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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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mitfühlend an. Dass ein so netter Mensch sich derart quälen muss, ist gemein. «Komm, setz dich zu uns», sage ich. «Dann kannst du mal tüchtig über ihn herziehen.»
    «Mach ich, sobald ich einen Moment Zeit habe», verspricht er. «Wenn Tristan nicht bald wieder auftaucht, muss ich mir eine Hilfskraft suchen.»
    Clive reicht mir unseren Teller mit Schokoladenkonfekt und Kuchen, und ich bringe ihn an unseren Tisch.
    «Ich muss ganz schnell essen», sagt Nadia. «Vor dem Flug muss ich noch tausend Dinge erledigen.»
    Und ich muss ebenfalls ganz schnell essen, weil mir langsam ganz schlecht wird. Es ist die Art von Übelkeit, die nur Schokolade heilen kann. Gibt es denn nichts als Zerwürfnis und Trennung auf dieser Welt? Es ist, als wären alle Beziehungen immer in einem unaufhörlichen Übergangsstadium. Das waren noch Zeiten, als man mit fünfzehn jemanden in der Disco kennenlernte, sich ein paar Jahre später mit ihm verlobte und bald danach heiratete. Mit einundzwanzig hatte man schon zwei Kinder, und die entscheidenden Dinge im Leben waren geklärt. Dann konnte man sich gelassen zurücklehnen und darauf warten, dass irgendwann die Glückwunschkarten für die Goldene Hochzeit eintrafen. Wann hat sich das derart geändert? Mit über dreißig gleicht unser Gefühlsleben immer noch einem wild durch die Gegend springenden Gummiball. Daraus kann ich eigentlich nur schließen, dass meine Entscheidung richtig ist. Ich sollte mir Marcus mit beiden Händen packen und mit ihm zum Traualtar marschieren.

39
    «Tschüs,
Mummy.» Lewis winkte mit seiner kleinen Hand.
    Nadia stand schniefend am Eingang zur Abflughalle und wischte sich verstohlen die Tränen aus dem Gesicht.
    «Geh», sagte Chantal und machte eine scheuchende Geste. «Wir kommen zurecht. Nicht wahr, Kumpel?»
    Lewis nickte glücklich.
    «Ich bin, so schnell es geht, wieder da», versprach Nadia. «Ich hab dich lieb, Lewis!»
    Ihr Sohn winkte noch einmal. «Hab dich auch lieb, Mummy.»
    Sie winkten und winkten, während Nadia ihren Ausweis vorlegte und schließlich in dem Gedränge der anderen Passagiere verschwand.
    Chantal wandte sich ihrem kleinen Schützling zu, hockte sich vor ihn und zupfte spielerisch an seiner Jacke. «Und jetzt?»
    Lewis zuckte lächelnd die Achseln.
    «Lust auf Kino?»
    «Okay.» Lewis schob seine Hand in ihre. Sein Vertrauen ließ ihr Herz einen Satz machen.
    «Wir haben die Wahl zwischen
Cars
,
Ab durch die Hecke
und
Garfield Zwei
», sagte sie, die Kinoliste zitierend, die sie sich im Internet angesehen hatte.
    Für den Fall, dass Lewis nach Nadias Abreise abgelenkt werden musste, hatte Chantal ein volles Unterhaltungsprogramm auf die Beine gestellt. Es war das erste Mal, dass Nadia ihn allein ließ, und Chantal machte sich Sorgen, dass er nicht gut damit zurecht kam. Sie gab es nur ungern zu, aber so gerne sie auch für ihre Freundin einsprang, war sie auch ziemlich nervös, sich ganz allein um ein Kind kümmern zu müssen. Normalerweise war Nadia immer im Hintergrund, um einzugreifen und Entscheidungen zu treffen. Chantal überlegte, ob es mit ihrem eigenen Kind etwas anderes wäre und sie dann durch ein eingebautes Verantwortungsgen immer instinktiv wusste, was das Beste für den Nachwuchs war. «Oder
Fluch der Karibik
. Das könnte allerdings ein bisschen gruselig für dich sein.»
    «
Garfield
», verkündete Lewis glücklich. «Ich mag Katzen.»
    «Ich auch.»
    Sie gingen zurück zum Auto. Lewis trottete neben ihr her und brauchte ein Dutzend kleiner Schritte, um mit ihr mitzuhalten. «Willst du Maltesers oder Popcorn?»
    «Maltesers», sagte Lewis.
    Chantal fuhr ihm durch die Haare. «Gute Entscheidung, Kleiner.»
     
    Einen solchen Film hätte Chantal sich normalerweise nicht angesehen, doch ihn mit Lewis anzuschauen war ein Riesenspaß. Er lachte die ganze Zeit über die schrecklichen Witze und kicherte ausgelassen über die Zeichentrickkatze. Als sie aus dem Kino traten, spielte Chantal sogar mit dem Gedanken, sich ein rotes Kätzchen anzuschaffen – sicheres Zeichen dafür, dass sie auf ihre alten Tage weich wurde.
    Chantal schaute auf ihre Uhr und überlegte, wo Nadia jetzt wohl war. Bestimmt flog sie bereits hoch oben über den Atlantik. Chantal hoffte nur, dass sie die Reise nicht umsonst machte.
    «Was hältst du davon, wenn wir jetzt in den Park gehen?», schlug Chantal vor. «Und wenn du ganz lieb bist, gehen wir hinterher in den Chocolate Heaven und schauen, wie es den Jungs geht.»
    Lewis nickte begeistert.

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