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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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meiner Seite zu halten.«
    »Du bist aber nicht ich, kleiner Bruder. Und ich kann nicht zulassen, dass ich mich ihr öffne, wenn ich doch weiß, dass sie mich bald schon hassen wird. Hass und Verachtung habe ich mit der Muttermilch eingesogen, und doch kann ich die Vorstellung nicht ertragen, sie in ihren Augen zu sehen.«
    »Dann verrate sie nicht.«
    Er schaute Lochlan an. Wie einfach das aus dem Munde seines Bruders klang. »Alles, was ich je in dieser Welt besessen habe, sind mein Wort und meine Ehre. Das sind die beiden einzigen Dinge, die man mir nicht hat nehmen können, die einzigen beiden Sachen, die ich nie verpfändet oder für mein Überleben verkauft habe. Und du willst, dass ich sie opfere? Du verlangst mehr, als ich geben kann. Nein, ich muss tun, was ich versprochen habe.«
    Und doch, während sein Blick immer wieder von der Stelle angezogen wurde, wo seine Frau mit Simon verschwunden war, zerfraß ihn die Qual innerlich, was zu tun seine Ehre von ihm forderte.
    Doch es war nicht seine Ehre allein, auf die es ankam. Er kannte Henry so wie kaum ein anderer. Wenn es ihm nicht gelang, den Rebellenführer zu finden, würde Henry dafür sorgen, dass dieser Clan vernichtet werden würde.
    Schweigend aß Sin seine Mahlzeit; seine Brüder entschuldigten sich und ließen ihn allein.
    Er hatte das Frühstück gerade beendet, als Callie zurückkehrte. Sie schaute auf die leeren Stühle. »Sie sind schon gegangen?«
    »Ich fürchte, meine düstere Stimmung hat sie vertrieben. Wirst du mir jetzt verraten, was du mit Simon zu bereden hattest?«
    »Ganz gewiss nicht.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du bist ein ganz schön unverschämtes Weibsbild.«
    »Stimmt. Mein Vater hat immer behauptet, ich könnte sogar die Geduld eines Hiob einer ernsthaften Prüfung unterziehen.«
    Sie nahm seine Hand und zog ihn auf die Füße. »Jetzt gehen wir aber, um unseren Spaß-Tag zu genießen. Kommt, Sir Ungeheuer, ich will sehen, ob ich das Lächeln auf Eurem Gesicht bannen kann.«
    Offenbar hatte sie keine Ahnung, dass ihre bloße Gegenwart das Lächeln in seinem Herzen entzündete, und das war die größte Leistung überhaupt.
     
    Sin sattelte für sie Pferde, und nachdem sie aufgesessen hatten, brachte Callie ihn zu dem Dorf Tier Nalayne, wo die meisten aus dem Clan MacNeely lebten und arbeiteten. Der Tag war freu n dlich, und in dem Ort pulsierte das Leben.
    Kinder liefen durcheinander und spielten, rannten die Straßen zwischen den Hütten und Läden auf und ab. Männer und Frauen blieben immer wieder stehen, um ein wenig Klatsch auszutauschen und sich zu unterhalten, während sie ihren täglichen Pflichten nachgingen.
    Auf Callies Zeichen stiegen sie ab, ließen die Pferde im Mietstall und spazierten umher.
    Es dauerte nicht lange, und sie waren der Mittelpunkt feindseliger Aufmerksamkeit geworden. Frauen packten ihre Kinder und eilten fort, wenn sie sich näherten.
    Callie holte tief Luft und betete innerlich um Geduld, während sie beobachtete, wie ihre Leute ihren Gemahl begrüßten. Es war nur gut, dass er seine Rüstung nicht angelegt hatte. Mit Schaudern stellte sie sich vor, wie viel schlechter sie sich aufführen würden, trüge er sein Kettenhemd und sein Schwert.
    Die Frau des Metzgers trat aus ihrem Laden, sah sie näher kommen und machte auf dem Absatz kehrt, schlug die Tür zu und hängte ein Schild daran, dass das Fleisch ausgegangen war. Callie betrachtete das Schild finster, bevor sie sich zu Sin umdrehte, um zu sehen, wie er darauf reagierte.
    Da gab es nichts zu sehen. Er nahm die Ablehnung ihres Clans gelassen hin, gerade so, als erwartete er nichts anderes. Und genau das fachte ihren Zorn maßlos an.
    Sie kannte diese Männer und Frauen ein Leben lang. Wie konnten sie nur so blind sein?
    »Morna?«, rief sie, als sie ihre Stiefmutter im Gespräch mit ihrer besten Freundin Peg vor dem Geschäft des Schusters entdeckte. Callie fasste Sin an der Hand und zog ihn mit sich. »Wie geht es dir heute?«
    Ihre Stiefmutter begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln, während Peg den Inhalt ihres Korbes zu inspizieren begann. »Uns geht es ausgezeichnet, nicht wahr, Peg?«
    Peg schaute auf und musterte Sin mit unverhohlener Verachtung. »Ich muss zu meiner Arbeit zurück.«
    Sin sagte nichts, und seine Miene war unergründlich.
    »Wie geht es Euch, Mylord?«, erkundigte sich Morna.
    Callie sah in Sins Augen so kurz Erleichterung aufblitzen, dass sie sich fragte, ob sie sich vielleicht getäuscht hatte. »Gut,

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