Die Schokoladendiät
engumschlungen auf dem Parkett getanzt.»
«Das ist ihr Chef», erklärte Chantal. «Lange Geschichte.»
«Habt ihr alle ein ganzes Gefolge von Männern, die auf Abruf bereitstehen?»
«Nein, dieser Eindruck trügt.»
«Ich weiß nicht, ob ich je die anderen Männer vergessenkann, mit denen du zusammen warst, Chantal», gestand ihr Mann. «Wie vielen von ihnen laufe ich wohl noch zufällig über den Weg, so wie heute?»
«Sonst niemandem, da bin ich mir ganz sicher», beteuerte sie. «Von jetzt an bin ich eine ganz monogame Frau. Falls du mir noch eine Chance gibst.»
«Und was ist mit den Frauen, mit denen ich etwas hatte?»
«Das kann ich dir verzeihen», versicherte sie ihm. «Ich verstehe die Gründe dafür.»
«Und Stacey? Sie wird die Mutter meines Kindes sein. Ich kann sie nicht einfach fallen lassen. Wenn wir beide zusammenbleiben, wird sie zwangsläufig Teil unseres Lebens sein. Kommst du damit klar?»
«Ich werde es versuchen. Ich werde es mit aller Kraft versuchen.»
Ted zuckte seine breiten Schultern. «Glaubst du, wir könnten es schaffen?»
«Ich hoffe es, Ted», antwortete sie. «Was würden wir denn machen, wenn wir uns jetzt trennen würden? Uns allein durchschlagen oder unser Glück vielleicht mit einem neuen Partner versuchen? Wir haben doch so vieles, was für uns spricht; wir haben eine gemeinsame Geschichte und ein starkes Fundament. Lass uns das nicht in den Wind schießen. Abgesehen davon liebe ich dich immer noch. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.»
«Ich liebe dich auch.» Er zog sie an sich, und sie legte den Kopf in seine Halsbeuge. «Und wie geht es jetzt weiter?»
«Ich bin total geschafft», sagte Chantal müde, «und muss mich unbedingt hinlegen.»
«Ist in deinem Zimmer Platz für einen Übernachtungsgast?»
«Klar.»
Ted wandte sich ihr zu und gab ihr einen langen Kuss. «Du siehst sehr sexy aus», flüsterte er. «Sehr weiblich. Kann man sich lieben, wenn man schwanger ist?»
«Keine Ahnung», antwortete Chantal wahrheitsgemäß. «Ich habe mir mit Absicht keine Schwangerschaftsratgeber gekauft.» Je weniger sie über die technische Seite des Kinderkriegens wusste, desto glücklicher war sie. «Aber nichts soll uns daran hindern, es auszuprobieren.» Sie lächelte zögernd. «Falls du das willst.»
«Vielleicht wäre das gar keine schlechte Idee», sagte ihr Mann und zog sie hoch. «Ich will mich jetzt um dich kümmern. Lässt du mich?»
Sie nickte, plötzlich den Tränen nahe. Wahrscheinlich waren das die unberechenbaren Hormone. Sie hatte sich immer nur gewünscht, dass ihr Mann sie liebte, und jetzt sah es so aus, als würde sie endlich bekommen, was sie am sehnlichsten begehrte.
86
«Ich
sollte dich eigentlich über die Schwelle tragen, Herzchen», raunt Mr. Sexy, als wir uns Hand in Hand meinem Zimmer nähern.
«Ich weiß, dass heute mein Hochzeitstag ist», sage ich. «Aber
wirklich
geheiratet habe ich ja nicht.»
«Tu mir doch den Gefallen», meint er lächelnd. Und noch bevor ich etwas einwenden kann, nimmt er mich auf seine starken Arme. Ich verschränke die Finger hinter seinem Nacken, und er küsst mich innig. Mir schwirrt der Kopf, und ich bin so berauscht, wie ich es heute den ganzen Tag noch nicht war. Trotz des vielen Champagners. Genau so romantisch hatte ich mir diesen Moment immer vorgestellt – auch wenn die Umstände nicht ganz so wie erwartet sind.
Mr. Sexy geht in die Knie, damit ich die Schlüsselkarte einstecken kann, und dann öffnet er die Tür sehr männlich mit einem Tritt. Ich bin froh, dass ich heute Morgen noch aufgeräumt habe, denn so sieht das Zimmer immerhin vorzeigbar aus – auch wenn es nicht die Honeymoon-Suite ist.
Aiden setzt mich ab. «Ich würde sagen, du solltest sofort dein klatschnasses Schokoladenkleid ausziehen», sagt er mit einem schalkhaften Funkeln in den Augen. «Bevor du dir noch den Tod holst.»
«Von Schokolade erkältet man sich nicht», halte ich dagegen. «Schokolade ist sogar ein wohlbekanntes Mittel gegen Erkältungen.» Angesichts des riesigen Quantums, das ich heute von diesem Stoff verdrückt habe, sollte mein Immunsystem wohl für die nächsten fünf Jahre gegen jegliche Krankheiten gefeit sein.
«Ach, wirklich?» In seiner Miene liegt etwas Hungriges, ein Begehren, das ich nur zu gerne stillen möchte. «Vielleicht sollten wir trotzdem vorsichtig sein.»
Er nimmt mir mein Diadem vom Kopf und legt es sorgfältig auf die Frisierkommode. Dann macht er sich an meinen Schleier und
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