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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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wäre das ja die richtige Lebensaufgabe für mich – Profikillerin. Als Sekretärin mit Zeitarbeitsvertrag mache ich mich schließlich nicht besonders gut. Ob es wohl irgendwo einen Job als Profikillerin und Schokoladenverkosterin in einem gibt? Also, das wäre dann eine echte Berufung.
    «Tut mir leid, dass ich auf die Sache mit Marcus so blöd reagiert habe», sagt Mr.   Sexy. «Wir hätten vernünftig darüber reden sollen. Du hattest recht, von wegen dass man auch mal verzeihen muss und so. Und ich sehe jetzt ein, dass es mildernde Umstände gab. Unsere Freundschaft hat mir wirklich gefehlt.»
    Und dann, bevor ich noch etwas Passendes erwidern kann, zieht er mich an sich und küsst mich. Mir dreht sich der Kopf, was nicht nur an dem vielen Sekt liegt, den ich intus habe. Seine Lippen sind heiß und suchend, und ich spüre meine Knie weich und meinen Willen schwach werden.
    Doch gerade, als es wirklich interessant wird, habe ich einen Moment geistiger Klarheit und winde mich aus seinen Armen.
    «Lass uns hier verschwinden», raunt Mr.   Sexy und ergreift meine Hand.
    «Ich kann nicht», erwidere ich mit bebender Stimme.
    Er sieht mich verwirrt an.
    «Die Sache ist die», wage ich mich vor. «Das mit Marcus und mir   …»
    Das haut ihn um. «Du hast doch nicht etwa wieder was mit ihm angefangen?»
    «Wir werden heiraten.»
    Plötzlich wirkt er fast nüchtern. «Nein.»
    Mr.   Sexy setzt sich auf einen großen Baumstamm, der hinter uns liegt. Oder sagen wir, er bricht vielmehr darauf zusammen. Der Sieges- und Alkoholrausch ist plötzlich verflogen. Jetzt ist er nur noch ein enttäuschter Mann mit Schlammspuren im Gesicht. «Das hatte ich für albernen Büroklatsch gehalten und keinen Pfifferling darauf gegeben.» Mit düsterer Miene schaut er zu mir auf. «Ich hätte nicht geglaubt, dass du auf diesen romantischen Quatsch hereinfällst.»
    Ich setze mich neben ihn. «Doch», sage ich ruhig.
    «Du hast dich von dieser lächerlichen
Ein-Offizier-und-Gentleman-
Nummer leimen lassen?»
    «Ja.» Wie soll ich ihm auch nur ansatzweise erklären, dass die Sache viel komplizierter ist? Würde Aiden verstehen, dass das Scheitern unserer brandneuen Beziehung mein Vertrauen erschüttert hat, jemals wieder einen Partner zu finden? Wahrscheinlich schon, aber ich kann diese Erklärung irgendwie nicht in Worte fassen. Es ist nicht so, dass mich Marcus’ romantische Geste einfach vollkommen eingewickelt hätte. Dafür kenne ich ihn zu gut, wirklich. Aber es lässt sich nicht leugnen, dass ich Zuflucht bei etwas Vertrautem gesucht habe, etwas, woran ich gewöhnt bin, statt mich ganz allein einer unbekannten Zukunft zu stellen oder irgendwie in einer neuen Beziehung wieder bei null zu beginnen.
    «Wow», entfährt es Mr.   Sexy. «Warum bin
ich
nicht auf diese Idee gekommen.»
    Und einen Moment lang wünsche ich, es wäre in der Tat Aiden Holby gewesen, der mich auf seinen Armen aus dem Büro getragen hätte. Aber es war Marcus, und nun sind die Würfel gefallen.
    «Was bin ich doch für ein Blödmann», stöhnt Mr.   Sexy.
    «Nein, nein», widerspreche ich. «Der größte Trottel bin ich.»
    Er lächelt mich an. «Ja», sagt er. «Das stimmt. Und gerade deswegen liebe ich dich so sehr.
Liebte
ich dich», verbessert er sich.
    Schon jetzt also komme ich nur noch in der Vergangenheit vor. Aber wenigstens weiß ich, dass er mich wirklich geliebt hat. Besonders viel weiter hilft mir das im Moment allerdings auch nicht.
    «Tja», seufzt er. «Sieht so aus, als wär’s das dann gewesen mit uns beiden.»
    «Tut mir leid, Aiden. Ich wollte dir nie wehtun.»
    «Ich schätze, das Timing war einfach falsch für uns.»
    Ich nicke zustimmend.
    Zaghaft ergreift er meine Hand und spielt mit meinen Fingern. Meinen Verlobungsring mit dem mächtigen Stein trage ich im Moment nicht, und aus irgendeinem Grund bin ich froh darüber. «Wir hätten prima zusammengepasst, Herzchen», sagt Mr.   Sexy, aber ich weiß nicht, ob ich das im Moment hören möchte. Meine Kehle ist wie zugeschnürt, und Tränen brennen in meinen Augen.
    «Ach, Lucy.» Mr.   Sexy streicht mir mit dem Daumen über die Wange. «Bist du dir sicher, dass du glücklich mit ihm wirst?»
    «Ich   … äh   … also   …» Selbst wenn ich sicher wüsste, dass das mit Mr.   Sexy und mir etwas wird, könnte ich Marcus jetzt unmöglich sitzenlassen. Allein der Gedanke daranbereitet mir Kopfschmerzen. Dann treibe ich doch mit Mr.   Sexy dasselbe Spiel wie Marcus immer mit mir,

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