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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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Ihr auch nur ein winziges bisschen Verstand besitzt, seid Ihr bei Anbruch der Nacht auf dem Heimweg.«
    Sin setzte ein falsches Lächeln auf und zuckte die Achseln. »Was kann ich sagen? Ich besitze keinen Verstand.«
    Fräser holte zum Schlag aus.
    Sin duckte sich, packte Fräser am Arm und hielt ihn mit unnachgiebigem Griff fest. »Jetzt hört mir mal gut zu«, stieß Sin auf Gälisch aus. »Ich werde ganz langsam sprechen, dass Ihr mich verstehen könnt. Ich habe nicht den Wunsch, Euch vor Euren Freunden und Eurer Familie in Verlegenheit zu bringen, indem ich Euch schlage. Darum geht besser nach Hause und nehmt Eure Männer mit.«
    Damit ließ er den anderen los.
    Fräser stolperte rückwärts und schaute Sin hasserfüllt an. »Ihr und ich werden das hier austragen.«
    Sin warf Callie einen frustrierten Blick zu. »Wie böse wärst du mir, wenn ich ihm einen kräftigen Hieb versetze? Nur einen?«
    Sie strahlte, als sie erkannte, dass einzig seine Rücksichtnahme auf ihre Gefühle ihn davon abgehalten hatte, Fräser in den Staub zu schicken. Ob er es nun zugab oder nicht, ihr Gemahl empfand etwas für sie. In diesem Augenblick hätte sie ihn küssen mögen.
    »Heute ist Spaß-Tag«, erwiderte sie schlicht. »Wenn es dir also Spaß machen würde, könnte ich mich dazu bewegen lassen, es dir zu verzeihen.«
    Sin lächelte.
    Bis ein entsetzter Schrei die Luft zerriss.
    Frauen und Männer nahmen ihre Kinder und brachten sich mit ihnen in Sicherheit. Callie erstarrte, als sie einen wütenden Bullen die Dorfstraße hinabstürmen sah, der alles und jedes angriff, was ihm in den Weg kam.
    Bevor sie sich rühren konnte, hatte Sin sie schon hochgehoben und auf das niedrig herabhängende Dach einer nahen Hütte geschubst. Sie krabbelte rasch weiter nach oben, um ihm Platz zu machen.
    Doch das tat er nicht.
    Fräser packte Morna und verfuhr mit ihr genauso wie Sin mit Callie, dann rannte er zu einem kleinen Jungen, der auf der Straße hingefallen war. Er kam bei ihm nur einen Moment vor dem Stier an und konnte ihn gerade noch in Sicherheit bringen, aber bevor Fräser sich selbst retten konnte, erwischte das wütende Tier ihn am Bein und spießte ihn mit einer Bewegung seines gewaltigen Kopfes auf.
    Callie beobachtete mit bleichem Gesicht, wie der Stier angriff. Für den armen Fräser war alle Hoffnung verloren. Er war ein toter Mann.
    Oder wenigstens glaubte sie das, bis sie sah, wie Sin einen großen Waschprügel aus Holz und ein kariertes Unterkleid aufhob, das eine der Frauen zusammen mit ihrer Wäsche hatte fallen lassen. Während der Stier mit Fräser sein grausames Spiel trieb, holte Sin aus und schlug dem Tier mit dem Prügel auf die Flanken, wobei er laut mit der Zunge schnalzte.
    Der Stier fuhr herum und beäugte ihn wütend schnaubend.
    »Ist es das?«, rief er dem Tier höhnisch zu. Er schlang das Kleid um den Prügel, sodass eine Art Fahne entstand, die den Stier ablenken sollte. »Komm, renn hinter dem Dummkopf her, der kein Schwert hat.«
    Er fuchtelte mit dem Stoff vor dem Kopf des Stieres herum, der nun stocksteif dastand und jede von Sins Bewegungen verfolgte. Das Tier stampfte zwei Mal, senkte den Kopf und stürzte sich auf ihn.
    Sin drehte sich blitzschnell herum und rannte so schnell er konnte in den Wald.
    »Nein«, schrie Callie, als der Stier und ihr Gemahl zwischen den Bäumen verschwanden. Sie kletterte eilends von dem Dach herunter und hastete zu der Gruppe Menschen, die um Fräser herum standen.
    Da die Gefahr vorüber war, füllte sich die Straße wieder mit den Bewohnern des Dorfes.
    »Das war das Tapferste, was ich je gesehen habe«, erklärte der alte Angus, während er und ein paar andere Fräser aufhalfen und sein verletztes Bein untersuchten.
    »Wir müssen ihm nach und ihm zu Hilfe kommen«, sagte Callie.
    Fräsers Bruder Gerald nahm den Bogen von seinem wartenden Karren. »Egal ob Engländer oder nicht, ich bin es ihm für das Leben meines Bruders schuldig.«
    Sechs andere Männer traten vor, um zu helfen.
    Callie schickte sich an, mit ihnen zusammen in Richtung Wald zu gehen, doch Angus hielt sie auf.
    »Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt, damit dir nichts geschieht, Mädchen. Darum bleib hier und lass die Männer sich darum kümmern.«
    Obwohl es ihrer Natur zuwiderlief, am Rand zu stehen und zuzusehen, erhob sie keine Einwände. Es würde sie nur aufhalten, und Zeit war kostbar, wo sie doch Sin so schnell wie möglich finden mussten.
    Von Entsetzen wie gelähmt, beobachtete Callie, wie

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