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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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ich ihn nicht ganz so verführerisch wie er mich, aber Spaß macht es trotzdem.
    Mein Freund würde einen großartigen Quick-Change-Artist abgeben, denn Sekunden später steht er nackt vormir, einen zerknüllten Kleiderhaufen zu Füßen. Meine Menschenkenntnis mag vielleicht nicht besonders ausgefeilt sein, aber wenn ich ihn so betrachte, würde ich definitiv sagen, dass Mr.   Sexy für das, was jetzt kommt, genau so bereit ist wie ich.
    Er reißt mich wieder in seine Arme, wobei wir beide vor Kichern quieken, und wirbelt mich im Kreis, bis ich laut schreiend um Gnade flehe. Dann krachen wir wild ineinander verschlungen auf das Bett. Mr.   Sexy hält mir die Arme über dem Kopf fest, genau wie damals auf dem Waldboden am Tag der Paintball-Schlacht. An jenem Tag also, als ich mich zum ersten Mal fragte, wie ich nur ohne ihn weiterleben sollte.
    «Ich liebe dich, Herzchen», sagt er.
    Ich denke nicht an meine Hochzeit, die keine war, nicht an Marcus und was er mir angetan hat, und nicht daran, dass meine Eltern es genau in diesem Moment in jenem Zimmer miteinander treiben, das eigentlich mir zustehen würde. An all das denke ich nicht. Ich sonne mich im Hier und Jetzt, schaue zu dem wundervollen Mann über mir und weiß, was es heißt, wirklich glücklich zu sein. Doch ich versuche erst gar nicht, das alles auszudrücken, sondern lächele einfach und sage: «Ich liebe dich auch.»

87
    So. Das Leben läuft wieder normal. Wir sind alle im Chocolate Heaven versammelt, haben uns unseren Lieblingsplatz auf den bequemen Sofas geschnappt und uns für den Nachmittag dort eingenistet. Vor uns stehen Teller mit Brownies, Schokoplätzchen und Clives wunderbaren Trüffeln aus Madagaskar-Plantagenschokolade. Wir alle haben ein seliges Lächeln im Gesicht. Von der Aufregung der letzten Tage bin ich noch sehr erschöpft, aber ich habe endlich das Gefühl, von der emotionalen Achterbahn herunter und wieder auf der Autobahn des Lebens unterwegs zu sein. Ich lege die Füße auf den Couchtisch und lasse meinen Kopf auf dem Polster ruhen. Genau so sollte das Leben sein.
    Nur einer hier muss sich abhetzen, und das ist Clive. Tristan ist nun offiziell aus dem Geschäft ausgeschieden und hat sich mit Raunchy Roberta zusammengetan. Jetzt muss unser Freund den Chocolate Heaven ganz alleine schmeißen. Die Schlange an der Theke wird immer länger, und Clive hat hektische Flecken auf den Wangen. Es ist ihm gelungen, heute Abend ein Date mit Friseur Darren zu ergattern – sie hatten einander abgecheckt, während sie aus dem Trington Manor auscheckten. Meine kupplerischen Fähigkeiten waren also gar nicht gefordert. Ich hatte mirSorgen gemacht, dass es vielleicht lange dauern würde, bis Clive über die Sache mit Tristan hinweg ist, aber vielleicht
war
das ja für einen Schwulen tatsächlich schon eine lange Zeit. Keine Ahnung. Jedenfalls kann ich nur hoffen, dass er es heute rechtzeitig aus dem Laden schafft.
    Bei mir steht alles zum Besten. Mr.   Sexy hat mir gerade eine SMS geschickt, in der steht, dass er mich liebt, sodass ich jetzt wie ein Honigkuchenpferd grinse. Ich habe meine Lieblingsfreundinnen nur ein paar Tage lang nicht gesehen, aber schon haben wir massenhaft Neuigkeiten auszutauschen. Morgen zieht Aiden bei mir ein, und die Aussicht auf diesen neuen Wohngenossen erfüllt mich mit freudigem Entzücken. Zur Feier des Tages werde ich eine von Clives köstlichen Schokoladentorten mitnehmen. Ob die allerdings wirklich die Nacht im Kühlschrank übersteht, ist noch keine ausgemachte Sache. Vielleicht müssen wir im Voraus feiern.
    «Hier hast du deinen Ring wieder, Lucy», sagt Autumn. «Addison und ich holen meinen eigenen heute Nachmittag ab. Vielen Dank, dass du ihn mir geliehen hast.» Autumn hat bestimmt einen Ring aus irgendeinem «Entwicklungsland» gewählt, aus einem Material, das sich ökologisch einwandfrei recyceln lässt. Aber mir ist es egal, wie ihr Verlobungsring aussieht, Hauptsache, sie ist glücklich. Und das ist sie ganz unübersehbar.
    Ich nehme den riesigen Solitär entgegen, der noch vor kurzem meinen Finger geschmückt hat. «Was soll ich jetzt damit anfangen?»
    «Heb ihn auf», rät Chantal. «Vielleicht brauchst du eines Tages das Geld, dann kannst du ihn verkaufen.»
    «Das könnte ich nicht übers Herz bringen.»
    «Glaub mir, Darling, irgendwann wird der Ring seinen emotionalen Wert für dich verloren haben, und dann ister einfach nur noch ein Wertgegenstand, den du in Geld verwandeln kannst. Marcus

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