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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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kleinen, improvisierten Ringkampf die Arme auf dem Rücken fest, während er sich noch immer wie wild wehrt.
    «Und jetzt?», fragt Autumn.
    «Da hinein.» Mit einem Kopfnicken zeige ich auf einen Wandschrank in der Nähe. Chantal reißt die Tür auf. Es ist ein kleiner Lagerraum für Handtücher und Putzsachen, in dem gerade noch genug Platz für einen Dieb ist. Während wir ihn nach drinnen verfrachten und die Tür hinter uns zuziehen, schreit und beschimpft er uns aus voller Kehle.
    Chantal findet im Regal etwas, das wie eine Wäscheleine aussieht. «Das ist genau richtig», sagt sie triumphierend. In ihren prägenden Kindheitsjahren muss sie wohl bei denPfadfindern gewesen sein, denn sie fesselt Mr.   Smith fachmännisch an Händen und Füßen.
    Autumn hat in der Zwischenzeit ein kleines Handtuch aufgetrieben, in dessen Ecke
Trington Manor
eingestickt ist. Sie stopft es Mr.   Smith in den Mund und knotet die Zipfel dann hinter seinem Kopf zusammen.
    «’edammte ’otzen», nuschelt er wütend.
    In normaler Sprache wiedergegeben wäre das wirklich kein besonders freundlicher Kommentar.
    Chantal stützt sich am Regal ab und beugt sich in einer Drohgebärde über unseren Gefangenen. «Vergessen Sie nicht», sagt sie mit gepresster Stimme, «dass ich alles über Sie weiß, Mr.   Felix Lavare.»
    Ich hatte ganz vergessen, dass wir seinen echten Namen tatsächlich kennen.
    «Wenn Sie hier rauskommen, rate ich Ihnen, dieses Hotel auf dem schnellsten Wege zu verlassen. Und sollten wir doch noch irgendwelchen Ärger mit Ihnen bekommen, gehe ich sofort zur Polizei. Kapiert?»
    Er hört auf, sich zu wehren, und aus den Tiefen des Handtuchs dringt ein gedämpftes «A».
    «Jetzt seien Sie schön brav und geben Ruhe, dann kommt bald jemand und lässt Sie hier raus», weist Chantal ihn an. Sie überprüft seine Fesseln ein weiteres Mal und nickt zufrieden.
    Nachdem wir uns vergewissert haben, dass die Luft rein ist, verlassen wir den Wandschrank. Als i-Tüpfelchen hält Autumn ein Schild hoch, auf dem «AUSSER BETRIEB» steht. «Das hab ich gefunden», flüstert sie. «Ich dachte, es könnte vielleicht nützlich sein.»
    Unsere Freundin hängt das Schild schief an die Türklinke. Dann huschen wir auf Zehenspitzen davon und bleibenirgendwann dicht aneinandergedrängt stehen. Nadia reibt sich die Hände wie jemand, der seine Arbeit gut erledigt hat. «Meint ihr, dass die Fesseln halten, bis wir hier weg sind?»
    «Hoffentlich», antwortet Chantal. «Wir können nur beten, dass die Zimmermädchen erst morgen früh wieder frische Handtücher brauchen.»
    «Es ist ein ruhiger Korridor, da dürften nicht allzu viele Leute vorbeikommen», bemerke ich. «Wenn ihn bloß niemand auf seinem Zimmer erwartet.»
    «Schon beim Gedanken daran überläuft es mich eiskalt», schüttelt sich Chantal.
    «Mir ist übrigens gerade ein weiterer grässlicher Gedanke gekommen», sage ich zu ihr. «Dieser Mann könnte der Vater deines Kindes sein.»
    «Erinnere mich nur nicht daran.» Chantal schaudert. «Wer auch immer es sein mag,
der da
ist es hoffentlich nicht.»
    «Verdammt», stoße ich aus. «Das war einfach zu viel Aufregung für einen einzigen Tag. Mir pocht noch immer das Herz.»
    «Mir auch», schließt Chantal sich mit einem erschöpften Seufzer an.
    «Meine Knie sind watteweich», fügt Nadia hinzu.
    «Meint ihr, dass er uns Ärger machen wird?» Autumn wirkt am stärksten beunruhigt.
    Chantal schüttelt den Kopf. «Nicht, wenn er weiß, was gut für ihn ist. Wir sind jetzt insgesamt schon dreimal mit ihm zusammengestoßen. Und es steht zwei zu eins für uns. Er sollte langsam verstanden haben, dass er uns nicht gewachsen ist.»
    Wir lachen herzhaft, um die Anspannung zu lösen. «Ich muss jetzt zurück zur Feier», sage ich. «Mal sehen, was währendmeiner Abwesenheit sonst noch alles schiefgelaufen ist. Los, gehen wir.»
    «Geh du schon vor», antwortet Chantal. «Wir kommen gleich nach.»
    «Bleibt aber nicht zu lange», bitte ich sie. «Wir müssen doch noch den Schokoladenbrunnen dezimieren.»
    Ich gehe schon los und bekomme nicht mit, dass meine lieben Freundinnen mein Seidenhandtäschlein aufheben, das ich bei dem Handgemenge mit Mr.   Smith fallen gelassen habe. Die Mädels warten, bis ich außer Sicht bin, dann kramt Chantal mein Handy daraus hervor und schwenkt es triumphierend.
    «Wenn Lucy Mr.   Sexy nicht anruft», sagt sie zu Nadia und Autumn, während sie durch das Telefonnummernverzeichnis navigiert, «dann müssen

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