihr werdet es schon schaffen.»
    «Ja», antwortete sie. «Mit der Zeit wird es bestimmt besser.»
    «Wenn du etwas brauchst», sagte er, «dann kannst du mich jederzeit fragen. Ich weiß, dass du deine Freundinnen hast – und sie sind toll. Aber für das eine oder andere brauchst du vielleicht doch mal einen Mann.»
    Nadia warf ihm von der Seite einen Blick zu. Vielleicht hatte er doch Absichten.
    «Das klang jetzt komisch.» Jacob lachte. Seine Augen funkelten und sahen sie offen an. Nadia verstand, warum Chantal ihn für seine Dienste in Anspruch genommen hatte. Sie musste ihre Freundin irgendwann mal fragen, ob er seinen Preis wert war. «Das sollte jetzt keine Anspielungauf meinen früheren Beruf sein, den habe ich endgültig aufgegeben. Was ich sagen wollte, ist, dass ich ziemlich gut mit Hammer und Bohrmaschine umgehen kann. Ich kann auch schwere Sachen schleppen.»
    Nadia entspannte sich und lachte ebenfalls. «Immer eine attraktive Eigenschaft bei einem Mann.»
    «Ruf mich einfach an, wenn du mal Hilfe brauchst», forderte er sie nochmal auf. «Als Freund, mehr nicht. Ich mein’s ernst.»
    «Ich werd’s mir merken», sagte sie. Dann wirbelte er die beiden herum, und Lewis kreischte vor Lachen. «Danke, Jacob.» Nadia streckte sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. «Du bist wirklich ein toller Mann.»
     
    Das Tempo hatte wieder angezogen, und die Tanzfläche war proppenvoll. Jetzt dröhnte Kylies «Can’t Get You Out Of My Head» aus den Boxen, und Nadia trällerte glücklich mit. Sie hatte seit Jahren nicht mehr so abgetanzt. Allmählich kam sie richtig in Schwung und erinnerte sich an längst vergessene Tanzschritte. Plötzlich kam wie aus dem Nichts eine Faust geschossen und landete auf Jacobs Kinn.
    Es war Teds Faust. «Das ist für die Affäre mit meiner Frau», brüllte er Jacob über das Wummern der Discobässe zu. «Und dafür, dass Sie vielleicht der Vater meines Kindes sind.»
    Damit marschierte Ted davon.
    Jacob lag wie vom Donner gerührt auf dem Tanzparkett und rieb sich das Kinn.
    «Cool», kreischte Lewis und hüpfte aufgeregt auf und ab.
    Nadia bückte sich, um Jacob aufzuhelfen. «Alles in Ordnung?» Was für eine dämliche Frage. Der Typ war schließlich gerade umgehauen worden.
    «Worum ging’s eigentlich?»
    «Ted argwöhnt, dass du und Chantal etwas laufen

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