Die schottische Braut
die Männer das Dorf verließen, und betete dabei die ganze Zeit, dass ihr erfinderischer Gemahl eine Möglichkeit gefunden hatte, den Stier zu überlisten.
Die Zeit schien im Schneckentempo zu verstreichen, während sie mit den anderen Frauen wartete. Fräsers Bein war genäht und verbunden worden, aber immer noch war von den Männern nichts zu sehen.
Callie flehte und betete, hoffte, dass alles in Ordnung sein würde.
Schließlich hörte sie begeisterte Rufe von den Dorfbewohnern. Sie drehte sich um und entdeckte die Gruppe Männer.
Und in ihrer Mitte ...
Nein, das konnte nicht sein.
Callie runzelte die Stirn, blinzelte und versuchte zu entscheiden, ob ihre Augen sie am Ende etwa täuschten.
Angus war der Erste, der im Dorf eintraf. »Ich schlage jeden nieder, der jetzt gleich lacht«, verkündete er warnend. »Kein Mann, der so für unsere Frauen und Kinder kämpft, wird ausgelacht. Verstanden?«
»Das würde uns nicht im Traum einfallen, Angus MacDougal«, antwortete Peg.
Ihr Gelächter herunterschluckend und unendlich erleichtert, dass er unverletzt war, lief Callie auf ihren Gemahl zu und schlang ihre Arme um ihn. Ihr Herz klopfte heftig, als sie seine starken Arme um sich spürte. Wie liebte sie diesen wunderbaren Mann! Sie küsste ihn auf die Wange, dann wich sie 2urück, um ihn noch einmal von Kopf bis Fuß zu mustern und sich zu vergewissern, dass er unverletzt war.
Und sie musste sich wieder auf die Innenseiten ihrer Wangen beißen, um sich das Lächeln zu verkneifen.
Sie hatte keine Ahnung, wie es den Menschen aus dem Dorf gelang, bei dem Anblick ihres stolzen Gemahls nicht zu lachen. Er hatte nur noch einen Stiefel an, und seine Beinkleider hingen in Fetzen an ihm herunter. Das Unterkleid, das er vorhin um den Prügel gewunden hatte, trug er nun wie eine Schärpe um die Mitte. Schlammspritzer bedeckten ihn von oben bis unten, sodass er selbst wie ein halbfertiges Lehm-Ungeheuer aussah.
Sin schaute sie aus belustigt funkelnden Augen an. »Nun los, lach schon, Täubchen. Ich verspreche auch, ich werde nicht gekränkt sein.« Er schlang ihr einen Arm um die Schultern, zog sie wieder an sich und blickte zu der Menge, die sich versammelt hatte, um ihn zu begrüßen. »Irgendwie denke ich, ich schulde irgend - jemandem ein neues Kleid.«
Von verschiedenen Seiten war Gekicher zu hören, das aber sofort verstummte, als sich Angus mit wildem Blick umdrehte.
»Wo ist der Stier?«, fragte Callie.
»An einen Baum gebunden, wo er gerade meinen Stiefel verspeist. Ich bin nur froh, dass mein Bein nicht länger darin steckt.«
Bei diesen Worten lachten alle laut auf.
Angus schüttelte betrübt den Kopf, dann trat er zu Sin. »Junge, wie hast du das geschafft?«
»Ich renne immer unwahrscheinlich schnell, wenn mir wütende Stiere auf den Fersen sind.«
Mehrere Männer schlugen ihm anerkennend auf die Schulter, und Peg brachte ihm einen Krug mit Ale.
»Wo sind deine Kleider?«, wollte Callie wissen, der aufgefallen war, wie wenig er unter seinem geborgten Plaid trug. Ausgesprochen wenig außer dem warmen, gebräunten Fleisch, das sie so ergötzlich fand.
»In dem Dornenbusch, in dem er sich verfangen hatte«, antwortete Angus. »So haben wir ihn auch gefunden. Da gibt es eine richtige Fährte aus Fetzen englischer Kleidung.«
Callie wurde ganz weich in den Knien, als ihr bewusst wurde, wie dicht ihr Gemahl davor gestanden hatte, ernsthaft verletzt zu werden. »Bist du wirklich unversehrt?«
»Ein wenig zerkratzt und wund, aber wirklich gelitten hat nur mein Stolz.« Sin grinste fröhlich. »Siehst du jetzt, warum ich immer mit Schwert unterwegs bin? Man weiß nie, wann ein wütender Stier es sich in den Kopf setzt, durch das Dorf zu stürmen.«
Alle lachten.
»Gott liebt dich, Junge«, sagte Angus und klopfte ihm auf die Schulter. »Und lustig bist du auch noch - nicht viele Männer können angesichts eines solchen Ereignisses noch lachen.« Angus gab ihm einen sanften Schubs. »Callie, bring deinen Mann heim und kümmere dich um seine Wunden.«
»Das werde ich, Angus. Danke.«
Callie nahm den Arm ihres Mannes und drehte sich mit ihm um. Einer der Dorfjungen brachte gerade ihre Pferde.
Sin half ihr aufsteigen, dann schwang er sich selbst in den Sattel.
Als sie das Dorf verließen, konnte sie ihr Glück nicht länger für sich behalten, » I ch glaube, jetzt hast du ihre Freundschaft gewonnen.«
»Das war meine Absicht.«
Und das liebte sie am meisten an ihm. Obwohl ihre Leute ihn verspottet
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