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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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und das wäre nicht fair. Ich habe meine Entscheidung getroffen und werde ihr treu bleiben – in guten wie in schlechten Tagen. Ich räuspere mich und sage: «Ja.»
    «Dann wünsche ich dir das auch», erwidert Mr.   Sexy.
    «Ich hoffe wirklich, dass wir Freunde bleiben.»
    Aiden lacht, aber es ist ein Lachen voll Trauer und Bedauern.
    Zugegeben, das war so ziemlich der lahmste Spruch, den ich je in meinem Leben gesagt habe.

38
    Diesmal kam der Schokoladennotruf von Nadia, und die Sache scheint ziemlich ernst zu sein. Während sie uns die ganze Geschichte erzählt, isst sie einen von Clives üppigen Schokokaramell-Brownies, aber ich merke, dass sie gar nicht schmeckt, was sie da im Mund hat.
    «Ich habe einen Flug für morgen früh gebucht», erzählt sie mit einem nervösen Blick auf die Uhr, obwohl es bis dahin noch Stunden sind. «Einen früheren konnte ich nicht bekommen. Ich bin halb verrückt vor Sorge. Wer weiß, was Toby da draußen treibt?»
    Vermutlich verspielt er gerade sein letztes Hemd, denke ich, sage das aber nicht laut. Nadia weiß nur zu genau, wozu ihr Mann fähig ist.
    «Macht es dir auch wirklich nichts aus, Lewis in der Zeit zu nehmen?» Ihr Sohn wird wieder ein paar Tage bei Tante Chantal wohnen.
    «Schätzchen, wenn ich nicht mal ein paar Tage lang auf dein Kind aufpassen könnte, wie sollte ich dann irgendwann mit meinem eigenen fertig werden?» Chantal wirft einen Blick auf ihren runden Bauch. «Diese Gelegenheit zum Üben muss ich einfach nutzen.»
    «Du bist ein Engel, Chantal.»
    «Ich möchte, dass du da rüber fliegst und alles tust, was in deiner Macht steht, ohne dir um Lewis Sorgen machen zu müssen. Der wird sich bei mir prima amüsieren. Ich habe vier Tage, um einen verwöhnten Balg aus ihm zu machen. Das schaffe ich schon.»
    Wir alle lachen und sind froh, die beklommene Stimmung für einen Moment aufzubrechen.
    «Du kannst nicht ganz allein nach Las Vegas fliegen, Nadia», sage ich. «Nimm eine von uns mit.»
    «Chantal kümmert sich um Lewis, Autumn um ihren Bruder. Und du musst deine Hochzeit organisieren, falls du das vergessen haben solltest.»
    «Dein Problem ist viel wichtiger», gebe ich zurück. Ehrlich gesagt wäre ich im Moment sogar dankbar für irgendeinen Vorwand, mich vor meinen eigenen Verpflichtungen zu drücken. Ich möchte keine Hochzeit organisieren. Ich möchte nicht bei Targa arbeiten. Ich möchte weder Mr.   Sexy noch Marcus noch sonst jemandem in die Augen sehen müssen. Ein paar Tage in Las Vegas wären genau das Richtige, selbst wenn ich dazu das Unglück meiner Freundin ausnutzen würde. Ich könnte hier verschwinden und ihr gleichzeitig helfen. Multi-Tasking. Darin sind wir Frauen bekanntlich Meister.
    «Glaubst du wirklich, du kannst Toby dort finden?», möchte Autumn wissen.
    «Ich muss es versuchen», seufzt Nadia. «Ich kann ihn davon abhalten, unser Bankkonto in England zu überziehen, aber die Kreditkarten, die auf seinen Namen laufen, kann ich nicht sperren lassen.»
    Ich denke an meine eigene Kreditkarte. Vielleicht kann ich Nadia doch nicht begleiten. Ich kann mir eigentlich keine überstürzten altruistischen Gesten leisten.
    «Ich muss versuchen, ihn zu finden, bevor er allzu großen Schaden anrichtet», fährt Nadia fort. «Wenn er eine Wochenendreise gebucht hätte, würde ich die Sache vielleicht aussitzen, aber er hat einen einfachen Flug genommen. Heißt das vielleicht, dass er gar nicht vorhat zurückzukommen? Hat er uns verlassen?» Sie kämpft mit den Tränen.
    «Wir brauchen mehr Schokolade», beschließe ich, und alle nicken. Ich springe auf und gehe zum Tresen, um etwas für uns auszuwählen.
    «Wie geht es Nadia?», möchte Clive wissen.
    «Schlecht. Sieht so aus, als hätte Toby sich nach Las Vegas abgesetzt, und sie will sich jetzt an seine Fersen heften, um ihn zur Rückkehr zu überreden.»
    Clive schüttelt den Kopf. Mir fällt auf, dass er bleich ist und einen Dreitagebart hat, was für jemanden, der so auf seine äußere Erscheinung achtet, ein absolutes Unding ist.
    «Du siehst auch nicht gerade glücklich aus», sage ich leise.
    Er senkt die Stimme. «Tristan ist gestern Abend nicht heimgekommen.»
    «So eine Sacknase.» Dann fällt mir auf, dass man dieses Schimpfwort nicht gerade auf einen Schwulen münzen sollte. «Wie schrecklich», schiebe ich ersatzweise nach.
    «Ich weiß nicht, ob unsere Beziehung das übersteht», murmelt Clive traurig.
    «Jetzt fangt ihr beide nicht auch noch an.» Ich lächele Clive

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