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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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beistandheischend an Addison.
    «Sag bloß», meinte Richard, «du und Addison werdet heiraten.»
    Autumn lachte. «Woher weißt du das?»
    «Weil ich dich noch nie im Leben so glücklich gesehenhabe.» Er versuchte vergeblich, den Kopf vom Kissen zu heben. «Ich freue mich für dich. Für euch beide.»
    «Ich habe mir Sorgen gemacht, wie du es wohl aufnehmen würdest», gestand Autumn.
    «Bin ich so ein Scheißkerl?», wollte Richard wissen und beantwortete seine eigene Frage dann gleich selbst: «Ja, wahrscheinlich schon.»
    «Wir haben noch kein Datum für die Hochzeit festgesetzt.»
    «Wartet besser nicht mehr zu lange, sonst bin ich womöglich nicht mehr dabei.»
    «Sag so was nicht», tadelte sie ihn. «Du kommst wieder auf die Beine. Es braucht nur seine Zeit.»
    «Ich habe aber vermutlich nicht mehr allzu viel Zeit, Schwesterherz.» Eine Träne drückte sich unter seiner Wimper heraus. «Du hast Addison vermutlich erzählt, um welchen Gefallen ich dich gebeten habe?»
    «Er weiß alles», gab sie zu. «Zwischen uns gibt es keine Geheimnisse.» Autumn sah ihren Freund liebevoll an.
    «Wollt ihr allein darüber reden?», fragte Addison. «Ich kann jederzeit rausgehen und mir irgendeine Kaffeeplörre aus dem Automaten holen.»
    Richard schüttelte langsam den Kopf. «Bleib da. Schließlich gehörst du jetzt zur Familie.»
    Addison setzte sich wieder auf seinen Stuhl.
    «Ich nehme an, es ging alles glatt?», fragte ihr Bruder.
    «Ja», antwortete sie. «Mit der Übergabe gab es überhaupt keine Probleme. Aber ich habe die Polizei angerufen, und die Jungs wurden gleich danach verhaftet.»
    Richard wollte die Achseln zucken, schaffte es jedoch nicht. «Das spielt jetzt keine Rolle mehr», erklärte er ihr. «Hier drin lassen sie mich in Ruhe.»
    «Sie haben mir eine Tasche voll Geld gegeben.»
    Jetzt war ihr Bruder völlig verdutzt. «Ehrlich?»
    «Sehr viel Geld, Rich.»
    «Ich hätte nie gedacht, dass sie zahlen würden.»
    «Dann ist es dein Geld?»
    «Ja», gab er zu. «Mein unrechtmäßiger Erlös.»
    «Nun, ich gebe es dir nicht», erklärte Autumn. «Ich will, dass du reinen Tisch machst, wenn du hier rauskommst. Ich will, dass du dich an Recht und Gesetz hältst. Keine Drogen mehr. Kein Rumhängen mit zwielichtigen Gestalten. Ich werde dir dabei helfen, so gut ich kann. Das weißt du.»
    Richard griff nach ihrer Hand und drückte sie. «Das hast du immer.»
    «Ich will mit dem Geld den Jugendlichen im Zentrum helfen», kündigte sie an.
    Die Apparate ihres Bruders zischten, piepsten und gluckerten wieder. «Sehen wir den Tatsachen ins Auge, ich komme hier nicht mehr raus», sagte er. Mit glanzlosen Augen betrachtete er die kalte, klinische Umgebung. «Mach mit dem Geld, was du willst. Wäre doch schön, wenn aus dem Ganzen wenigstens noch etwas Positives erwachsen würde. Tu was Gutes damit.»
    Autumn fing an zu weinen. «Danke, Rich.» Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Seine Haut roch nach Azeton, Krankheit und Tod.
    «Siehst du?», sagte er mit einem schwachen Lachen, das seinen Körper mit schmerzhaften Krämpfen schüttelte. «Ich bin gar kein so schlechter Kerl.»
    «Glaub mir», versicherte sie ihm, «du wirst das Leben von mindestens einer jungen Frau verändern.» Autumn wandte sich mit einem strahlenden Lächeln Addison zu. «Jetzt kann Tasmin ihren Schmuckstand haben.»

90
    Der Brief lag auf der Fußmatte, als sie aus dem Supermarkt nach Hause kam. Er war von der Versicherungsgesellschaft. Ihr graute seit Wochen vor diesem Schreiben.
    Nadia hob ihn auf, trug ihn zusammen mit ihren Einkaufstaschen in die Küche und betrachtete den Umschlag lange und eindringlich. Noch mehr schlechte Nachrichten ertrug sie einfach nicht. Aber ihn nicht zu öffnen machte die Sache auch nicht leichter.
    Lewis war bis zum Mittag im Kindergarten, also hatte sie noch eine gute Stunde für sich, bevor sie ihn abholen musste. Sie nahm sich Zeit, kochte sich einen Kaffee und legte drei Schokoladen-HobNobs auf einen Teller, um den Augenblick der Wahrheit noch einige Minuten hinauszuzögern.
    Nadia trank einen Schluck Kaffee und starrte auf den Umschlag, der an dem Nescafé-Glas lehnte. Als sie die Spannung nicht mehr ertrug, öffnete sie ihn mit einem Messer. Der Brief fing an mit:
Wir freuen uns, Sie davon in Kenntnis setzen zu können   …
Das bedeutete doch bestimmt etwas Gutes? Nadia überflog den Rest den Briefes, so schnell sie konnte. Das Papier flatterte in ihren zitternden Händen.
    Es sah so aus, als sei die

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