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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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sondern ihm auch von ihrer Verlobung erzählen. Und sie mussten über das Geld reden, das jetzt nicht mehr unter Autumns Bett, sondern sicher auf ihrem Bankkonto lag.
    «Nein. Nein.» Addison schüttelte den Kopf. Er wandte sich ihr mit einem müden Lächeln zu. «Aber ich wette, du machst dir Sorgen wegen ihm.»
    «Ich habe vorhin seinen Arzt angerufen. Anscheinend kommt es nur sehr langsam wieder auf die Beine.»
    «Sein Immunsystem ist nach den ganzen Drogen wahrscheinlich ziemlich angeschlagen», bemerkte Addison lakonisch. «Da braucht er länger als der Durchschnittstyp, um wieder fit zu werden.»
    «Tja, ist dann wohl seine eigene Schuld.» Autumn seufzte. Manchmal fiel es ihr schwer, die Vergeblichkeit des Ganzen zu akzeptieren. «Wenn es nicht mein lieber Bruder ist, was ist es dann?»
    «Ich wollte dich heute nicht damit belästigen», sagte Addison. «Du hast schließlich genug am Hals.»
    «Geteiltes Leid ist halbes Leid», erinnerte sie ihn.
    «Ich dachte, ich hätte das Geld zusammen, das Tasmin für ihren Schmuckstand in Camden Market braucht. Und jetzt sieht es so aus, als würde doch nichts daraus. Der Förderer hat sich in letzter Minute zurückgezogen. Ich weiß nicht, wen ich noch fragen soll.»
    Autumn wühlte in ihrer Handtasche und holte eine Tafel dunkle Fairtrade-Schokolade heraus. «Hier.» Sie brach ein paar Stücke ab. «Greif zu, dann geht’s dir gleich besser.»
    Addison lachte. «Ist Schokolade deine Antwort auf alles?»
    «Manchmal.»
    Der Bus hielt an ihrer Haltestelle, und sie standen auf, um auszusteigen.
    «Du solltest dir um Tasmin keine Sorgen machen.» Autumn zwinkerte Addison zu. «Vielleicht ist noch nicht alles verloren.»
     
    Draußen brach die Dämmerung herein und verwandelte sich schnell in nächtliche Dunkelheit. Auf Richards Station war es dagegen wie immer taghell. Abgesehen davon, dass man in diesen Krankenhäusern die Heizung runterdrehen müsste, dachte Autumn, sollte man vielleicht auch einige der unzähligen Glühbirnen ausschalten. Das wäre ein kluger Beitrag zur Krise im Gesundheitswesen.
    Ihr Bruder lag in seinem Bett und war immer noch an genauso viele Apparate angeschlossen wie an dem Tag seiner Einlieferung. Wenn er tatsächlich auf dem Wege der Besserung war, warum brauchte man dann noch so viel Technik, um ihn am Leben zu erhalten? Er wirkte dünn und geschwächt, fast wie ein Skelett. Autumn überlegte, ob er auch richtig aß. Seit Lucys Nichthochzeit vor über einer Woche war sie nicht mehr bei ihm gewesen. Erst jetzt fühlte sie sich in der Lage, Richard zu sehen und ihn mit der Drogenübergabe zu konfrontieren. Sie hasste dieses Gefühl, aber Autumn war noch nie in ihrem Leben so wütend auf jemanden gewesen wie zur Zeit auf Richard.
    Doch ein Blick auf ihn reichte, und das Feuer verlosch, und sie empfand nichts als Mitleid. Er bot einen jämmerlichen Anblick. Er war längst nicht mehr der freche, charmante Halunke von früher. Seine Haut war blass und fleckig, seine Haare fettig. Mit jedem Heben der Brust rasselte und klagte seine Lunge, und jeder Atemzug klang, als könnte es der letzte sein. Sie überlegte, ob es ihren Schützlingenaus dem NEIN-ZU-DROGE N-Programm helfen würde, wenn sie sehen könnten, wohin die Liebe zu Entspannungsdrogen führen konnte. Richards Geschichte war sicher eine heilsame Lektion gegen Drogenmissbrauch jeglicher Art.
    Autumn schob ihre Hand in Addisons und drückte sie fest. Als sie an Richards Bett traten, schlug ihr Bruder die Augen auf. Es sah aus, als hätte er Mühe, den Blick zu fokussieren. Seine Augen, die einst so hell gestrahlt hatten und voller Übermut und Selbstvertrauen gewesen waren, lagen jetzt tief in ihren dunklen Höhlen.
    «Schwesterherz», krächzte er. «Ich dachte schon, du hättest mich vergessen.» Es war kein bitterer Kommentar, nur unglaublich traurig. Autumn hatte schreckliche Schuldgefühle, dass sie so lange nicht bei ihm gewesen war.
    «Ich musste einige Dinge auf die Reihe kriegen», sagte sie so ehrlich, wie es ging, und ließ sich auf den Plastikstuhl neben seinem Bett nieder.
    «Alles klar, Kumpel?», fragte Addison, als er sich neben sie setzte.
    «Besser denn je», antwortete Richard, ohne dabei gehässig zu klingen.
    «Du siehst gut aus», log Autumn.
    «Einen Scheißdreck tue ich», murmelte er. «Das weißt du genauso gut wie ich.»
    Sie hatte nicht die Kraft, es zu leugnen. «Wir haben Neuigkeiten für dich», sagte sie mit gezwungener Munterkeit und wandte sich

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