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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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und geschmäht hatten, hatte er sein Leben aufs Spiel gesetzt, um einen von ihnen zu retten. Die meisten Männer hätten sich nicht um ihren Clan geschert. Er aber hatte noch nicht einmal einen zweiten Gedanken daran verschwendet, ob er sich einer solchen Gefahr aussetzen sollte. »Du bist ein guter Mann, Sin MacAllister.«
    Er zügelte sein Pferd, sodass es stehen blieb, und drehte sich zu ihr um. »Nenn mich nicht so.«
    Callies Herz zog sich zusammen, als sie die Qual auf seinen schönen Zügen und den Gefühlsaufruhr in seinen dunklen Augen sah. »Verzeih mir, ich habe mich versprochen. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Das Feuer in seinem Blick erlosch. Gemeinsam kehrten sie zur Burg zurück.
    Erst als sie dort ankamen und die Halle betraten, fiel Callie wieder ein, worum sie Simon gebeten hatte ...
    Es ließ sich schwer entscheiden, wer überraschter war: der arme Sin, der immer noch nur einen Stiefel anhatte und in das Kleid gewickelt war, oder seine Brüder und Simon, der mit Jamie, Aster und auch Dermot zusammenstand.
    Schließlich machte Jamie zögernd einen Schritt nach vorne. Er reckte die Schultern und sprach fast wie ein Erwachsener. »Caledonia, ich weiß, du hast gesagt, dass wir ihm das Gefühl geben sollen, hier zu Hause zu sein. Wenn es sein muss, ziehe ich mir auch einen Schuh aus, aber so ein Kleid werde ich nicht tragen.«
    Gelächter erklang von allen Seiten, aber niemand lachte heftiger als Sin, der sich schließlich bückte, Jamie auf die Arme hob und ihn gehörig kitzelte. »Ich weiß nicht, Junge. So hübsch, wie du bist, müsste dir so ein Kleid doch gut stehen.«
    »Ich bin nicht hübsch. Ich bin grimmig.«
    Callie nahm Sin ihren Bruder ab und drückte ihn kurz. »So grimmig wie ein junger Wolf. Und so etwas Besonderes wie eine Rose mitten im Winter.« Damit
    küsste sie ihn auf die Wange und stellte ihn wieder auf die Füße.
    Mit einer Grimasse wischte er sich übers Gesicht und lief zu Dermot, hinter dem er sich versteckte.
    Lochlan schüttelte den Kopf. »Darf man fragen?«
    »Ich bin einem Stier über den Weg gelaufen.«
    Simon lachte. »Von hier sieht es aber ganz so aus, als hätte der Stier gewonnen.«
    Sin lächelte. »Nein. Du müsstest den Stier sehen. Er ist in Windeln gewickelt.« Sin sah sich in der Halle um, die festlich mit farbigen Stoffbahnen geschmückt war. Auf dem Tisch lagen Geschenke. »Was soll das hier?«
    »Wir feiern deinen Geburtstag«, erläuterte Simon.
    Sin runzelte die Stirn.
    »Callies Idee«, bemerkte Lochlan.
    Er schaute zu seiner Frau, die sich unauffällig wegschleichen wollte. Rasch fasste er sie an der Hand und zog sie zu sich zurück. »Kannst du es mir erklären?«
    »Aster, würdest du bitte den Kuchen und die süßen Pasteten hereinbringen lassen, während ich mich um Kleidung für meinen Gemahl kümmere?«
    »Aye, Liebes.«
    »Wenn ihr uns entschuldigen wollt«, sagte sie zu den Männern, bevor sie Sin zur Treppe führte.
    Er folgte ihr die schmalen Stufen nach oben. »Wirst du meine Frage beantworten?«
    »Das wollte ich nicht vor den anderen tun.«
    »Warum nicht?«
    Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und ließ ihn vor sich eintreten. Dann schloss sie sie wieder und durchquerte den Raum, stellte sich neben ihn. Sie wollte ihn in ihre Arme ziehen, aber etwas in seiner Haltung verriet ihr, dass er das nicht mögen würde. »Lochlan hat mir gesagt, niemand wüsste, wann du geboren bist. Stimmt das?«
    Mit dumpfem Blick ging er zu der Truhe vor dem Fenster, um sich sein Kettenhemd zu nehmen. »Aye.«
    Callie ließ ihn damit nicht davonkommen. Sie durchquerte das Zimmer und stellte sich neben ihn ans Fenster. Sobald er sich aufrichtete, fasste sie ihn am Kinn und lächelte zu ihm empor. »Dann werde ich heute als den Tag deiner Wiedergeburt festlegen.«
    Er schaute sie verwundert an. »Meine Wiedergeburt?«
    Sie nickte und streichelte zart seine raue Wange, fuhr mit dem Finger über seine Kieferknochen zum Ansatz seiner seidenweichen Haare. »Du bist nicht länger allein, Sin. Du hast jetzt ein Zuhause und eine Gemahlin, die dich und deine Gegenwart schätzt. Du kannst mich verstoßen, wenn es sein muss, aber du wirst hier immer willkommen sein. Und wenn du kein MacAllister, kein Earl oder sonst etwas sein willst - meinetwegen. Aber von heute an bist du ein MacNeely.«
    Seine dunklen Augen verengten sich. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht wünsche, von dir oder sonst irgendjemandem vereinnahmt zu werden.«
    Callies Inneres verkrampfte

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