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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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derzeitigen Gefühlsverfassung? Schließlich ist Schokolade alles, was ich habe. Vielleicht gebe ich stattdessen einfach alles andere auf, was man sonst noch so isst. Es gibt doch bestimmt so etwas wie eine Schokodiät? Mit nichts als drei oder vielleicht auch vier Marsriegeln am Tag müsste man doch eigentlich auch abnehmen?
    Während ich noch über das Minimum an Kalorien nachdenke, das man zum Überleben braucht, ergreift Nadia meine Hand. «Du warst heute wahnsinnig tapfer, Lucy», sagt sie. «Wir sind alle riesig stolz auf dich.»
    «Das Leben geht weiter», erwidere ich. «Marcus konnte ich zwar nicht bekommen, aber meine Freundinnen undmein Lebensretter Schokolade sind mir erhalten geblieben.»
    «Auf Freundschaft und Schokolade», ruft Chantal, und wir stoßen zum zweiten Mal an.
    «Und außerdem hast du Mr.   Sexy», gibt Autumn zu bedenken.
    Mr.   Sexy. Ich seufze aus tiefstem Herzen. Dieser Tag war so chaotisch, dass ich praktisch keine Zeit hatte, an ihn zu denken. Jetzt lasse ich die Zügel locker und frage mich, wo Mr.   Aiden Holby wohl in diesem Moment sein mag. Ich sollte ihn anrufen und ihm von der Hochzeit erzählen, die keine war. Wahrscheinlich wird er nichts von mir hören wollen, aber so viel bin ich ihm wenigstens schuldig.
    «Du solltest ihn anrufen», meint Nadia, als könnte sie Gedanken lesen.
    «Später», antworte ich. Ich muss mir erst zurechtlegen, was ich ihm sagen soll, und im Moment bin ich dazu zu verwirrt – und nicht zuletzt auch zu betrunken. «Jetzt sollte ich erst mal wieder zu meinen Gästen zurückkehren.»
    Nadia steht ebenfalls auf. «Ich muss auch los. Ich habe Lewis bei Jacob gelassen. Der ist wirklich so ein Schatz.»
    Dem kann keine von uns widersprechen. «Du warst heute auch sehr tapfer, Nadia», sage ich.
    «Ja, nicht wahr?», gibt sie stolz zurück. «Nicht mehr lange, und es wird mir wieder gutgehen.»
    «Dafür sorgen wir schon», fügt Chantal hinzu.
    «Was sind wir doch für ein widerstandsfähiger Haufen», merke ich an.
    «Darauf wollen wir trinken», sagt Nadia, und wir stoßen noch einmal miteinander an.
    Der Vollständigkeit halber stecke ich mir noch ein Stück Schokoladenkuchen in den Mund. Zum Teufel mit derDiät. Irgendwann kommen bestimmt auch Kurven und Rundungen wieder in Mode.
    «Dann also los», rufe ich und springe auf. «Wir sind high vom vielen Zucker, und jetzt heißt es Tanzen. Auf zur Party.»

79
    Kichernd
und Hand in Hand kehren wir zur Party zurück. Auf dem Korridor kommt uns ein Mann im schicken dunklen Anzug entgegen, und wir treten zur Seite, um ihm Platz zu machen. Er blickt auf, um sich zu bedanken, und schaut dann gleich nochmal ein zweites Mal hin. «Hey!», schreit er, als er uns erkennt. Er tritt zurück, um einen besseren Überblick zu bekommen, wedelt drohend mit dem Finger und schreit erneut:
«Hey!»
    O Gott! Genau das war immer meine größte Angst gewesen, wenn ich an meine Hochzeit dachte: Nicht dass Marcus mich vor dem Altar stehen lassen könnte, sondern dass wir zufällig diesem Mann über den Weg laufen würden.
    Als ich zum letzten Mal mit den Mitgliedern des Schokoclubs im Hotel Trington Manor war, führten wir einen raffinierten Raubzug durch, bei dem wir einen Gentleman-Dieb, der Chantal nach einer kurzen Liebesnacht vollkommen ausgeplündert hatte, wieder um seine Beute erleichterten. Ebendieser Mann mit dem unschönen Decknamen Mr.   John Smith steht uns nun gegenüber.
    Wir alle keuchen vor Schreck laut auf. Wusste ich doch, dass es eine schlechte Idee war, meine Hochzeit ausgerechnet hier zu feiern.
    Der Mann begutachtet unsere Hochzeitsgarderobe. Sein Gesicht hat eine bedrohliche Färbung angenommen. «Ihr habt mich ausgeraubt, ihr Schlampen», schreit er. «Ihr habt mich mit Drogen vollgepumpt. Und mein Auto kaputt gemacht.»
    Den letzten Teil hatte ich ganz vergessen. Nachdem wir im Kofferraum seines Mercedes den gesamten Schmuck von Chantal gefunden hatten, haben wir das Auto kurzerhand in den See geschoben. Damals fanden wir den Einfall absolut super.
    «Ich würde sagen, wir sind quitt», klärt Chantal ihn kühl auf. «Sie haben bekommen, was Sie verdient haben.» Sie klingt wie ein Gangster – gemein und böse, und wenn man bedenkt, dass sie außerdem schwanger ist, kann man wirklich nur staunen.
    Er kommt drohend auf uns zu.
    «Schnell», ruft Nadia und packt ihn. Ich lasse mein Seidenhandtäschlein fallen und eile ihr mit Chantal und Autumn zu Hilfe. Sekunden später halten wir ihm nach einem

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