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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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Temperaturen hier in Höhen, die sie einfach nicht gewohnt war.
    Nadia schaute den Strip hinunter. Sie musste noch unzählige Kasinos besuchen. Irgendwo hier war Toby. In einem dieser riesigen Gebäude, an einem der zahlreichen Spielautomaten. Verspielte ihr Geld. Zockte sich um den Verstand. Sie musste ihn bloß finden.

41
    Autumn merkte erst, dass sie auf dem Stuhl eingedöst war, als sie neben sich eine Stimme hörte. Sie war sofort hellwach. «Rich?»
    «Hey.» Seine Stimme war rau und kaum zu verstehen.
    Sie beugte sich über ihn, nahm seine Hand und flüsterte: «Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht. Wie geht es dir?» Aufgeregt schaute Autumn die Station hinunter. «Ich hole die Schwester. Willst du etwas zu essen? Zu trinken?»
    «Wasser», krächzte er.
    Sie schenkte ihm ein Glas aus dem Krug auf dem Nachttisch ein. Ihre Hand zitterte. Vielleicht hätte sie einen frischen Krug holen sollen – das Wasser war einen Tag alt   –, doch sie wollte Richard keine Minute allein lassen. Mit einem Strohhalm im Glas hielt sie ihrem Bruder das Wasser an die Lippen. Er zog dankbar daran, doch ein paar Tropfen liefen ihm übers Kinn, und Autumn wischte sie sanft mit einem Papiertaschentuch weg.
    «Wer hat dir das angetan?», fragte sie.
    Richard wich ihrem Blick aus. «Je weniger du darüber weißt, desto besser, glaub mir.»
    «Du solltest zur Polizei gehen.»
    Richard lachte gezwungen auf und bekam davon einenHustenkrampf. «Die Polizei kann mich vor solchen Leuten nicht schützen.»
    «Aber schau doch nur, was sie mit dir gemacht haben», sagte sie. «Du hast einen Schädelbruch, eine gebrochene Schulter, kaputte Rippen und innere Prellungen. Und das ist noch lange nicht die ganze Liste, Rich.»
    «Ja», antwortete er und lächelte angestrengt. «Ich frage mich, was passiert wäre, wenn sie es wirklich darauf angelegt hätten.»
    «Hier im Krankenhaus denken sie, du wärst von einem Auto überfahren worden.»
    «Wohl eher von einem Baseballschläger traktiert.»
    Autumn fing an zu weinen. «Was muss noch passieren, damit es in deinen gebrochenen Schädel geht, dass du dich mit den falschen Leuten abgibst?»
    Richard nahm ihre Hand. «Nichts mehr», sagte er. «Ich verspreche es dir. Sobald ich aus dem Krankenhaus raus bin, fange ich nochmal ganz von vorne an.»
    Autumn wünschte, sie könnte ihm glauben.
    «Du hast doch Mater und Pater nichts erzählt, oder?»
    Autumn schüttelte den Kopf. «Sie sind beide geschäftlich unterwegs.»
    «Erzähl mir was Neues», schnaubte er. «Ich nehme an, sie haben sich nicht berufen gefühlt, an mein Krankenbett zu eilen.»
    «Ich habe ihnen nicht gesagt, wie schlecht es um dich steht», log sie. «Sie haben sich große Sorgen gemacht.»
    «Natürlich.» Doch Richard klang nicht überzeugter als sie selbst. Sie waren auf sich gestellt, wie immer.
     
    Nachdem sich die Krankenschwestern um Richard gekümmert hatten, war er wieder eingeschlafen. Seine Wangen warenjetzt leicht gerötet, und sein Atem entspannter. Autumn hatte den Einduck, ihr Bruder wäre endlich außer Gefahr. Es war spät, und sie war sehr, sehr müde.
    Heute Abend würde sie in ihr eigenes Bett fallen. Sie war emotional und körperlich erschöpft, und sie musste endlich mal wieder eine Nacht richtig durchschlafen. Richard war noch nicht ganz über dem Berg, und sie würde ihn noch wochenlang am Krankenbett besuchen müssen. Da konnte eine Nacht zu Hause bestimmt nichts schaden.
    Autumn nahm ein Taxi, und musste sich zusammenreißen, nicht sofort darin einzuschlafen. Es wäre so schön, einfach wegzudösen und sich dem Vergessen zu überlassen. Aus der Lüftung strömte warme Luft herein, und ihre schweren Augenlider fielen immer wieder zu. Sie versuchte, die Müdigkeit wegzublinzeln, doch ihre Lider fühlten sich an wie Schmirgelpapier.
    Sie bezahlte den Taxifahrer und schloss die Haustür auf. Normalerweise gingen die hellen Sicherheitslichter an, sobald die Tür geöffnet wurde, doch jetzt blieb der Flur dunkel, und sie war sogar ein wenig dankbar, dass sie nicht gegen das grelle Licht der Neonröhren ankämpfen musste.
    Vergeblich kramte sie in ihrer riesigen Handtasche nach dem Schlüssel. Sie musste doch das Licht einschalten, um ihn zu finden. Doch als sie nach dem Lichtschalter tastete, packte jemand ihr Handgelenk und drehte ihren Arm mit einer einzigen raschen Bewegung auf den Rücken. Autumn keuchte auf vor Schmerz, und ihre Handtasche fiel zu Boden. Sie machte einen Schritt vor und hörte unter

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